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Teufelsherz (German Edition)

Teufelsherz (German Edition)

Titel: Teufelsherz (German Edition)
Autoren: Sabrina Qunaj
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würde.
    »Deine Seele.«
    Ihr Körper erstarrte. Irgendwie hatte sie es zwar gewusst, doch die Worte aus Luzifers Mund zu hören, während er sie mit diesem stechenden Blick durchbohrte, war etwas anderes. »Es ist ganz einfach«, erklärte er selbstgefällig. »Euch beiden eröffnen sich verschiedene Wege, aber nur einer ermöglicht es euch, zusammen zu sein – in eurem jetzigen … Geisteszustand.« Er erhob sich und schritt auf der Thronempore auf und ab. »Ihr habt die Wahl«, sprach er weiter. »Damian kann mich immer noch vernichten. Dann könnte er dich behalten, und du wärst bei ihm, dem Teufel, den du nicht wiedererkennen würdest. Ich nehme einmal an, dass euch diese Möglichkeit nicht sehr behagt. Dann gäbe es noch jene, die Damian bereits angesprochen hat: Du gehst zurück in deine Welt, und Damian wird im Tartaros zu einem Sohn, der es verdient, sich als Sohn des Teufels zu bezeichnen. Auch in diesem Falle hättet ihr einander verloren. Und es würde mir äußerst schwerfallen, eine Seele, die dem Himmel bestimmt war, zu verlieren. Denn solche Seelen sind hier sehr wertvoll. Doch da ich im Grunde meines Herzens ein gütiger Gott bin, möchte ich das junge Liebesglück natürlich nicht zerstören. Ich ermögliche es euch, zusammen in der Unterwelt zu bleiben. Ich herrsche weiterhin, und Damian bleibt ganz die alte Sanftmut. Meinetwegen zieht euch zurück in euer Blümchenfeld und langweilt euch dort zu Tode. Mir ist es egal, aber ihr bleibt beide hier – in Sicherheit, fernab des Tartaros’ und fern von allem Leid. Zusammen.«
    »Ich muss hierbleiben?« Emily taumelte zurück, doch Damian war längst wieder bei ihr und hielt sie fest.
    »Nein«, sagte er energisch und wandte sich seinem Vater zu. »Nein. Ich bringe sie zurück.«
    Tausende Bilder wirbelten durch ihren Kopf. Sie sah ihre Eltern und Will vor sich, und der Gedanke, sie niemals wiederzusehen, brach ihr fast das Herz. Wie sollte sie es fertigbringen, auf ewig in der Hölle zu bleiben, ganz gleich, wie wundervoll dieser Ort auch gestaltet werden konnte, ganz gleich, dass Damian stets bei ihr sein würde – es war nicht genug. Sie brauchte auch andere, die sie lieben konnte und von denen sie geliebt wurde. Ihre Mutter würde es niemals verkraften, ihr einziges Kind zu verlieren. In diesem Moment lag ihr Körper halb erfroren im Schnee – was würden sie tun, wenn ihre Seele nicht mehr zurückkehrte?
    Doch wenn sie nicht hierblieb, war Damian für immer verloren. Ihre Eltern und Will wären zwar in Sicherheit, doch Damian wäre dem Untergang geweiht.
    Wie sollte sie zulassen, dass der Mann, den sie über alles liebte, in eine Dimension gesperrt wurde, die nun wirklich und wahrhaftig die Hölle war?
    Die Antwort war: Sie konnte es nicht. Sie würde Damian nicht im Stich lassen, und auch wenn sie ihre Familie und Freunde mit Sicherheit vermissen würde, wäre es doch ein geringer Preis für die Möglichkeit, mit Damian eine Ewigkeit in Frieden zu verbringen.
    »Ich bleibe«, sagte sie schließlich zu Luzifer, wobei ihre Stimme nur ein klein wenig zitterte. »Ich bleibe bei ihm.«
    Abrupt drehte Damian sich zu ihr um und starrte sie einige Augenblicke einfach nur an. Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben, aber sie las auch Glück und Verzweiflung darin. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er am liebsten sagen würde: »In Ordnung, lass uns gehen«, doch er tat es nicht, und dafür liebte sie ihn umso mehr. Es bestärkte sie in ihrer Entscheidung, bei ihm zu bleiben und ihn niemals leiden zu lassen. Keine einzige Sekunde mehr.
    »Sehr vernünftig, Emily«, meinte Luzifer und ließ sich wieder in den Thron sinken. »So sind wir alle zufrieden.«
    »Diese Seele bekommst du nicht«, knurrte Damian. »Du magst zwar schlau sein, aber du wirst dem Himmel keine gütige Seele abschwatzen, nur weil du mir mit dem Tartaros drohst. So leicht mache ich es dir nicht.« Er griff in seine Jackentasche und zog plötzlich eine Kette hervor, die große Ähnlichkeit mit der von Luzifer hatte. Diese hier war jedoch mit einem roten Stein in der Mitte besetzt, der sich teilte, als Damian das Amulett zu Emilys Verwunderung brach. Es dauerte nur einen Augenblick, bis sie begriff, was er vorhatte. Sofort wich sie vor ihm zurück.
    »Ich bleibe hier«, sagte sie und warf unsinnigerweise einen Hilfe suchenden Blick zu Luzifer, der ihr jedoch zu ihrer Überraschung sogleich eine Lösung für das Problem anbot. Von einer Sekunde auf die andere erschien eine
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