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0257 - Der Dreitöter

Titel: 0257 - Der Dreitöter
Autoren: Unbekannt
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junger Mann, Sir."
    „Oberst Alurin sagte mir, daß er ein fähiger Kosmonaut sei, der mit den Verhältnissen innerhalb des Andromedanebels vertraut ist."
    Mit diesen Worten verschwand Tratlo in der Schleusenkammer. Der Captain war ein Mann, der viel vom persönlichen Kontakt zwischen Offizieren und Mannschaften hielt. Aus einem guten Verhältnis, so lautete seine Theorie, mußte mit der Zeit eine erfolgreiche Zusammenarbeit erwachsen. Er beschloß deshalb, zunächst einmal die Mannschaftsräume aufzusuchen, bevor er sich in seine Kabine und in die Zentrale begab.
    Als er an der Mannschaftsmesse vorbeikam, fand er die Tür offenstehen.
    Er trat ein und erblickte Sergeant Vern Horun, der die Namen der Besatzungsmitglieder in drei Reihen untereinander auf eine an der Wand aufgehängte Tafel schrieb.
    „Führen Sie eine Anwesenheitsliste?" erkundigte sich Tratlo humorvoll.
    Horun lächelte, „Natürlich nicht, Sir. Ich teile lediglich die Mannschaften ein." Tratlos Lächeln gefror, „Sie teilen was?" knurrte er. „Leutnant Baroon hat ausgerechnet, daß wir mindestens zehn Tage unterwegs sein werden, bevor wir Kontakt mit der CREST aufnehmen können", sagte Sergeant Vern Horun eifrig. „Er hat deshalb angeregt, daß die Besatzung ein Quiz-Turnier austrägt. Die siegreiche Mannschaft wird unter sich den Gewinner des von Leutnant Baroon gestifteten Preises ermitteln."
    Tratlo trat näher an die Tafel heran und sah seinen Namen an der Spitze der ersten Reihe stehen.
    „Sie sind natürlich Mannschaftsführer, Sir", sagte Horun.
    „Wie schön!" brüllte Tratlo und ergriff einen neben der Tafel liegenden Lappen. Er wischte seinen Namen aus.
    „Setzen Sie Batins an meine Stelle", forderte er Horun auf.
    „Sie haben den Preis noch nicht gesehen", sagte Horun enttäuscht und wickelte behutsam ei nStück Leinen aus einem Papier. Das Leinenstück war mit einem Farbengemisch beschmiert. Horun glättete es mit den Händen und betrachtete es voll offensichtlicher Verzückung. „Wie finden Sie es, Sir?"
    „Abscheulich!" entschied Tratlo. „Ich werde verhindern, daß innerhalb eines von mir befehligten Schiffes jemals ein solches Machwerk aufgehängt wird."
    Mit dem sicheren Gefühl, Horun enttäuscht zu haben, verließ er die Mannschaftsmesse. Am Eingang blieb er noch einmal stehen. „Wo ist er?" erkundigte er sich. „Wer, Sir?" fragte Horun verwirrt. „Baroon, natürlich!"
    „In der Zentrale, Sir." Tratlo entschloß sich, die Kabinen der Besatzungsmitglieder zu ignorieren und den Kommandoraum aufzusuchen, bevor Leutnant Baroon auch dort sein Unwesen treiben konnte.
    Tratlo wu ßte, daß es zu den Pflichten des Stellvertretenden Offiziers gehörte, sich um Mannschaftsangelegenheiten zu kümmern. Deshalb durfte er Baroon keinen Vorwurf machen. Der Leutnant hatte seine Kompetenzen nicht überschritten.
    Als Arl Tratlo die Zentrale betrat, fand er Baroon und den Paddler Batins in eine angeregte Unterhaltung vertieft. Der Leutnant verstummte sofort und lehnte sich in seinen Sitz zurück.
    „Machen Sie nur weiter", forderte ihn Tratlo bissig auf.
    „Ich sprach gerade mit Ingenieur Batins über den Kurs, den die FANTASIA einschlagen wird, Captain", sagte Baroon.
    Als der Name FANTASIA fiel, zuckte Tratlo unwillkürlich zusammen.
    „Der Kurs der KI-Dreiunddreißig liegt bereits fest, Leutnant", betonte Tratlo. „Wir fliegen praktisch die gleiche Strecke, die auch von der CREST zurückgelegt wurde."
    Wenn der junge kosmische Ingenieur etwas von der Feindseligkeit zwischen diesen beiden Männern spürte, dann ließ er sich nichts anmerken.
    „Ich hoffe, daß ich Ihnen behilflich sein kann", sagte er freundlich. „Es ist mir ein Vergnügen, Sie in Bezirke begleiten zu können, die aus der Nähe zu beobachten ich bisher nicht den Vorzug hatte."
    Er spricht genauso geschwollen wie Baroon, dachte Tratlo ärgerlich.
    Als er den Kommandositz eingenommen hatte, wandte er sich abermals an den Ersten Offizier der Korvette.
    „Haben Sie sich um die Ausrüstung gekümmert, Leutnant?"
    „Es wurde alles an Bord gebracht. Für jedes Besatzungsmitglied wurde vorsorglich eine komplette Kampfausrüstung eingeladen. Außerdem führen wir tragbare Hyperfunkgeräte und schwere Handfeuerwaffen bei uns."
    „Gut", anerkannte Tratlo widerstrebend. Wenigstens kümmerte sich Kaarn Baroon nicht nur um seine Gemälde.
    Die KI-33 gehört zu den weit verbesserten ehemaligen Kaulquappen. Wie die vorausgegangenen Modelle dieses Typs besaßen auch die
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