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0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«

Titel: 0182 - Ich jagte »Jack the Ripper«
Autoren: Jason Dark
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London ein paar Tage Urlaub machen und hatte wirklich nicht damit gerechnet, direkt in einen Fall hineinzustolpern.
    »Eigentlich hätte Suko ja noch bleiben können«, meinte Sheila, als sie den Kaffee einschenkte.
    Ich hob die Schultern. »Was hättest du denn gesagt, wenn dein Mann geblieben wäre.«
    Sheila war ehrlich. »Mich beschwert.«
    »So hat Shao sicherlich auch gedacht.«
    Wir lachten. Irgendwie war es ein schöner Morgen. Die Schrecken der Nacht lagen hinter uns. Jeder von uns wußte, daß die erste Gefahr gebannt worden war. Sie konnten nun nicht mehr zu Xorron, dem Herrn der Zombies und Ghouls, stoßen, und das allein zählte für uns.
    Wenn ich jedoch an Xorron dachte, bekam ich leichtes Magendrücken, und die knusprigen Hörnchen wollten mir nicht so recht schmecken. Das gefiel mir überhaupt nicht. Xorron war das letzte Mitglied der Mordliga, das Dr. Tod noch fehlte. Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß Solo Morasso es letzten Endes schaffen würde, diesen Dämon zu erwecken.
    In New York sollte er sein, sich dort irgendwo aufhalten, bisher jedoch war mir keine Nachricht zugegangen. Ich verscheuchte die trüben Gedanken und ließ es mir schmecken.
    Sheila hatte einen Kaffee gekocht, der Tote aufwecken konnte.
    »Schmeckt’s?« fragte sie.
    Will Mallmann antwortete für uns mit, da Bill und ich gerade den Mund voll hatten. »Und wie. Es tut so richtig gut, wenn man mal verwöhnt wird. Immer nur das Junggesellenfrühstück, no, Freunde, das ist nichts für mich.«
    »Könntest du nicht wieder heiraten?« erkundigte sich Sheila.
    Will nickte. »Können ja, aber ich weiß nicht so recht. Irgendwie käme ich mir Karin gegenüber schlecht vor. Wir haben sehr aneinander gehangen, ich hätte nie gedacht, daß es so etwas geben könnte. Ja, dann die Sache mit der Hochzeit…«
    Will Mallmann schluckte, weil seine Stimme versagte, er sprach nicht mehr weiter. Auch wir schwiegen. Jeder von uns merkte, daß Will Mallmann den Tod seiner Frau noch nicht verkraftet hatte. Zudem war sie uns als Untote erschienen, ein gemeines Beiwerk des Schwarzen Tods, mit dem er uns geschockt hatte.
    »Noch jemand Kaffee?« fragte Sheila. Sie überbrückte die Verlegenheitspause.
    »Gern.« Bill und ich nahmen den Ball auf.
    Sheila schenkte nach.
    Will Mallmann lachte plötzlich. »Und was machen wir heute?« fragte er.
    Bill Conolly rieb sich die Hände. »So ein Zug durch die Gemeinde würde mir gerade in den Kram passen.«
    Will Mallmann nickte strahlend. »Und du, John?« fragte er mich.
    »Wie denkst du darüber.«
    Ich schluckte einen Rest Kaffee. »Positiv, ich bin dabei.«
    »Stark. Wann ziehen wir denn los?«
    Der Kommissar war heute in Form, wirklich. So kannte man ihn gar nicht.
    »Mal langsam«, beschwichtigte ich ihn. »So schnell schießen die Preußen nicht. Ich muß vorher noch ins Büro und einige Dinge klären.«
    »Heute ist doch Samstag.«
    Ich schaute Will grinsend an. »Kümmerst du dich darum, welcher Wochentag auf dem Kalender steht?«
    »Nein.«
    »Na bitte.«
    »Liegt denn was an?« wollte Bill wissen.
    Ich ließ mir Zeit mit der Antwort. »Eigentlich ja«, erwiderte ich nach einer Weile.
    »Und was?«
    »Der Ripper.«
    Bill Conolly pfiff durch die Zähne. »Seit wann kümmerst du dich um normale Morde?«
    »Dann weißt du Bescheid?«
    Der Reporter nickte heftig. »Ich schreibe nicht nur für Zeitungen, ich lese sie sogar. Und über den Ripper haben fast alle Blätter ausführlich berichtet. Der hat schon fünf Opfer auf dem Gewissen, und das Seltsame dabei ist, daß man keine Leiche gefunden hat, sondern nur jeweils die Haare.«
    »Ein Irrer«, sagte Will Mallmann.
    »Der Meinung bin ich auch.«
    Ich hielt mich zurück. Natürlich konnte es ein Irrer sein, wobei man irr nicht in der Verbindung mit Idiotie sehen sollte, sondern den Zusammenhang zwischen den Taten und dem Mörder suchen mußte. Der war pervers, roh, gefühllos, ein Killer ohne Gewissen.
    Solche Leute gab es, auch ich war bereits mit ihnen konfrontiert worden. Das Phantom von Soho damals oder der schwarze Würger, der mir auch schlaflose Nächte bereitet hatte. Bei diesem Fall hatte ich sogar meinen ersten Bentley zu Schrott gefahren. Und jetzt tauchte abermals so eine Bestie auf.
    »Fällt es denn wirklich nicht in deinen Bereich, John?« sprach Bill mich an.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Oder willst du nichts sagen?«
    »Unsinn, ich muß erst mit Sir James reden.«
    »Ist der denn in seinem Büro?«
    »Bestimmt, denn er erwartet meinen
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