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0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

Titel: 0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!
Autoren: Jason Dark
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Serena Kyle, der Dienerin der Teufelstochter Asmodina verbündet, um noch mehr Macht und Einfluß zu gewinnen.
    Jetzt lebten beide nicht mehr. Ernesto Tse hatte Selbstmord begangen, und Serena Kyle war unter meinen Kugeln gestorben, als sie sich in eine gefährliche Tigerin verwandelt hatte.
    Wir hatten wieder einen Teilsieg erringen können, und das war gut so.
    »Aber um Ihnen das zu sagen, habe ich Sie nicht kommen lassen, John«, sagte Sir Powell.
    »Ich weiß«, erwiderte ich?
    »Wie meinten Sie?«
    »Schon gut, Sir.«
    »Hm.« Powell nahm einen Schluck von seinem Wasser und lehnte sich zurück. Er sah zufrieden aus. Wenn seine Abteilung gelobt wurde, war es für ihn Weihnachten und Ostern zugleich. Schließlich war von anderer Seite oft genug auf ihn herumgehackt worden, man nahm die Abteilung nie ganz ernst, nun hatte ich ihnen das Gegenteil bewiesen, auch wenn es ein reiner Zufall gewesen war.
    Aber das war Schnee von gestern.
    »Um was geht es, Sir?« fragte ich.
    Powell holte weiter aus. »Wie mir bekannt ist, sitzen Sie nicht gern in Ihrem Büro, John.«
    »Richtig.«
    »Gut, dann könnten Sie mal rausfahren.«
    Mit dem Daumen deutete ich auf das Fenster. »Bei dem miesen Wetter, Sir?«
    Draußen regnete es wieder. Ein steifer Nordwestwind tat sein übriges, um das Wetter noch ungemütlicher zu machen. Lust, jetzt mein Büro zu verlassen, hatte ich keine.
    Das merkte auch mein Chef. Er lächelte hämisch und meinte: »Sie brauchen sich ja nicht draußen hinzustellen und darauf zu warten, daß ein Dämon auftaucht, nein, ich möchte, daß Sie in ein Zuchthaus fahren. Mehr nicht.«
    »Soll ich mich einsperren lassen?« fragte ich.
    »Nein, nur mit einem Gefangenen reden.« Sir Powell schlug einen Schnellhefter auf. »Der Mann heißt Simon Oxford, wie die Unistadt. Er ist ein Betrüger und Heiratsschwindler und sitzt momentan seine fünf Jahre ab. Zwei davon hat er zusammen mit einem Gefangenen verbracht, der vor ein paar Tagen gestorben ist. Der Name des Mannes lautete Hank Selnick, ein Bankräuber. Dieser Knabe hat, laut Aussagen seines Kumpans, sich während der Zeit intensiv mit der Thanatologie befaßt, hat dieses Gebiet wie ein Wahnsinniger studiert und auch, wenn man den Aussagen glauben darf, Beschwörungen durchgeführt. Er war nämlich der Meinung, daß er nach dem Tod wiederkommen würde.«
    »Und? Ist er zurückgekehrt?« fragte ich.
    »Nein, bis jetzt habe ich nichts von ihm gehört«, erwiderte Sir Powell.
    »Dann kann das Ganze auch ein Schuß in den Ofen sein.«
    »Sicher. Aber ich meine, wir sollten jeder noch so kleinen Spur nachgehen. Da bei Ihnen im Augenblick nichts anliegt, hatte ich gedacht, daß Sie mal mit diesem Simon Oxford reden. Vielleicht ist an seinen Behauptungen doch etwas dran. Wer weiß…«
    Ich strich mir über die Stirn. »Das war alles, Sir?« erkundigte ich mich.
    »Das war alles.«
    Ich stand auf, warf noch einen Blick durch das Fenster und verzog das Gesicht. »Dann werde ich mal.«
    »Und ziehen Sie einen Mantel an«, meinte Powell.
    »Der eine ist noch in der Reinigung.« Ich blieb an der Tür stehen. »Es wird Zeit, daß mir der Yard eine Kleiderzulage gibt. Auf die Dauer geht das nicht so weiter.«
    Sir Powell winkte ab. »Ihr Gehalt ist hoch genug.«
    »Darf ich mal lachen, Sir?«
    Ich lachte aber draußen, und als ich in mein Büro kam, lag bereits eine Kopie der Akte Selnick auf meinem Schreibtisch. Die Organisation klappte ausgezeichnet.
    Glenda Perkins, die hübsche schwarzhaarige Sekretärin, war nicht anwesend. Sie hatte einen Zettel auf ihren Schreibtisch gelegt. Glenda mußte für eine erkrankte Kollegin die Vertretung übernehmen.
    Ich vertiefte mich in die Akte.
    Das Zuchthaus, in dem der Tote die letzten Jahre verbracht hatte, lag südlich von London. Ich mußte etwa fünfzig Meilen fahren. Kein Vergnügen bei dem Wetter. Der Direktor hieß Frank Atkins, und ihn rief ich an.
    Man verband mich zweimal weiter, bis ich den Knaben an der Strippe hatte.
    Er kannte meinen Namen bereits. Sir Powell hatte mich schon avisiert. »Natürlich können Sie kommen, Oberinspektor«, sagte er. »Ich werde alles veranlassen.«
    »Das ist fein«, erwiderte ich und legte auf.
    Der Lack meines Bentleys glänzte noch regennaß von der Herfahrt. Ich verließ die Tiefgarage des Yard und schaltete sofort das Gebläse ein. Ohne Licht konnte man ebenfalls nicht fahren, und auf den Fahrbahnen standen die Wasserpfützen manchmal handhoch.
    Es war wirklich kein Vergnügen, sich
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