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0191 - Damons letzter Kampf

0191 - Damons letzter Kampf

Titel: 0191 - Damons letzter Kampf
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er sie nie wieder loslassen. Seine andere Hand krallte sich um das Dhyarra-Schwert.
    Der Koffer mit den Dämonenbannern, die Raffael zusammengestellt hatte, befand sich im Kofferraum, war unerreichbar…
    Zamorra sah in Nicoles geweitete Augen. Spürte ihre Furcht. Fühlte, wie sein eigenes Herz zu rasen begann. Und dann glitt die Front über sie beide hinweg, schleuderte sie an einen anderen Ort. Die Kraft einer unfaßbar starken dämonischen Magie hatte zugeschlagen.
    Der leere Wagen rollte langsam aus. Der Motor bekam nicht mehr genug Sprit und verstummte bockend. Das Fahrzeug rollte weiter, auf den Straßenrand zu… erreichte ihn nicht mehr, blieb stehen.
    Seine Insassen befanden sich längst an einem anderen Ort.
    ***
    Als sie sich im Auto befanden, hatten sie gesessen - und jetzt fehlten ihnen plötzlich die stützenden Sitze. Keiner von ihnen war reaktionschnell genug, einen Sturz zu verhindern. Alle drei machten unsanft mit hartem Boden Bekanntschaft.
    Zamorra fuhr herum, löste seine Hand von der Nicoles, bereit, sich sofort gegen einen etwaig auftauchenden Gegner zur Wehr zu setzen. Aber da war keine direkte Bedrohung.
    Nur sie drei…
    Er richtete sich auf, half Nicole auf die Beine. Kerr kam von allein hoch. Er fröstelte.
    Es war kühl. Kühler als in London. Der Himmel war grau und wolkenverhangen, und über die Landschaft krochen die fahlen Nebelschleier heran, verbargen alles, was sich weiter als zwanzig, fünfundzwanzig Meter entfernt befand.
    »Hoffentlich fängt’s nicht an zu regnen…«
    Nicole hatte wieder einmal praktisch gedacht und schüttelte sich bei ihren eigenen Worten. Kerr sah zu ihr herüber und suchte bei einer der drei britischen Lügen Zuflucht. »Das Wetter war keineswegs immer so schlecht, wie es heute ist«, bemerkte er trocken.
    Nicole lachte auf. Der nahe Nebel dämpfte das Lachen wie mit Watte.
    »Heidekraut… Gras… fehlen nur noch ein paar Kreuzottern!«
    Kerr bückte sich, tastete mit der Hand über den Boden. Dann sah er sich wieder prüfend um. »Heide… dann ist Moor nicht weit. Und die Luft ist, glaube ich, auch ein wenig dünner…«
    »Und kälter«, bibberte Nicole in ihrem gewagt geschnittenen Kleid auf Kerrs Spesen. »Man kann gar nicht so schnell zittern, wie man friert.«
    Zamorra gab ihr seine leichte Jacke. Jetzt wurde es ihm kühl, aber Nicole fühlte sich sichtlich wohler. Kerr maß dem Professor mit einem ironischen Lächeln. »Dem Kavalör ist nichts zu schwör«, brummte er.
    »Wenn Babs hier wäre, würdest du auch einen Striptease zu ihrem Wohlbefinden hinlegen«, konterte Zamorra. »Ich wärme mich mit liebevollen Gedanken.«
    Nicole hauchte ihm einen Dankbarkeitskuß auf die Wange. Zamorra grinste Kerr breit an. »Siehst du, das ist der Lohn der guten Tat! Hättest du dir ebenso leicht verdienen können…«
    Er wurde wieder ernst, tastete nach seinem Amulett. Es gab immer noch Wärme ab. Also befand sich die dämonische Austrahlung noch immer in der Nähe.
    »Ich weiß jetzt, wo wir sind«, sagte Kerr plötzlich.
    »Spuck’s aus«, forderte Nicole.
    »Zumindest in groben Zügen«, schränkte der Druide ein. »Das hier muß das schottische Hochland sein. Heide und Moor… und da hinten ragen Berggipfel über dem Nebel auf.«
    »Es wäre schön, wenn du auf die Bogensekunde genau unseren geografischen Standort ermitteln könntest«, brummte Zamorra.
    »Den genauen kenne ich auch nicht«, gestand Kerr. »Aber das ist doch auch schon etwas.«
    Zamorra nickte. Er faßte den Schwertgriff fester. Der Schauplatzwechsel gefiel ihm nicht. War es Damons Werk gewesen? Hatte Damon seinen Gegner an einen Kampfplatz gebracht, an welchem er Heimvorteile hatte?
    Und plötzlich erklangen Stimmen.
    Schrill, meckernd und auf keinen Fall menschlich. Sie drangen durch den wattedämpfenden Nebel, kamen näher und wurden lauter. Dämonensprache…
    Die Unheimlichen kamen. Zamorra schätzte sie auf vier oder fünf.
    Und dann riß der Nebel auf.
    Aus den Schwaden traten die Gestalten…
    ***
    Zamorra furchte die Stirn. Er hatte gut geschätzt. Jene, die da über einen Hügel herankamen und jetzt zu ihm, Nicole und Kerr herabstiegen, waren vier Dämonen. Scheußliche Kreaturen, die Alpträumen entsprungen sein mußten. Ein einziger Alptraum reichte dafür nicht aus…
    Sie zerrten eine gefesselte Gestalt mit sich. Zamorra erkannte sie. Es war jenes Mädchen mit den schwarzen Augen und dem hellen Haar, das er in der Mardhin-Grotte im Schrein schlafend gesehen hatte. Das
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