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006 - Ende eines Quellherren

006 - Ende eines Quellherren

Titel: 006 - Ende eines Quellherren
Autoren: STAR GATE - das Original
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ausrechnen lassen, siebenmal habe ich die kommende Katastrophe vorher gesagt bekommen. Was nutzt es, sie mir zum achten mal bestätigen zu lassen? Das hält den Zusammenbruch unseres Inselreiches nicht auf.« Er starrte auf die leere Wand, als erwarte er von dort eine Antwort. Schließlich verschränkte er die Arme vor dem Bauch. »Das wird dir noch leid tun, Gasakor«, flüsterte er und eilte an das Arbeitspult seines Schreibtisches zurück. Das Gerät sprang sofort an.
    »Vertrauliche Mitteilung des derzeitigen Konsortvorsitzenden an alle Comp-Abteilungen«, bellte er. »Die Versorgungsleitungen zur Kuppel des ehemaligen Vorsitzenden sind augenblicklich zu unterbrechen. Die Anordnung bezieht sich auf Energie, Nahrung und Wasser. Begründung: Sparmaßnahme aufgrund drohender Engpässe in allen Bereichen. Bestätigung.«
    »Bestätigt«, gab das Gerät zurück.
    »Gib mir eine Verbindung zum Illu-Raum.«
    Der Bildschirm flackerte auf, dann erschien das hagere, nichts sagende Gesicht von Labagor. »Ich bin unabkömmlich, Shabazed«, sagte der Illusionstechniker anstelle einer Begrüßung. »Jemand ist in die Transmitter-Falle der Steinwälder geraten und wird schon in nächster Zeit hier eintreffen.«
    »Ein Neuer«, stöhnte der Vorsitzende. »Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt! Was sollen wir mit ihm anfangen? Ihn etwa als Bewohner aufnehmen?« Er schüttelte den Kopf. »Schalte aus und schicke ihn zurück, woher er gekommen ist.«
    »Er scheint mir aber geeignet zu sein. Männlich, naiv, treu den erlernten Normen verhaftet und sexuell unausgeglichen. Dabei jedoch ein Kämpfer, wie wir sie dringend brauchen. Diese ganze verdrehte Höhlenstadt mit ihren zurückgebliebenen Wilden hat ihn gehetzt, aber er ist ihnen entkommen.«
    »Half ihm jemand dabei?«
    »Keine Ahnung. Von unserer Seite bekam er jedenfalls keine Unterstützung. Wir haben nur eine Erntemaschine abgeschaltet; deren Angriff hätte unser Kandidat nicht überstehen können.«
    »Niemand kann unseren Ordnungskräften widerstehen«, stellte der Vorsitzende lapidar fest und runzelte die Stirn. »Erscheint er Ihnen stark genug, setzen sie ihn den höchsten Belastungen aus. Kommt er um, ist es nicht schade um ihn; überlebt er aber, wird aus dem Wilden einer unserer fanatischsten Anhänger werden.« Abrupt wechselte er das Thema. »Mein ehrenwerter Vorgänger im Amt scheint sich nicht der Konsequenzen seines Rücktritts bewusst gewesen zu sein. Wir sollten sein Gedächtnis beflügeln.«
    »Ich bin immer offen für deine Anregungen«, erwiderte der Illu-Techniker wachsam. Wie alle aktiven Comp-Verwalter hatte auch er den Rundspruch des höchsten Verwaltungsvorsitzenden empfangen.
    »Mir erscheint es ganz sinnvoll, ihn aus seiner vatuanischen Welt herauszuholen und ihm eine Salzwüste in die Kuppel zu projizieren. Temperaturpegel etwa fünfzig Grad.«
    »Das könnte ihn umbringen«, grübelte der Techniker. »Andererseits gehört sein ständiges Versagen belohnt.«
    Freudige Befriedigung erfüllte Shabazed. Er stellte sich vor, wie schnell sein Vorgänger nun zu leiden hatte für seine Trägheit, die den Verfall Shans nicht aufgehalten, eher sogar beschleunigt hatte, wie sehr er büßen musste für die Hinterlist, einen wahrhaftigen Idealisten wie Shabazed mit der Lösung der unlösbaren Existenzsorgen des Inselvolks zu beauftragen.
    Shabazed unterbrach die Verbindung. Er war sicher, der Illu-Techniker würde den zweiten Befehl ausführen, auch wenn er der ersten Anordnung widersprach.
    »Ich brauche Zerstreuung«, murmelte er vor sich hin. »Ich muss mich entspannen, um dann vielleicht doch noch eine Lösung zu finden.« Er öffnete wieder die Tischlade mit den Illu-Matrixen. Prüfend glitt sein Blick über die matt getönten, ovalen Scheiben.
    Welche sollte er wählen? Ein Kampfesheld im Interregnum? Ein Dschungelkrieger in grauer Vorzeit?
    Er entschied sich für den Besuch in einem karinischen Lustpalast und speicherte die Matrixe in die Computerkonsole ein.
    Als er sich in die Polster sinken ließ und langsam in die Projektion hinüberdämmerte, stellte er sich vor, wie Gasakor nun verwirrt durch eine glühende Wüste taumelte, schwitzend, durstig und ungläubig.
    Diese Impression füllte ihn auch noch aus, als er sich zwischen den Schenkeln der karinischen Lustspenderin verlor.
     
    *
     
    Hatte Ken erwartet, die Mündungsfelder irgendwelcher Waffen aufleuchten zu sehen, so wurde er angenehm überrascht.
    Der Roboter blieb reglos stehen. Aus einem für Ken
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