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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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“Wir tun das, weil es getan werden muss.”
    Logan lächelte daraufhin so überraschend, dass Briana fast einen Schritt nach hinten gegangen wäre. Er hatte strahlend weiße Zähne. “Tja”, sagte er, während er sie genauso aufmerksam musterte. “Ich weiß das zu schätzen. Und einen besseren Grund dafür kann ich mir nicht vorstellen.”
    Josh zeigte sich ein wenig beschwichtigt, seine Miene nahm einen etwas sanfteren Ausdruck an, aber so richtig wollte er noch nicht lächeln. Mit seiner stocksteifen Haltung und den geballten Fäusten ließ er Briana wissen, er würde sie, Alec und Wanda beschützen, wenn das notwendig werden sollte. Es war Vances Schuld, dass Josh für einen Zehnjährigen viel zu männlich, zu ernst und zu traurig auftrat.
    “Wo leben Sie?”, fragte er Logan ernst.
    “Im alten Hauptgebäude der Ranch”, entgegnete der und zeigte mit dem Daumen über die Schulter.
    “Da lebt niemand”, widersprach ihm Josh.
    “Josh”, ermahnte Briana ihn seufzend.
    “Jetzt lebt da jemand”, sagte Logan freundlich. “Sidekick und ich sind heute eingezogen.”
    Der Junge betrachtete den Hund mit dem kupferfarbenen Fell. “Er ist mager. Füttern Sie ihn nicht?”
    “Wir beide sind uns gerade erst begegnet”, erklärte Logan mit lässiger Stimme. “Mit der Zeit wird er schon noch zulegen.”
    Wanda wuchtete ihren massigen Körper in die Höhe, dann schlenderte sie zu Sidekick, um an dessen Nase zu schnuppern. Er schnupperte im Gegenzug an ihrer Nase, aber im gleichen Moment war das gegenseitige Interesse auch schon wieder erloschen.
    “Ich glaube, er könnte eins von unseren Wurstbroten gut gebrauchen”, beharrte Josh und rang sich immerhin ein Zugeständnis ab: “Er sieht ziemlich sauber aus.”
    “Dafür ist der Brunnen jetzt auch halb leer”, scherzte Logan. “Und von der Seife ist auch so gut wie nichts mehr übrig.”
    Josh begann zu grinsen.
    Auf einmal kam Briana auf den Gedanken, Logan müsse wohl zum Friedhof gekommen sein, um eines der Gräber zu besuchen. Erst recht nach langer Abwesenheit war hierfür Privatsphäre erforderlich.
    “Vielleicht sollten wir jetzt besser gehen”, sagte sie.
    Aber Logan schüttelte den Kopf. “Nein, bleiben Sie hier und machen Sie Ihr Picknick.” Er wandte sich an Josh und ergänzte: “Sidekick kann das Sandwich nehmen, wenn dein Angebot noch steht. Aber ich muss dich warnen – möglicherweise übergibt er sich danach. Er scheint einen empfindlichen Magen zu haben.”
    Josh nickte verstehend. “Hundefutter wäre wohl besser. Wir können Ihnen was von Wandas Leckerli geben, wenn Sie möchten.”
    Als Logan daraufhin lachte, sah es einen Moment lang so aus, als wollte er Joshs Haar zerwühlen. “Danke, aber wir haben heute Morgen schon etwas aus der Stadt mitgebracht und sind mit allem versorgt.”
    Briana lächelte und dirigierte Wanda und die Kinder zurück zur Picknickdecke. Sidekick blieb bei Logan, der sich neben einem der Gräber hinhockte.
    “Kann ich Sidekick ein Stück Wurst bringen?”, fragte Alec leise.
    “Nein”, entgegnete Briana, die weiter Logan beobachtete. “Nicht jetzt.”
    “Logan braucht seine Privatsphäre, Dummkopf”, fuhr Josh seinen Bruder an.
    “Blödsinn, Hunde haben gar keine Privatfähre, du Stinkgesicht”, konterte Alec.
    “Seid jetzt ruhig”, ermahnte Briana und wunderte sich, warum ihre Hände leicht zitterten, als sie die Getränke einschenkte und die Sandwiches auspackte.
    Logans Augen brannten, als er mit den Fingern über die schlichte Inschrift auf dem Grabstein seiner Mutter strich.
Teresa Courtland Creed. Ehefrau und Mutter.
    Drei Jahre war er alt gewesen, als seine Mom ihren Kampf gegen den Brustkrebs verlor, und seitdem klaffte ein riesiges Loch in seinem Leben. Sein Vater Jake Creed war nie ein mustergültiger Bürger gewesen, und vom Tag der Beerdigung an war er auf eine zehn Jahre währende Sauftour gegangen. Seine Trauer hielt ihn nicht davon ab, nur sechs Monate darauf Dylans Mutter Maggie zu heiraten, die ihrerseits vier Tage vor dem zweiten Geburtstag ihres Sohns bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Getreu diesem Muster heiratete Jake ein weiteres Mal, noch bevor das Jahr um war. Diesmal war es Angela, eine idealistische junge Lehrerin, die dumm genug war, sich an einen Alkoholiker mit zwei Kindern zu binden. Zweifellos glaubte sie, Jake benötige nur die Liebe einer guten Frau. Sie war eine gute Stiefmutter für Logan und Dylan gewesen und brachte schließlich den dritten Sohn Tyler zur
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