Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

My Story - Streng geheim - Kein Kuss fuer Finn

Titel: My Story - Streng geheim - Kein Kuss fuer Finn
Autoren: Brigitte Melzer
Vom Netzwerk:
zu.«
    Â»Irgendwie muss ich ihn dazu bringen, dass er es tut.«
    Â»Was ist mit der Premierenparty?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Finn ist wichtiger.«
    Â 
    *
    Â 
    Draußen war es eiskalt.
    Bis ich endlich vor Finns Haustür stand und läutete, war ich komplett durchgefroren. Wie schon bei meinem ersten Besuch verging eine Ewigkeit, ehe sich etwas tat. Diesmal jedoch drückte niemand den Türöffner. Dafür knackte die Gegensprechanlage.
    Â»Hallo?« Das war Finn!
    Â»Ich bin es. Charlie. Können wir reden? Bitte!«
    Â»Wie deutlich brauchst du es noch?«, kam die unfreundliche, blecherne Antwort aus dem Lautsprecher. »Ich will dich nicht sehen und ich will nicht mit dir sprechen. Verschwinde!«

    Â»Ich gehe nicht, bevor du mir nicht zugehört hast!«
    Keine Ahnung, ob er das überhaupt noch mitbekam oder ob er bereits den Hörer wieder aufgehängt hatte. Aus dem Lautsprecher war kein Ton mehr zu hören, nicht einmal ein Knacken. Fest entschlossen, nicht zu gehen, sah ich mich im Hinterhof um. Ein Stück vom Haus entfernt grenzte eine niedrige Mauer einen Sandkasten ein.
    Auf die setzte ich mich und wartete.
    Es war längst dunkel und ganz geheuer war mir hier nicht. Tatsächlich fand ich es so unheimlich, dass ich in den Lichtschein einer Laterne rückte. Bei jedem verdächtigen Geräusch fuhr ich nervös herum. Dazwischen sah ich immer wieder zu Finns Fenster.
    Von Zeit zu Zeit glaubte ich ihn zu sehen, wie er zwischen den Gardinen hervorspähte - vielleicht wünschte ich mir das auch nur, und alles, was ich sah, war eine Kältehalluzination.
    Es war wirklich saukalt!
    Eine Weile vertrieb ich mir die Zeit, indem ich meinen eigenen Atem beobachtete, der in weißen Wölkchen in die Luft stieg. Ich versuchte, ihnen eine Form zu geben. Allerdings erfolglos. Immer wieder stand ich auf und sprang auf und ab, um meine allmählich absterbenden Füße wieder warm zu bekommen. Ich fror erbärmlich. Vermutlich würde mir die Aktion eine saftige Erkältung einbringen. Doch das war mir egal. Ich wollte mit Finn sprechen - und wenn ich die ganze Nacht hier sitzen musste! Sofern ich nicht vor Tagesanbruch überfallen wurde oder doch noch erfror.
    Jedes Mal wenn die Haustür aufging, erstarrte ich. Doch es waren immer Fremde, die herauskamen. Leute in dicken Anoraks, die im Durchgang in Richtung Straße verschwanden, oder Männer in Trainingsanzügen, die den Müll wegbrachten.

    Kein Finn.
    Und dann kam er doch. Plötzlich stand er in der Tür, blieb einen Moment auf der Schwelle stehen und musterte mich, ehe er über den Hof zu mir herüberkam. Obwohl ich schon fast festgefroren war, schaffte ich es aufzustehen. Plötzlich hatte ich Angst. Wie sollte ich ihm das alles erklären? Und wie sollte er ein Wort von dem verstehen, was ich ihm zu sagen hatte, solange meine Zähne derart heftig klapperten?
    Â»Finn, ich habe nicht -«
    Zu mehr kam ich nicht, denn er zog mich schwungvoll in seine Arme und küsste mich. Ich war so überrascht, dass ich glatt zu frieren vergaß. Abgesehen davon versuchten tausend wild gewordene Schmetterlinge, aus meinem Bauch zu entkommen!
    Als er den Kuss schließlich beendete, ließ er mich trotzdem nicht aus seinen Armen. »Es tut mir leid, dass ich dir nicht vertraut habe. Ich hätte es wissen müssen.«
    Verwirrt glotzte ich ihn an.
    Da lächelte er plötzlich sein Grübchen-Lächeln, das ich so lange vermisst hatte. »Anne hat gerade angerufen«, erklärte er. »Diesmal war ich schlau genug zuzuhören. Denkst du, wir könnten die Sache mit dem Date nachholen? Oder willst du von einem Idioten wie mir nichts mehr wissen?«
    Â»Sei nicht albern!« Es war schwer, überhaupt einen Ton herauszubringen. Trotzdem küsste ich ihn auf die Wange und sagte: »Du bist immer noch mein Lieblingsidiot.«
    Lachend zog er mich enger an sich. »Du frierst«, stellte er dann fest. Obwohl mein Zittern längst nicht mehr von der Kälte allein kam, war das wohl kaum ein Wunder! Ich saß hier seit einer Stunde bei Minusgraden!
    Â»Lass uns gehen.« Ehe ich einen Ton sagen konnte, griff
er nach meiner Hand. Statt mich jedoch zur Haustür zu führen, gingen wir daran vorbei, in Richtung Straße.
    Â»Wo gehen wir hin?«
    Â»Premierenparty. Und auf dem Weg dahin kannst du mir erzählen, was ihr heute alles mit Lukas angestellt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher