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0176 - Schamanen-Terror

0176 - Schamanen-Terror

Titel: 0176 - Schamanen-Terror
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Norgaun nicht völlig zu ihm vorstoßen. Der Schamane verstärkte seine Anstrengungen. Eine finstere Energie füllte das Innere der Hütte aus und umwob Norgaun.
    Von einem Moment zum anderen fühlte er einen gedanklichen Fluß. Jemand rief von irgendwoher nach Zamorra.
    Und Zamorra öffnete sich dem Ruf!
    Ein kaltes, triumphierendes Lachen in den fratzenartigen Gesichtszügen, nutzte der Schamane seine Chance und schlug eiskalt zu!
    ***
    Zamorra zuckte leicht zusammen. Seine empfindlichen Sinne, verstärkt durch die Kräfte des Amuletts, nahmen einen gedanklichen Ruf wahr, der von weither kam, und der dementsprechend schwach war. Es war fast ein Wunder, daß er ihn überhaupt bemerkt hatte.
    Jemand rief ihn!
    Zamorra, den Meister des Übersinnlichen!
    Es waren zwei Wesen, die nach ihm suchten, und irgendwoher kannte er die Gedankenmuster, war ihnen schon einmal begegnet. Und es konnte noch nicht allzulange her sein…
    Vor seinen Augen verschwammen der telefonierende Colonel, die fremde Frau und die beiden Chibb. Er konzentrierte sich auf die beiden Rufer. Das Amulett unterstützte ihn, die silberne Scheibe, die von dem Zauberer Merlin geschaffen worden war. Zamorra kam den Rufern gewissermaßen entgegen, um ihnen den Kontakt zu erleichtern. Er wußte nicht, worum es ging, aber wenn ihn jemand über den halben Erdball hinweg telepathisch rief, dann mußte etwas geschehen sein, was sein sofortiges Eingreifen erforderte.
    Er furchte die Stirn. Ausgerechnet jetzt, wo er genug damit zu tun hatte, das Chibb-Problem zu lösen!
    Der Kontakt kam.
    Plötzlich wußte er, mit wem er es zu tun hatte. Die beiden Mädchen aus Deutschland, die nur zu zweit gemeinsam telepathische Fähigkeiten entwickelten! Er hatte sie damals wieder aus dem Gedächtnis verloren, nicht einmal eine Notiz darüber in den Datenspeichern von Schloß Montagne verankert, wie er sich jetzt erinnerte. Eine Unterlassungssünde! Aber die Zwillinge hatten sich anscheinend an ihn erinnert und die einfachste Möglichkeit ergriffen, sofort Kontakt mit ihm zu bekommen!
    Er lächelte unwillkürlich. Seine eigenen telepathischen Fähigkeiten waren äußerst schwach ausgeprägt, und es mußten schon außerordentlich viele glückliche Umstände zusammenspielen - oder das Amulett seine Fähigkeiten verstärken, wenn er irgend jemandes Gedanken lesen oder ihm eine Botschaft zusenden wollte. Die Zwillinge schienen es da einfacher zu haben. Ihnen war die Veranlagung in starkem Maße angeboren, aber erst vor kurzer Zeit durchgebrochen. Die Versetzung in eine andere Dimension, in das Land der mordenden Blumen, war das Schlüsselergebnis für sie gewesen.
    Die Distanz schien zu schrumpfen, es war, als befänden sie sich direkt beieinander. Hier bin ich, antwortete er gedanklich und wußte, daß seine Antwort von den Zwillingen aufgenommen wurde.
    Aber im gleichen Moment war da noch jemand.
    Einer, der böse Absichten in sich trug und angriff!
    ***
    Die Körper der beiden Mädchen begannen heftig zu zucken. Jörn hörte Uschi aufstöhnen. Alles in ihm verkrampfte sich. Was ging hier vor?
    Eine nebelhafte Erscheinung legte sich über die beiden, ließ sie jäh durchsichtig werden. Sie wanden sich wie in Krämpfen, und in dem Nebel glaubte Jörn eine teuflische Fratze zu sehen.
    Er sprang vor, griff nach Uschis Hand.
    Ein Blitz flammte auf, schmetterte ihn zurück. So, als habe er einen Zitteraal berührt. Jörn taumelte ein paar Schritte rückwärts. Seine Hand, sein ganzer Arm brannte wie Feuer. Er starrte ihn verblüfft an, konnte aber keine Verletzung erkennen.
    Ein seltsamer Laut verwehte im Wind. Die Körper der beiden Mädchen verblaßten, lösten sich einfach auf. Ein seltsamer Sog griff nach Jörn. Gefahr! schrie etwas in ihm. Aber was war das für eine Gefahr?
    Monica war kaum noch zu sehen, war nur noch eine Lichterscheinung wie ein Gespenst. Der seltsame Nebel mit der Fratze darin verschlang sie. Jörn stöhnte dumpf auf. Er verstand nicht, wie das möglich war.
    Mit einem wilden Schrei warf er sich abermals vorwärts. Ob ihn gleich ein weiterer Schlag traf, war ihm in diesem Moment gleichgültig. Die Mädchen durften nicht von den Unheimlichen aufgelöst werden! Monica war schon fast verschwunden! Mit beiden Händen packte Jörn zu, griff nach ihr und erlebte seine Schrecksekunde, als er durch sie hindurchgriff. Ein entsetzlicher Schmerz fraß sich in ihn, dann wurde Monicas Körper unter ihm plötzlich wieder fest. Er warf sich zurück, ließ sie dabei nicht mehr
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