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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht
Autoren: Adrian Phoenix
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flüsterte er. »Ich wusste, du würdest meinetwegen kommen.« Er blickte auf. »Aber S gehört trotzdem mir. «
    »Falsch«, sagte Heather. Sie stürzte sich auf die Pistole.
    Jordan hechtete im selben Atemzug auf die Waffe zu. Als sich seine Finger um den Griff legten, stach ihm Heather die Feile in den Handrücken. Er stieß einen Schrei aus, woraufhin sie die blutige Feile wieder herausriss und sie erneut hob.
    Doch Jordan wirbelte auf den Knien herum und trat die Waffe über den Boden des Korridors. Sie schlitterte über die schimmernden Fliesen ins Dunkel, so dass Heather sie nicht mehr sehen konnte.
    Jordan sprang auf. »Wer Dante zuerst findet, kann ihn behalten. « Er blickte Heather tief in die Augen. Das Kaleidoskop des Abgrunds tat sich einen Augenblick lang auf, und sie starrte in endlose, gierige Schwärze. »Auf die Plätze, fertig, los«, sagte er.
    Heather rannte.
     
    Johanna erreichte die medizinische Abteilung und legte die Finger auf die Klinke. Ein Schrei hallte durchs Gebäude, der sie innehalten ließ. Ein Mann – Bennington? E? Ein Schatten huschte am Ende des Gangs über die Wand. Sie riss die Tür auf und drängte hinein. Nachdem sie die Tür wieder geschlossen hatte, versuchte sie, ihr wild schlagendes Herz zu beruhigen. Vorsichtig warf sie einen Blick aus dem Fensterchen in der Tür.

    Sie spürte ihn, ehe sie ihn sehen konnte – eine Mischung aus Schmerzen, Zorn und Verzweiflung bohrte sich in ihre Schilde. Er rang um Selbstbeherrschung. Er brannte.
    Leise zog sie die Schuhe aus und schlich dann langsam rückwärts zu den Schränken mit den Medikamenten. S’ Schatten hielt inne und zuckte im roten Licht an der Wand. Schweißperlen liefen Johanna zwischen den Brüsten und an den Schläfen herab.
    Noch während sie den richtigen Medikamentenschrank öffnete, flog die Tür auf und knallte gegen die Wand, so dass der Putz abbröckelte. Sie hob die Glock. S trat ins Zimmer, und einen Augenblick lang verschlug es ihr den Atem. Wie immer brachte sie seine unfassbare Schönheit vollkommen aus der Fassung.
    »Willkommen daheim«, sagte sie schließlich nach einer längeren Pause.
    S blieb stehen, seine dunklen Augen wirkten verblüfft. Er zuckte zusammen und fuhr sich mit den Hand an die Stirn. Blut troff ihm aus der Nase.
    »Dante!«
    Er wirbelte herum. Die rothaarige Agentin hielt sich am Türrahmen fest, als sie in Strümpfen auf den Fliesen schlitternd zum Stehen kam. Sie sah an S vorbei zu Johanna.
    Er will Wallace retten.
    Ah … und wenn er es nicht tut?
    »Scheiße«, sagte Wallace.
    Johanna schoss.
     
    Ein Schuss hallte den Gang entlang. Es Herz blieb einen Augenblick lang stehen. Er schlich um die Ecke und hielt sich daran fest. Dante kniete auf dem Boden und hatte seine Heather in den Armen. Sie berührte mit zitternder Hand das hübsche Gesicht des Verräters. E erstarrte.

    Hatten ihre Augen gerade golden geschimmert? Für Dante ? Für diesen betrügerischen, verlogenen und hinterhältigen Bad-Seed-Bruder?
    Sieht aus, als habe Heather das Rennen gewonnen. Feuer verbrannte Es Herz. Er fasste in seine Schlinge, seine Finger umschlossen die Spritze. Jetzt tat es ihm leid, dass er die ganze Ampulle in diese Blondine mit Pferdeschwanz gejagt hatte, und er wünschte sich, noch etwas für Dante aufgehoben zu haben. Mit vor kaltem Hass bebender Hand zog er die Spritze heraus.
    Etwas schimmerte im tiefroten Licht auf dem Boden. Ein Geschenk für den übelgelaunten Gott?
    Der widerwärtige Blutsauger beugte sich herab und küsste Heather auf den Mund.
    Es Herz loderte auf und zerfiel zu Asche. Schmeckt sie nach Honig? Ich wette, sie schmeckt nach Honig. Mit der Spritze in der Hand schlich er weiter, den Rücken noch immer gegen die Korridorwand gepresst.
    Ein Pfeil bohrte sich in Dantes Hals. Der Blutsauger erbebte zwar einen Augenblick, fuhr aber dennoch fort, Heather zu küssen. Oder gab er ihr Mund-zu-Mund-Beatmung? Nein, die Finger seiner Heather waren in Dantes schwarzem Haar vergraben.
    Woher war der Pfeil gekommen?
    E hielt hastig an und beobachtete, wie Johanna Moore aus dem Raum hinter Dante trat, sich über ihn beugte und den Pfeil wieder aus seinem Hals zog. Sie streichelte ihm übers Haar.
    »Du hast versagt«, flüsterte sie. »Wieder einmal.«
    Wieder erzitterte Dante. Ein Schauder schien ihm über den Rücken zu laufen, ehe er zur Seite sackte, Heather noch immer in den Armen, die ihre Finger noch immer in seinem Haar vergraben hatte.

    Zusammen.
    Ein seltsames Wehklagen
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