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0242 - Shengs Racheschwur

0242 - Shengs Racheschwur

Titel: 0242 - Shengs Racheschwur
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Treppe in ein geisterhaftes Blitzlicht. Die Waffe in der Hand, schritt Zamorra nach unten. Auf den untersten Stufen blieb er stehen.
    »Teri«, rief er.
    Jetzt sah es auch Nicole. Die Druidin versuchte aus einer Art Gefängnis auszubrechen, dessen gläserne Wände sich immer mehr zusammenschoben. Nicole lief darauf zu, tastete dagegen.
    »Kalt«, sagte sie. »Kalte Energie.«
    Teri starrte sie an. Sie schrie etwas, aber kein Laut drang durch.
    »Wir müssen die Barriere aufbrechen«, sagte Zamorra. Er hob die Waffe. Teri schüttelte heftig den Kopf, deutete auf Zamorras Blaster, dann auf den Reporter und den Schocker, den dieser in der Hand hielt.
    »Hm«, sagte Zamorra und ließ zu Teris offensichtlicher Erleichterung die Waffe wieder sinken. »Offenbar Totalreflexion. Wahrscheinlich wollte Ted das Feld kurzschließen.«
    Was ihm Sorgen machte, war, daß er keinen telepathischen Kontakt zu der Druidin bekam. Er war zwar nicht besonders talentiert und stark, aber er hätte gerichtete Gedankenströme auffangen müssen, zumal er fühlte, daß das Amulett arbeitete, um seine Kräfte zu verstärken. Der Dämon, der diese Barriere errichtete, konnte etwas!
    Zamorra trat bis direkt an die Sperre. Vorsichtig hielt er das Amulett dagegen. Nichts geschah. Kein Kribbeln, keine Schmerzreaktion. Aber irgendwie fühlte er, daß die Silberscheibe auf unbegreifliche Weise die Zusammensetzung der Barriere analysierte. Plötzlich glühte der Druidenfuß leicht auf. Da wußte Zamorra, daß er die Barriere zerstören konnte. Er lächelte Teri beruhigend zu und winkte sie zur Seite. Dann trat er selbst bis zur Treppe zurück und richtete die Waffe auf die durchsichtige Sperre.
    Er sah auch die Wand dahinter. Der Zwischenraum war auf gut einen Meter zusammengeschrumpft. Der bewußtlose Ted Ewigk lag längst quer.
    Zamorra wartete, bis auch Nicole aus der Schußlinie war. Dann drückte er ab.
    Mit häßlichem Zischen jagte ein greller Lichtfinger aus der Waffenmündung. Da der Strahler seine Energie aus dem Amulett bezog, wußte Zamorra, daß sie zerstörend auf die Barriere wirken mußte.
    Und sie tat es.
    Er schnitt die Sperre auf wie eine Konservendose.
    Aber plötzlich gab es nichts mehr, was er zerstören konnte. Die fremde Kraft löste sich einfach auf, verschwand.
    Aber sie verschwand nicht allein.
    Sie nahm die Druidin mit! Von einem Moment zum anderen verschwand Teri, löste sich einfach auf. Und Zamorra wußte, daß sie nicht von sich aus das Zusammenbrechen der Barriere ausgenutzt hatte und sprang. Denn sie hatte sich nicht bewegt.
    Der Dämon hatte sie entführt!
    Sekunden später hatte Zamorra die Gewißheit. Er hörte das höhnische Gelächter Shengs. Aber es klang nur in seinem Bewußtsein auf.
    Bereite dich auf eine unliebsame Überraschung vor, Meister des Übersinnlichen! - klang die Stimme des Dämons in ihm.
    ***
    Von einem Moment zum anderen fand sich Teri in einer anderen Umgebung wieder. Ein großer Raum, der eine halbe Etage umfassen mochte. Sie sah sieben dunkel gekleidete Gestalten, die wie Statuen im Kreis standen, die Köpfe gesenkt. Und im Zentrum des Kreises befand sich ein Wesen, wie sie es nie zuvor gesehen hatte.
    Von menschlicher Gestalt, aber der Kopf war furchterregend mit seinem Gebiß und den monströsen senkrechten Augen…
    Im Fluchtreflex versuchte sie zu entkommen. Doch das ging nicht. Sie machte wohl den Schritt, aber der zeitlose Sprung kam nicht zustande.
    Der Dämon lachte, und der Kristall, der in seiner Stirn saß, glänzte hell. Der andere in seiner Hand aber pulsierte.
    Da wußte Teri, daß der Dämon ihre Druiden-Fähigkeiten blockte. Daß er sie einfacn neutralisierte.
    Sie warf sich herum, wollte zur Tür laufen. Aber der Dämon hob nur die Hand.
    Teri erstarrte mitten in der Bewegung.
    »Du wirst mir doch nicht davonlaufen wollen?« hörte sie den Dämon kichern. »Ich brauche dich doch noch, goldhaariges Täubchen!«
    Vergeblich versuchte sie sich zu bewegen, zu befreien. Doch der Griff des Dämons blieb fest. Teri war wie gelähmt.
    Sie verlor den Boden unter den Füßen. Sie schwebte durch die Luft auf Sheng zu. Er öffnete das Supergebiß zu einem furchterregenden Grinsen.
    »Hast du Angst vor mir?« fragte er spöttisch. »Keine Sorge, ich fresse dich nicht auf. Noch nicht… ich zeige dir und auch dem größenwahnsinnigen Zamorra nur erst einmal, wie einfach es ist, mit euch fertigzuwerden.«
    Er schnipste einfach mit den Fingern. Kaum merklich glomm der Kristall in seiner Hand
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