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Mrs. Pollifax macht Urlaub

Mrs. Pollifax macht Urlaub

Titel: Mrs. Pollifax macht Urlaub
Autoren: Dorothy Gilman
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Queen Alida-Flughafen ein Schild hochhalten, auf dem Jidoor-Touren steht.«
    »Schuhe!« Farrell zeigte auf den Boden. »Herzogin, Sie tragen immer noch die Turnschuhe! Es wird spät, das Flugzeug...?«
    Antun nickte. »Fayad wird Sie fahren, Sie werden rechtzeitig dort sein. Falls Ihnen jemand folgt, nun, Fayad hängt jeden ab.« Mrs. Pollifax fragte neugierig: »Werden Sie wirklich beobachtet?«
    Antun schien amüsiert. »Manchmal kann man in der Dunkelheit sehen, wie in dem angeblich leeren Zimmer auf der anderen Straßenseite leichtsinnig eine Zigarette angezündet wird.« Er griff in die Schreibtischlade und zog zwei Umschläge heraus. »Hier sind Ihre Flugtickets.« Er reichte Farrell ein Kuvert. »Tut mir leid, aber Ihre Plätze sind nicht nebeneinander. Da wir zu spät erfuhren, daß Sie diese Frau unbedingt mitnehmen wollen, konnten wir das nicht mehr arrangieren.« Er gab Mrs. Pollifax den zweiten Umschlag. »Und, wie wir sagen: Allah yesellimak.«
    »Was heißt das?« fragte Mrs. Pollifax.
»Gott beschütze Sie.«
»Gott beschütze Sie ebenfalls«, wünschte sie ihm höflich.
    Der Lieferwagen hatte verdunkelte Fenster, und der Fahrer, Fayad, sagte lediglich: »Keine Angst!« Die Garagentür schwang auf, und sie schossen auf die dunkle Straße wie ein Stein von einer Schleuder.
    Erst jetzt dachte Mrs. Pollifax daran, sich zu erkundigen: »Wie lange dauert der Flug nach Amman eigentlich?«
Farrell seufzte. »Ich hatte gehofft, Sie würden nicht fragen. Wir fliege n erst einmal die ganze Nacht durch bis Amsterdam, dort wird aufgetankt, und neue Fluggäste kommen an Bord. In Amman treffen wir erst nach Mittag ein. Also ungefähr vierzehn Stunden.«
»Vierzehn Stunden!« wiederholte sie bestürzt. »Oje. Ich kann in Flugzeugen nie schlafen, wissen Sie. Das bedeutet, daß ich vom Jetlag völlig neben mir stehen werde, Farrell. Ich döse zwar, aber immer nur kurz, und das ist kein richtiger Schlaf.«
»Nein«, pflichtete er ihr bei. »Aber andererseits kann ich dann auch in den frühen Morgenstunden zu Ihnen kommen, mich mit Ihnen unterhalten und Sie mit ein paar Witzen aufmuntern.«
»Ich wünschte nur, wir hätten Plätze nebeneinander. Wahrscheinlich muß ich neben einem weinenden Kind sitzen oder jemandem, der beim Schlafen den Kopf auf meine Schulter legt, und das ist immer so unangenehm.« Nachdem sie an Bord gegangen waren, stellte Mrs. Pollifax tatsächlich fest, daß sie einen Platz ziemlich weit hinten und am Gang hatte, neben einem stämmigen, gutgekleideten Herrn mit einem Wall Street Journal auf dem Schoß. Er sah wirklich nicht aus wie einer, der mit dem Kopf auf ihrer Schulter schlafen würde. Er erhob sich sofort, um ihre Reisetasche unter dem Sitz zu verstauen, und sagte bewundernd: »Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem Hut. Er ist sehr schön, wie ein Garten.«
»Danke sehr.« Sie nahm ihn ab und legte ihn auf ihr Handgepäck.
    »Reisen Sie in den Nahen Osten?« erkundigte er sich höflich. »Ja, nach Jordanien.«

    Strahlend sagte er: »Ah, meine Heimat. Werden Sie Gerasa besuchen? Petra? Wadi Rum? Das Tote Meer?«
    Da sie keine Zeit gehabt hatte, sich ausreichend über Jordanien zu informieren, wich sie aus. »Sie sind also Jordanier?«
    Ihr Abflug wurde angekündigt, und ihr Nachbar schloß seinen Sicherheitsgurt. Sein Gesicht war rund und freundlich, mit leichten Hängebacken, glattem, schwarzem Schnurrbart und angehender Stirnglatze. Sie schätzte ihn auf Fünfzig. Dem maßgeschneiderten dunklen Anzug und dem weißen Hemd mit weißer Krawatte nach zu schließen, schien er sehr auf sein Äußeres zu achten. »Ja, aber leider kann ich nicht weiter als bis nach Amsterdam mitfliegen«, erklärte er. »Ich habe dort mein Geschäft - wir stellen Faksimiles von jordanischen Antiquitäten her, die Touristen dann in Jordanien als Andenken kaufen können.«
    »Meinen Sie Kopien?« erkund igte sie sich. Er blickte sie fast mitleidig an.
»Im Gegenteil, es sind Kunstwerke, die sich sehr gut verkaufen. Jordanien wird gerade vom Tourismus entdeckt sehen Sie, wie voll das Flugzeug ist?«
Es war wirklich bis zum letzten Platz besetzt. Farrell saß vorne, in der Nähe der Filmleinwand, während sie und ihr Nachbar Plätze in der letzten Reihe hatten. Viele der Fluggäste kamen ihrem Aussehen nach wohl aus dem Milderen Osten, aber da war auch eine größere, ziemlich laute Gruppe Touristen.
»Wir sind in der Luft!« triumphierte ihr Nachbar. Er neigte seinen Kopf und stellte sich vor: »Ich bin Mr. Nayef. Und
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