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0173 - Unternehmen Nautilus

Titel: 0173 - Unternehmen Nautilus
Autoren: Unbekannt
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gebildet wurde. Das Wasser konnte nur langsam ausgepumpt werden. Kasom stand bereits bis zur Brust frei. Koko und ich waren auf seine Schulter geklettert.
    Sein Aggregattornister glühte, obwohl er den Energieschirm abgeschaltet hatte, als sein Kopf den sinkenden Wasserspiegel zu überragen begann. Ohne ein Wort zu verlieren, schnallte er den Rückenbehälter ab und hängte ihn an das Schnorchelgestänge.
    „Glück gehabt", dröhnte seine Stimme. „Hast du dein Zwergboot draußen gelassen?"
    „Es liegt unter den ersten Trümmerstücken.
    Wenn die NAUTILUS explodiert, dürfte es ebenfalls vernichtet werden." Zehn Minuten später konnten wir die Zentrale betreten.
    Unser Bericht löste Begeisterung aus. Die Wissenschaftler des Bootes waren schon startbereit. Ich flog zum Transmitterraum hinüber, der die drei Decks des Bootes durchbrach und somit eine große Halle bildete. Isata und zwei andere Ingenieure warteten in der nebenanliegenden Energiestation. Der schwere Fusionsmeiler konnte sofort gezündet werden. Wir zwängten uns in den überfüllten Transmitterraum hinein und lauschten auf das ununterbrochene Dröhnen. Das Wasser war ein guter Schalleiter.
    Die Energiesalven, die nahe der Insel in das Meer einschlugen, konnten sogar hier noch einwandfrei vernommen werden.
    Der Einsturz der Höhle war mehr oder weniger die Folge eines Zufallstreffers gewesen. Ein Raumschiffsverband hatte auch diesen Küstenstreifen abgeflogen und planmäßig die Ufer beschossen. Als Kasom auf der Insel entdeckt worden war, hatte der Beschuß schlagartig aufgehört. Also hatten wir der NAUTILUS- Besatzung doch eine gewisse Entlastung gebracht.
    „Fertig, Justierung beendet", gab Komo Isata über die Rundsprechanlage bekannt. „Der Kontaktimpuls ist eingetroffen.
    Die Empfangsstation auf ESS-1 läuft. Wir steigen in der geplanten Reihenfolge ein. Der Transport muß in maximal zehn Minuten abgewickelt werden, oder wir werden vernichtet. Der Bombenzünder läuft. Das Boot explodiert in fünfzehn Minuten. Noch Fragen?"
    Niemand hatte noch Fragen, aber jedermann wüßte, daß der Transmitter innerhalb von wenigen Sekunden ein Ortungsecho auslösen würde, das selbst von einem halb erblindeten Funker nicht übersehen werden konnte. Strukturerschütterungen dieser Art waren nicht einwandfrei abschirmbar.
    Der Leistungsreaktor begann zu tosen. Isata fuhr ihn sehr schnell hoch. Damit war bereits die Gefahr der Energieortung gegeben.
    Als der Thermalumformer die volle Stromleistung anzeigte, begannen die beiden Randsäulen des Transmitters aufzuglühen.
    Es dauerte lange, bis sie sich fünf Meter über uns vereinten und einen Torbogen bildeten.
    In diesem Hohlraum zeichnete sich eine abgrundtiefe Schwärze ab. Diese Transmitter, ehemals akonische Entwicklungen, waren hundertprozentig zuverlässig. Es konnte nichts geschehen, wenn es keine Störungen durch äußere Faktoren gab.
    Die Fachwissenschaftler schritten zuerst über die rote Gefahrenlinie hinweg. Gemeinsam sprangen sie in den schwarzen Schlund hinein. Sie lösten sich zu einer Leuchterscheinung auf und verschwanden. Im selben Augenblick mußten sie auf ESS-1 herauskommen und in Sicherheit sein.
    Meine Brüder rannten geschlossen über die Linie. Auch sie vergingen. Als fast alle Besatzungsmitglieder verschwunden waren, erfolgte der erwartete Angriff.
    Ein Dröhnen erschütterte das Boot. Kräftige Schwingungen brachten den Körper in Bewegung. Schon wenige Augenblicke später schienen die Blues den Standort des Ultraenergie-Gerätes eingepeilt zu haben. „Jetzt kommt die gezielte Salve!" sagte Kasom. Ich winkte Isata und den beiden Technikern verzweifelt zu und hielt mich dabei an Kasoms Schultergurten fest. Die Techniker betraten den Transmitterraum, als die Druckwandungen der NAUTILUS schon aufgerissen wurden. Zusammen mit dem Bersten und Krachen kam auch die Flut. Kasom ergriff die drei Techniker und warf sie in den Transmitterbogen hinein. Als er ebenfalls sprang, brach die Decke des Raumes zusammen.
    Lohende Glut umhüllte mich. Zugleich aber fühlte ich den Schmerz der Entmaterialisierung. Für Siganesen ist es nicht einfach, eine Entstofflichung zu überstehen, die um so schmerzhafter ist, je größer die zu überwindende Entfernung ist.
    Der Hyperraum nahm mich auf; das heißt er nahm das auf, was von meinem Körper noch vorhanden war.
    Die Wiederverstofflichung im Empfangstransmitter der Außenstation ESS-1 fühlte ich nicht mehr. Ich hatte noch nie einen Transport dieser
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