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Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)

Titel: Racheschwur (Flammenherz-Saga, Band 2) (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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den großen Speisesaal, dessen Tür weit offenstand und aus dem Stöhnen und Schmerzensschreie zu hören waren. »Ich habe die Verletzten in den Saal bringen lassen ...«
    »Wo ist Janet?«, unterbrach Caleb die Haushälterin. Rona sah ihn mit großen Augen an.
    »Sie und Malcolm sind verschwunden. Niemand hat gesehen, wie sie die Burg verlassen haben. Wir haben jedes Zimmer abgesucht.« Caleb schloss die Augen und atmete tief durch, denn Malcolm hatte dafür gesorgt, dass Janet in Sicherheit war.
    Caleb und der Wachmann hatten schon vor über einem Monat einen Plan ausgearbeitet, für den Fall, dass irgendwann einmal eine Flucht notwendig werden würde. Damals hatte er selbst Malcolm den Fluchtweg gezeigt und ihm genaue Anweisungen gegeben, was er im Falle eines Angriffs zu tun hatte.
    Er wusste genau, wo Malcolm seine Frau hinbringen würde, denn dies war Teil des Plans gewesen. Der Wachmann würde mit Janet in einer Höhle in den Highlands warten, bis Caleb sie erreicht hatte.
    »Gibt es Tote?«, fragte er an Rona gerichtet. Sie nickte traurig.
    »Zwei von den Wachen am Tor«, sagte sie und wischte sich eine Träne von der Wange. In diesem Moment kam auch Seamus hereingestürmt, gefolgt von den restlichen Männern, die sich grimmig umsahen.
    »Was ist mit Janet?«, erkundigte er sich bei seinem Bruder.
    »Malcolm hat sie in Sicherheit gebracht. Ich werde sofort losreiten«, erklärte er.
    »Ich komme mit«, sagte Seamus. Caleb nickte und die beiden Brüder liefen gemeinsam nach draußen.

Kapitel 3
     
     
     
    Wir hatten uns nur kurz in dem kleinen, aber sehr gemütlichen Häuschen aufgehalten. Malcolm stellte mir seine Freunde Dave und Mary vor, sowie deren zwei Töchter Ashley und Ivy. Während Mary uns noch einiges an Proviant einpackte, unterhielt sich Malcolm leise mit seinem Freund, der immer wieder ernst nickte. Anschließend brachte er mich zu dem kleinen Anbau, in dem die Nutztiere untergebracht waren. Er sattelte eines der beiden Pferde, eine braune Stute und half mir danach in den Sattel. Ich fühlte mich sichtlich unwohl, denn ich hatte ein äußerst zwiegespaltenes Verhältnis zu diesen Tieren. Lediglich meinem eigenen Pferd Sullah vertraute ich bedingungslos.
    »Keine Angst, Cloda ist ein sehr braves Tier. Du musst dich nicht fürchten«, beruhigte mich Malcolm. Wie ich zu meiner Zufriedenheit feststellte, sprach er endlich wie ein Freund zu mir und nicht wie ein Bediensteter es mit seiner Herrin tat.
    Er verabschiedete sich von seinen Freunden und schwang sich hinter mir auf Clodas Rücken. Mir blieb kaum noch Zeit ein paar Worte des Dankes zu sagen, denn Malcolm hatte dem Pferd schon das Zeichen zum Aufbruch gegeben und wir ritten geradewegs in die höher gelegenen Highlands, wo die Gipfel der Berge bereits mit Schnee bedeckt waren.
    Düstere Wolken zogen über uns ihre Bahnen und der Regen hatte zugenommen. Mein Umhang war mittlerweile durchnässt und ich fror fürchterlich. Malcolm lenkte das Pferd sicher einen Hügel empor. Das herbstlich gelbe Gras war jetzt steinigem Untergrund gewichen und immer wieder rollten kleine Gesteinsbrocken unter der Last des Pferdes den Hügel hinab. Zu beiden Seiten ragten Berge in den Himmel empor und unsere Umgebung wurde mit jeder Minute trostloser. Das Schlimmste jedoch war die Kälte hier oben.
    Als das Pferd sichtliche Schwierigkeiten hatte, uns beide den steilen und unebenen Weg nach oben zu tragen, stieg Malcolm ab und nahm seine Zügel.
    »Es ist nicht mehr weit«, erklärte er, nachdem er mit einem besorgten Blick registriert hatte, dass ich am ganzen Körper zitterte. Einige Zeit später stoppte er und half mir aus dem Sattel. Ich zog meinen nassen Umhang enger um mich und sah mich verwirrt um. Noch immer befanden wir uns in einer Art Schlucht, die zwischen zwei mächtigen Bergen nach oben verlief. Außer tonnenweise Geröll und Felsen gab es hier nichts. Fragend sah ich zu Malcolm, der unsere Habseligkeiten vom Sattel löste.
    Er reichte mir meinen eigenen Beutel und warf sich seinen wesentlich größeren über die Schulter. Anschließend gab er Cloda einen festen Klaps.
    »Geh wieder nach Hause, mein Mädchen«, rief er und machte eine wegscheuchende Handbewegung. Das Pferd sah ihn einen Moment an und trabte dann den Abhang hinunter, genau in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Entsetzt blickte ich zu Malcolm.
    »Wieso schickst du das Pferd fort?« Er lächelte und deutete auf die Felswände zu unserer rechten Seite.
    »Weil wir hier bleiben,
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