Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Watersong - Sternenlied (German Edition)

Watersong - Sternenlied (German Edition)

Titel: Watersong - Sternenlied (German Edition)
Autoren: Amanda Hocking
Vom Netzwerk:
knatterte laut, dann erwachte der Motor brummend zum Leben. » Ja! « Während sie aus der Bucht steuerten, warf er Harper einen Blick zu. » Ich hab dir doch gesagt, dass er angeht. «
    » Ich habe auch nie daran gezweifelt « , log Harper.
    » Wohin fahren wir? « , fragte Daniel und steuerte zunächst mal in die Richtung, in die Alex davongeschwommen war.
    » Ich weiß es nicht. « Harper schüttelte den Kopf und spähte angestrengt in die Dunkelheit, um am Horizont etwas zu erkennen. » Das Einzige, was es da draußen gibt, ist Mr McAllisters Häuschen. «
    » Du meinst Bernies Insel? « , fragte Daniel und deutete auf den dunklen Fleck in der Ferne.
    » Ja. « Sie nickte. » Es klang, als sei das Lied aus dieser Richtung gekommen, oder? «
    » Ich glaube schon. «
    » Dann lass uns dorthinfahren. « Sie verschränkte die Arme und starrte nach vorne. » Wieso hat dich das Lied nicht verrückt gemacht wie mich und Alex? «
    » Weiß nicht. « Er schüttelte den Kopf und schaute sie an. » Wieso hat es dich so durcheinandergebracht? Du sahst aus wie hypnotisiert oder so. «
    » Keine Ahnung. « Sie atmete tief aus. » Ich hoffe nur, dass es nicht noch einmal passiert. «
    Als sie sich der Insel näherten, schaltete Daniel auf Harpers Vorschlag hin den Scheinwerfer aus. Sie wussten zwar nicht, was sie dort erwartete, doch es konnte bestimmt nicht schaden, überraschend aufzutauchen.
    Daniel steuerte die Schmutzige Möwe vorsichtig an den Steg, und noch ehe das Boot stehen geblieben war, wollte Harper über die Reling springen. Daniel packte sie gerade noch am Arm.
    » Nein « , flüsterte er leise, damit niemand sonst sie hörte. » Ich lass dich nicht alleine gehen. «
    » Aber … « Harper wollte mit ihm streiten, doch er schüttelte lediglich den Kopf.
    Da er wusste, dass sie ihm nicht genügend Zeit lassen würde, das Boot festzubinden, warf er einfach den Anker über Bord. Dann kletterte er auf den Steg und half Harper vom Boot.
    Kaum hatten ihre Füße die Planken berührt, hörten sie Gemma schreien. Harper verstand nicht, was sie sagte, aber es klang, als würde sie nach Alex rufen. Sofort wollte Harper zur Hütte rennen, aber Daniel hielt sie fest. Er wollte sie davor bewahren, sich blindlings in eine gefährliche Situation zu begeben.
    Sie hasteten den Steg entlang, doch als sie den Pfad erreichten, wurden sie langsamer. Sämtliche Lichter in der Hütte brannten und sie konnten Penn und Gemma reden hören. Doch der Wind blies durch die Bäume und trug ihre Stimmen davon, sodass sie die Worte nicht verstehen konnten.
    Da die Vordertür der Hütte sperrangelweit offen stand, verließen Daniel und Harper schnell den Pfad, bevor sie entdeckt wurden, und schlichen sich im Schutz der Bäume zur Hütte.
    Beide waren so auf das Häuschen konzentriert und darauf, was im Innern passierte, dass sie nicht darauf achteten, wohin sie ihre Schritte setzten. Auf einmal rutschte Daniel aus und fiel in eine nasse Pfütze. Er fing sich mit der Hand ab, und als er sie wieder hob, baumelte etwas an seiner Handfläche. Es erinnerte Harper an einen toten Wurm, wäre es nicht zu dick dafür gewesen.
    Daniel schaute nach unten und entdeckte die Leiche als Erster. Er sprang auf, wich zurück und wischte sich hastig die Hand an seiner Hose ab. In diesem Moment sah es auch Harper.
    Bernie McAllister lag auf dem Rücken, mit aufgerissenem Bauch, aus dem die Gedärme hingen.
    Ein Schrei regte sich in ihrer Kehle, doch ehe er entkommen konnte, hatte Daniel ihr schon die Hand auf den Mund gelegt und drückte sie mit dem Rücken gegen eine große Eiche.
    » Du darfst nicht schreien « , flüsterte er und nahm die Hand erst weg, als Harper nickte.
    Dabei hatte Harper gar nicht schreien wollen. Sie wollte weinen und neben Bernie sitzen. Dieser alte Mann hatte sich in der schlimmsten Zeit ihrer Kindheit um sie gekümmert und war immer gut zu ihr gewesen. Nun lag er da, ausgenommen wie ein Fisch.
    Glücklicherweise konnte sie nicht allzu viel erkennen, weil Daniel ihr im Weg stand und es unter den Bäumen stockfinster war. Doch sie hatte genug gesehen, um zu wissen, dass er tot war.
    Hinter ihnen in der Hütte krachte es laut und jemand schrie. Harper verdrängte Bernies tragischen Tod und konzentrierte sich wieder auf die Rettung ihrer Schwester. Sie wollte sofort losstürmen, doch Daniel hielt sie immer noch fest.
    » Wir müssen Gemma da rausholen und zwar jetzt « , drängte Harper.
    » Ich gebe dir mein Wort, dass ich nicht zulassen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher