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Troubles (German Edition)

Troubles (German Edition)

Titel: Troubles (German Edition)
Autoren: James Gordon Farrell
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kämpft. Bis 1882 folgt der »Land War«, der mit Protest- und Blockademaßnahmen weitgehende Reformen durchsetzt.
1886
Gladstone bringt im Parlament ein Gesetz zur Selbstverwaltung ein, das jedoch abgelehnt wird; ebenso ein zweiter Anlauf 1893.
1893
Gründung der
Gaelic League
zur Wiederbelebung der irischen Sprache und Kultur. Der von Douglas Hyde ins Leben gerufene Verein (irische Nationalidentität durch Rückbesinnung auf die glorreiche Vergangenheit) entwickelt sich binnen Kurzem zur Volksbewegung. In der Überzeugung, dass das einfache Volk die wahren Iren sind, kommen traditionelle und revolutionäre Gesinnung zusammen.
1905
Arthur Griffith gründet die Partei Sinn Féin (was soviel bedeutet wie »wir selbst«). Ziel ist ein eigenständiger irischer Staat unter britischer Krone, eine Doppelmonarchie nach dem Vorbild von Österreich-Ungarn.
1912
Drittes Home-Rule-Gesetz wird wiederum vom Oberhaus abgewiesen, das aber mittlerweile nicht mehr das Recht zur Ablehnung hat, sondern nur noch ein zweijähriges Moratorium verfügen kann. Wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs kommt es allerdings auch 1914 nicht zur Umsetzung. – Während das Gesetz ruht, verschärft sich die Lage in Irland. Nordirische Protestanten (Unionisten) gründen unter der Führung von Sir Edward Carson einen Bund zur Verhinderung der Selbstverwaltung, den
Ulster Covenant
, sowie die
Ulster Volunteer Force
, eine streng probritisch-protestantische paramilitärische Organisation. – In diesem dritten Gesetzentwurf kommt erstmalig die Idee einer Sonderregelung für Ulster vor: die Grafschaften mit protestantischer Mehrheit sollen vorübergehend Westminster unterstellt bleiben; 1913 wird ein von der Unionistenpartei eingebrachtes Gesetz zur Teilung Irlands angenommen.
1913
Als Antwort auf die nordirischen Volunteers gründet die Parlamentspartei zur Durchsetzung der Selbstverwaltung eine eigene paramilitärische Organisation, die
Irish Volunteers
, die von den Feniern gezielt unterwandert wird.
1914
Beginn des Ersten Weltkriegs. Zunächst nehmen aus Irland nur Freiwillige teil, wobei die Unionisten (Ulster Volunteers) geschlossen, die Parlamentarier (Irish Volunteers) zu etwa zwei Dritteln in den Krieg ziehen, beide Gruppen, weil ihre politischen Führer sich davon die Durchsetzung ihrer Ziele nach dem Krieg versprechen. Erst 1918 folgt eine allgemeine Mobilmachung.
1916
Osteraufstand in Dublin unter Patrick Pearse und James Connolly. Hinter dem Aufstand steht hauptsächlich der radikale, republikanische Flügel der südirischen Volunteers, der nicht in der britischen Armee kämpft. Start- und Höhepunkt ist die Ausrufung einer irischen Republik vor dem Dubliner Hauptpostamt; es folgt eine knappe Woche der Kämpfe zwischen den ca. 1500 Aufständischen, die vergebens auf Beteiligung der Bevölkerung warten, und britischen Polizei- und später Militärtruppen, deren Überlegenheit von vornherein feststeht. Die Anführer werden gefangengenommen und hingerichtet; erst mit diesen Märtyrern beginnt die nationalistische Legende vom Osteraufstand. Die Brutalität der Briten während des Aufstandes ist beispiellos, große Teile der Dubliner Innenstadt werden verwüstet.
1917
In britischer Lesart wird der Aufstand der (unbeteiligten) Sinn Féin angelastet; dies führt dazu, dass die Partei starken Zulauf von radikalen Nationalisten erhält und sich nun nicht mehr monarchistisch, sondern republikanisch ausrichtet – praktisch gesehen wird die bis dahin harmlose Partei von den Feniern übernommen, die damit nun über einen legalen, wählbaren Arm verfügen; 1917 wird Éamon de Valera Parteivorsitzender, eine schillernde Persönlichkeit amerikanischer Herkunft, ein Mann, der von da an die Geschicke des irischen Staates entscheidend beeinflussen sollte. Fast über Nacht verdrängt die Sinn Féin die alte (von Parnell gegründete, zuletzt von John Redmond geführte und maßgeblich am Selbstverwaltungsgesetz beteiligte) Parlamentspartei, nicht zuletzt mit einer Kampagne gegen die allgemeine Mobilmachung.
1918
Sieg der Sinn Féin (80% der irischen Mandate) in den britischen Parlamentswahlen.
1919
Januar: Beginn der Unruhen im engeren Sinne, auch als anglo-irischer Krieg oder irischer Unabhängigkeitskrieg bezeichnet (bis Juli 1921). Die Abgeordneten der Sinn Féin nehmen ihre Sitze in Westminster nicht ein, sondern treten als eigenes Parlament zusammen, das Dáil, als Vertretung des (nach 1916 nun erneut) einseitig zur unabhängigen Republik ausgerufenen
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