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0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß

Titel: 0256 - Der Zombie aus dem Kerkerschloß
Autoren: Jason Dark
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gesponnen. Deshalb vielleicht diese Fäden.«
    Das war eine einleuchtende Erklärung, die der Küster da von sich gegeben hatte. Wir würden unsere Nachforschungen in dieser Richtung weiterlaufen lassen.
    Allerdings ohne ihn. Der Mann war zu alt, und ich bat ihn, die Umgebung des Kerkerschlosses zu verlassen.
    Überrascht schaute er mich an. »Kommen Sie denn nicht mit?«
    »Nein, wir werden dem Geheimnis dieser Frau auf den Grund gehen und nachschauen, ob sie auch heute noch spinnt.«
    Er schüttelte den Kopf. »Aber das geht doch nicht. Nein, das können Sie nicht machen, die anderen sind stärker. Viel stärker, glauben Sie mir. Wir müssen…«
    »Bitte, gehen Sie«, sagte auch Will.
    Da nickte der Küster. »Ja, ich werde gehen und werde auch für Sie beten.«
    Wir schauten ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Will Mallmann meinte: »Hoffentlich hält er sich an unseren Rat.«
    Das gleiche hoffte ich auch und schaute auf das Kreuz, das ich wieder an mich genommen hatte. Als Waffe reichte es mir eigentlich aus, deshalb übergab ich meinem deutschen Freund den Dolch.
    Will schaute erstaunt. »Du trennst dich von ihm?«
    »Wie du siehst. Mir reicht das Kreuz. Am liebsten wäre mir ja, wenn du auch verschwinden würdest, aber dazu werde ich dich wohl kaum überreden können.«
    »Wie recht du hast, mein Lieber, wie recht.«
    Wir gingen. Unser Ziel war das Kerkerschloß. Von den drei Studenten hatten wir noch keine Spur entdeckt, und ich bekam allmählich Angst um die jungen Leute.
    Die große Tür war nicht völlig geschlossen. Bevor wir sie aufzogen, warfen wir noch einen Blick an der Außenmauer hoch.
    Dicht wucherte der Efeu. Es hatte ein regelrechtes Netz gebildet, und dazwischen schimmerten silbrig hell die seltsamen, mit Magie aufgeladenen Fäden.
    Sie lauerten dort auf weitere Opfer. Will Mallmann gab sich einen Ruck und drückte die Tür auf.
    Vor uns befand sich die große Halle, in der zahlreiche Gerüste aufgebaut worden waren.
    Unsere Blicke verweilten für einen Moment auf den Leitern und Brettern.
    Wir nahmen die Düsternis des Kerkerschlosses in uns auf, und wir spürten wohl beide, daß dieses alte Gemäuer ein besonderes Flair besaß.
    Das Flair der Hölle!
    ***
    »Wer hat da gelacht?« Christa Behle stellte die Frage, nachdem das Gelächter verstummt war.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Andreas. »Vielleicht unser Freund Mike«
    »Kann ich nicht glauben.«
    »Sag mir eine andere Möglichkeit.«
    »Die kenne ich ja auch nicht.« Christas Stimme klang verzweifelt. Das Mädchen hatte plötzlich Angst bekommen. Noch nie war ihr das Schloß so unheimlich gewesen wie in diesen Augenblicken. Sie hatte sich zuvor zwar auch ein wenig gefürchtet, aber ihr fiel sofort die Veränderung der Atmosphäre auf.
    Irgend etwas hatte sich inzwischen ereignet. Da schwebte einiges in der Luft, das nicht zu fassen war, unsichtbar glitt es heran und umklammerte die Menschen.
    »Laß und wieder gehen!« flüsterte Christa.
    Andreas Schattner schüttelte den Kopf. »Und Mike?«
    »Er ist bestimmt nicht hier.«
    Andreas warf seiner Freundin einen nachdenklichen Blick zu. »Nein, Christa, ich lasse Mike jetzt nicht im Stich. Tut mir leid. Er gehört zu uns, und ich werde dafür sorgen, daß wir ihn finden.«
    »Hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu«, sagte Schattner.
    »Trotzdem bleibe ich.« Christa hatte sich einmal entschlossen und auch ihre Furcht einigermaßen überwunden.
    »Überhaupt«, begann Andreas wieder. »Diese Fäden, was haben sie eigentlich zu sagen?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Ich denke, du hättest dich mit der Historie des Schlosses auseinandergesetzt.«
    »Aber nicht mit Spinnweben.«
    »Es sind keine!«
    Andreas ging nicht mehr auf die Bemerkung seiner Freundin ein, sondern lenkte seine Schritte tiefer in den Saal hinein. Ihr Arbeitszeug lag noch da, ebenso wie das von Katja und Dirk. Nur eine Jacke und eine Hose waren verschwunden.
    »Mike hat sich bereits umgezogen«, sagte er zu seiner Freundin.
    »Dann muß er auch hier sein«, behauptete Christa.
    »Ich weiß es nicht…«
    »Das Lachen ist ja nicht in diesem Raum erklungen«, hielt ihm Christa entgegen.
    Andreas drehte sich um. »Leider.«
    Christas Gesicht leuchtete bleich in dem Dämmerlicht. Sie biß sich auf die Lippen. »Sollen wir nicht lieber überall nachschauen?« fragte sie zaghaft an.
    »Und wo?«
    »Ich meine, wenn wir schon einmal hier sind, könnten wir ja auch in den Keller…«
    »Das hatte ich vor.«
    »Und ich gehe
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