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0130 - Er zahlte mit seinem Blut

0130 - Er zahlte mit seinem Blut

Titel: 0130 - Er zahlte mit seinem Blut
Autoren: Er zahlte mit seinem Blut
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können Sie ihn nochmal in der ›Berufsgruppe‹ finden. Und so weiter.
    Nun hatte uns aber der Filialleiter erzählt, seiner Meinung nach habe einer der Gangster geschielt. Ich war am Vormittag auf diesen wichtigen Hinweis gestoßen, als ich die Vernehmungsprotokolle sämtlicher Bankangestellten durchgelesen hatte. Darauf setzte ich eine gewisse Hoffnung.
    Ich suchte im Archiv mit Unterstützung des dort tätigen Beamten die Gruppe der Schieler heraus. Es waren ungefähr dreißig Karten, ’die davon existierten. Acht davon schieden aus, weil sie zur Zeit wieder einmal ein Zuchthaus von innen betrachteten. Zwei weitere konnten von uns ausgesucht werden, weil sie inzwischen verstorben waren. Einer davon hatte einen Unfall verursacht und war dabei zum Krüppel geworden. Der Rest kam vielleicht in Frage.
    Wir schrieben uns die entsprechenden Nummern der Karteikarten auf einen Zettel und suchten an Hand der Nummern die dazugehörigen Bilder aus unserem Verbrecheralbum. Diese Bilder packte ich in meine Tasche, verließ das Archiv und klemmte mich hinter das Steuer meines Jaguars.
    In der Bank sprach ich zunächst mit dem Filialleiter. Ich legte ihm die Fotos auf den Schreibtisch. Er ging sie durch. Plötzlich schlug er mit der Faust auf den Tisch.
    »Das ist er! Da! Das ist einer von den Kerlen!«
    Ich besah mir den Jungen. Er war etwa in der Preislage wie die anderen.' An die Dreißig etwa, mit stupidem Gesicht und wenig Intelligenz.
    Der Sicherheit halber ließ ich ihn trotzdem noch den Rest der Bilder durchsehen. Danach rief der Bankchef einzeln ein paar von den Angestellten herein, und ich legte ihnen ebenfalls die Bilder vor. Alle erkannten das gleiche Bild als Foto eines der Gangster.
    Ich bedankte mich und fragte bei der Gelegenheit:
    »Können Sie jetzt übersehen, wieviel Ihnen gestohlen wurde?«
    Der Filialleiter nickte. Während er sich den Schweiß von der Stirn abtupfte, stöhnte er:
    »An die dreißigtausend Dollar! Stellen Sie sich das vor! Ein Vermögen! Neunundzwanzigtausend achthundert sechsundzwanzig Dollar! Dazu reicht mein Jahresgehalt nicht aus!«
    »Na, Sie werden diese Summe doch nicht aus ihrem Beutel bezahlen müssen«, sagte ich tröstend und verabschiedete mich.
    Immerhin waren dreißigtausend Dollar natürlich keine Kleinigkeit. Dabei kamen auf den einzelnen Mann der Bande, immerhin fast sechstausend Dollar. Das erleichterte ihnen das Untertauchen.
    Andererseits schienen sie mir charakterlich nicht standfest genug, daß sie das Geld ein paar Monate unangetastet lassen könnten. Es würde gut sein, wenn wir den Kneipen und Nachtlokalen entsprechende Hinweise gaben.
    Ich fuhr zurück ins Districtsgebäude und machte mich mit Phil an die Bearbeitung des dritten Steckbriefes. Danach führten wir noch ein Dutzend Telefongespräche mit Kneipenwirten, in denen gelegentlich Kreise aus der Unterwelt verkehrten. Natürlich gab es in New York wesentlich mehr Lokale, in denen Gangster verkehrten, aber das runde Dutzend von Wirten, das wir anriefen, war uns verpflichtet, und wir durften bei ihnen auf ein gewisses Entgegenkommen rechnen. Bei anderen hätte unsere Bitte eher das Gegenteil bewirkt.
    So verging auch dieser Tag. Am Morgen des nächsten Tages sagte uns Mister High: ..
    »Mit dem Kontinental-Expreß wird ein Kollege aus Frisco ankommen. Ein gewisser Rock Jeffers. Soll ein sehr tüchtiger Mann sein. Könnten Sie es einrichten, daß Sie ihn vom Central-Bahnhof abholen, Jerry? Ich möchte, daß er in den ersten Tagen mit Phil und Ihnen zusammenarbeitet, damit er sich erst ein bißchen eingewöhnen kann.«
    »Sicher, Chef«, sagte ich. »Ich weiß aus Erfahrung, wie das ist, wenn er als Wildfremder in New York ankommt und keinen Menschen hier kennt. Wir fahren zum Bahnhof und holen ihn. Ist schon irgend etwas wegen seiner Unterkunft geklärt worden?«
    Mister High nickte.
    »Ja, ich habe mir ein paar Adressen aufgeschrieben, wo er ein Zimmer mieten kann. Teils mit, teils ohne Verpflegung. Aber ich möchte erst mit ihm darüber sprechen, was ihm besser zusagt. Ich will nicht den Eindruck erwecken, als wollte ich den Chef hier so stark herauskehren, daß ich meinen Leuten sogar die Unterkunft vorschreibe.«
    »Okay, wir bringen ihn also erst mal hierher.«
    Wir suchten im Kursbuch die Ankunftszeit heraus und standen dann auch pünktlich am Bahnhof. Mister High hatte uns aus einer alten Friscoer Zeitung das Gesicht des Mannes gezeigt, aber es war ein schlechtes Foto gewesen.
    Wir sprachen vier
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