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008 - Der schlafende König

008 - Der schlafende König

Titel: 008 - Der schlafende König
Autoren: Ronald M. Hahn
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»Vielleicht sollten wir jetzt umkehren«, sagte er.
    Achmaz warf einen schweigenden Blick über das Schlachtfeld. Er ging zwar gern Risiken ein, doch dieser Ort war auch ihm unheimlich.
    In diesem Moment wurde der Mond von einer dunklen Wolke verdeckt. Augenblicklich erfüllte ein Schmatzen die Luft und eine nach Aas stinkende Wolke trieb auf die Männer zu.
    »Was ist das?« rief Machometh alarmiert.
    Mehrere Tuurka rissen Fackeln aus ihren Gürteln, und bald erhellte heller Feuerschein die Nacht.
    Rings um sie her brach die Erde auf. Das heißt, sie wurde von unten hoch und zur Seite geschoben. Matts Blick fiel auf mehrere Dutzend runde Schilde, die sich wie Kanaldeckel aus dem sandigen Erdreich erhoben. Dürre Gestalten richteten sich auf, sprangen aus den Löchern und umringten sie in halb geduckter Stellung.
    Übelkeit stieg in Matts Kehle auf, als er Einzelheiten erkannte. Aruula würgte.
    Kleine rote Albinoaugen starrten sie aus tiefen Höhlen an. Schmale Schädel, von pergamentdünner Haut bedeckt. Hier und da schimmerten die Schädelknochen durch. Beherrscht wurden die grauenhaften Fratzen von kleinen lippenlosen Mäulern mit langen Reißzähnen. Die aus dem Erdreich gekrochenen Lebewesen waren totenbleiche, völlig kahle Humanoiden. Aufgerichtet waren sie fast zwei Meter groß. Aus ihren Mäulern tropfte weißlicher Schleim zu Boden. Sie hatten lange knochige Arme. So weit man fhre Finger sehen konnte, endeten sie in mörderischen Krallen.
    Sie trugen schartige Krummsäbel, die denen der Tuurka ähnelten, und waren nur mit fadenscheinigen Lendenschurzen bekleidet. Ihre Füße wirkten hornig, ihre Fersen liefen in einem fingerdicken, fünf Zentimeter langen Stachel aus. Mit leisem Schnauben und Knurren kreisten sie die Fremdlinge ein.
    »Was ist das?« keuchte Matt.
    »Bei Wudan«, hauchte Achmaz. »Ich habe von ihnen gehört… Es sind Guule… Menschenmetzger… Sie ernähren sich von Aas und Leichen… Man sagt, sie fressen sogar Knochen…«
    Matt schluckte krampfhaft und nestelte seine Pistole hervor, obwohl er Zweifel hatte, dass er mit Kugeln etwas gegen diese lebenden Gerippe würde ausrichten können. Aruula stand neben ihm; sie wirkte wie gelähmt vom schrecklichen Anblick der Guule.
    Machometh zog in aller Ruhe eine Fackel aus seinem Gurt, zündete sie an der eines anderen Tuurka an und riss seinen Krummsäbel aus der Scheide.
    Sekunden später brach ein heftiger Kampf los. Achmaz stieß dem ersten angreifenden Guul eine Fackel ins Gesicht. Dieser fing sofort Feuer und wand sich heulend am Boden. Aruula erwachte aus ihrer Starre, als der erste Gegner nur noch wenige Schritte von ihr entfernt war. Sie schwang ihre Klinge, traf die Stirn des Guuls und verspritzte weißes Blut. Der Guul stieß ein Pfeifen aus. Sein dürrer Säbelarm zuckte vor.
    Matt gelang es nicht mehr, einen Schuss abzugeben. Ein heftiger Schmerz fuhr durch seinen linken Arm und die Spitze einer Klinge zerfetzte seine Uniform. Er warf sich zur Seite, ließ sich fallen und rollte sich aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich und vom Regen mitten in die Traufe. Als er hoch blickte, ragten gleich drei der Bestien vor ihm auf und starrten mit ihren albinoroten Augen auf ihn herab. Matt war eingekreist. Im Hintergrund hörte er die Flüche der wild um ihr Leben kämpfenden Tuurka.
    Wenn sie ihn in die Zange nahmen, war er verloren. Matt trat dem mittleren Guul die Beine unter dem Körper weg. Eine Lücke entstand. Matt stieß sich ab und hechtete mit aller Kraft hindurch. Hinter ihm erklangen ein wütendes Brüllen und schnelle Schritte. Die Guule waren ihm auf den Fersen! Matthew fuhr herum und wurde erst jetzt gewahr, dass die Beretta aus seiner Hand verschwunden war! Er musste sie verloren haben!
    Hastig blickte er sich um. Eine Sekunde später sah er ihren Lauf vor sich aus dem Sandboden ragen. Er warf sich auf die Waffe, riss sie an sich, machte erneut eine Rollbewegung und eröffnete das Feuer.
    Blam! Blam! Einen flüchtigen Moment bemerkte Matt, dass die Beretta plötzlich irgendwie anders in seiner Hand lag, doch als sie aufbellte, Feuer spuckte und gleich zwei höllisch heulende Angreifer im Sprung erledigte, konzentrierte er sich lieber auf die herumspringenden Kreaturen, die seinen Gefährten übel zusetzten.
    Die rings um ihn kämpfenden Männer waren beim ersten Knall erschrocken zusammen gezuckt; offensichtlich kannten sie keine Schusswaffen. Doch als sie sahen, welche Auswirkungen Matts »Donnerfaust« auf die Guule hatte,
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