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007 - Stadt der Illusionen

007 - Stadt der Illusionen

Titel: 007 - Stadt der Illusionen
Autoren: STAR GATE - das Original
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nicht.«
    »Was, bei Shan, ist ein Steinfischer?«, fragte Tritar und erhielt umgehend Antwort von einem ihm Unbekannten aus einem der vordersten Schlepper. »Nomaden auf den Öl- und Sandflächen im Gebiet unserer Metallinsel, die Ausgestoßenen der Höhlenstädte, die irgendwie am Leben geblieben sind. Sie ziehen auf der Suche nach verwertbaren Gegenständen der Ahnen ruhelos über die Plastikebenen.«
    »Ein abenteuerliches Leben also«, verdeutlichte Sharosen ironisch, »das einen Träumer schon locken kann.«
    Vasanet schwieg.
    Sharosen lächelte; ein hässliches, freudloses Lächeln. »Er schweigt«, sagte er dann, »und dabei ist er doch nichts besseres als ich. Wir alle haben in der Gemeinschaft von Shan versagt und müssen uns nun bewähren. Wicht umsonst hat Labagor uns ausgewählt …«
    »… und ins Verderben geschickt«, ergänzte Vasanet lakonisch.
    Schweigen legte sich über die kleine Gruppe. Tritar hatte sich gerade strecken, seine schmerzenden Muskeln dehnen wollen, um ihnen so Erleichterung zu verschaffen, aber nun richtete er sich wachsam auf. »Was soll das heißen?«, fragte er.
    »Es heißt doch, er habe Zugang zu den Computern gehabt und sich auf die Expedition vorbereiten können. Warum ist er dann diesem Sumpfgebiet nicht ausgewichen?«
    Tritar nickte unmerklich. Er hatte sich nach seiner Flucht aus dem Schlepper mehr als einmal gefragt, wie es zu dieser Katastrophe hatte kommen können; für seinen Teil sprach er sich nicht von der Schuld frei, hatte er sich doch kurz vor dem Versinken für einen Augenblick ablenken lassen, um einen Schluck Wasser zu trinken. Aber wieso war von den Fahrzeugen in vorderster Front keine Warnung gekommen? Sicher, der Computer hatte ihren Kurs bestimmt, aber nur in groben Zügen; ein jeder Fahrer hatte einen gewissen Freiraum ausspielen können.
    Doch er sprach seine Überlegungen nicht aus. »Labagor wird seine Gründe gehabt haben«, sagte er nur.
    »Eben.«
    »Eigenartig, dass alle Schlepper bis auf den von Labagor verunglückt sind«, äußerte Vasanet den Gedanken, dem Tritar eben noch nachgehangen hatte. »Er ist der einzige, der sich in dieser Salzhölle nicht von der trügerischen Oberfläche täuschen ließ.«
    Sharosen kniff die Augen zusammen. »Nimm dich in acht«, sagte er. »Willst du dem Expeditionsleiter unterstellen, er habe uns absichtlich in eine Falle geführt? Ein schwerer Vorwurf …«
    »Jedenfalls lässt sich unser Unternehmen nicht sehr erfolgreich an. Sechs Schlepper gingen verloren, drei Männer sind tot, über ein Dutzend verletzt. Kein günstiger Start für ein ehrgeiziges Vorhaben.«
    Tritar wollte den Streit, den er kommen sah, schlichten, bevor eine andere Gruppe auf sie aufmerksam wurde und vielleicht dem Expeditionsführer Meldung machte, doch ein lauter, lang gezogener Schrei enthob ihn seiner Bemühungen. So abrupt er entstanden war, so schnell erstarb er wieder. Verwirrt richteten sich die Männer auf.
    »Das kam von dort«, stellte Vasanet beunruhigt fest und deutete mit dem Finger auf das letzte Fahrzeug an der rechten Seite der gestrandeten Keilformation. Es war in der Nähe eines mehrstöckigen, lang gestreckten Gebäudes liegen geblieben. Eine Reihe kleiner Nebenhäuser mit gewölbten Dächern gruppierte sich dort um einen glatten Wohnturm. Obwohl die Außenfassade zahlreiche Löcher aufwies, gehörte das Anwesen noch zu den am vollständigsten erhaltenen Gebäuden in der Ruinenstadt.
    »Sind überhaupt noch Leute von uns da drüben?«, fragte Tritar.
    »Ruluri und Marusi. Sie sollten wichtige Ausrüstungsgegenstände bergen.«
    »Dann kommt.« Tritar schnallte sich die provisorischen Gleitschuhe an, griff sich die Waffe und stapfte los. Sharosen und Vasanet folgten ihm.
    Sie kamen nur langsam voran; zu ungewohnt war diese neue, vorsichtige Art der Bewegung über den trügerischen Grund. Da die Metallspinnen beachtlich schnell gefahren waren, ehe sie im Salz einbrachen, lagen die Havaristen teilweise weit auseinander. Die Lichter des noch funktionstüchtigen Schleppers reichten nicht weit in die Nacht; erhellt wurde die Umgebung hauptsächlich durch das vom Salz reflektierte Mondlicht, gespendet von einem Mond, der der Erde dreimal näher stand als zu den Zeiten des Untergangs, über die die Legenden berichteten.
    Langsam näherten sie sich der kompakten Masse der Ruine, zu deren Füßen der Schlepper lag. Das Fahrzeug hatte sich fast bis zum Einstieg in den Boden gewühlt, nur der obere Teil ragte noch schräg in die
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