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Magic Girls 07 - In geheimer Mission

Titel: Magic Girls 07 - In geheimer Mission
Autoren: Marliese Arold
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wiedersehe. Erst vor Kurzem hast du Mafaldus Horus begleiten müssen, da habe ich Todesängste ausgestanden!«
    Ihre Augen glänzten verdächtig, dann rollte eine Träne über ihre Wange. Miranda wischte sie ärgerlich weg.
    »Um Mafaldus Horus geht es auch diesmal«, sagte Eusebius mit leiser Stimme. »Ich würde es vermeiden, wenn es irgendwie ginge. Glaub mir, Miranda!« Er trat einen Schritt auf sie zu. »Du und Elena, ihr wart ja dabei, wie er dieses Zauberbuch an sich gerissen hat und dann verschwunden ist.«
    Das
Namenlose schwarze Zauberbuch
. Elena erinnerte sich so deutlich daran, als sei es erst gestern gewesen und nicht schon vor drei Wochen. Der Magier hatte das gefährlichste Zauberbuch, das es gab, in seinen Besitz gebracht. Dieses Buch verlieh ihm eine unvorstellbare Macht. Elena musste daran denken, dass Silkus Kordus, ein Archivar der
Magischen Universität
, das Zauberbuch in den Schwefelbergen hatte vernichten wollen. Er wollte es zerstören, bevor jemand damit Missbrauch treiben konnte. Doch es war ihm nicht gelungen … Stattdessen war das Buch durch unglückliche Umstände in die Hände des gefährlichsten Magiers der Hexenwelt gelangt, der auch ohne das Buch schon unvorstellbar mächtig war.
    »Niemand weiß, wozu Mafaldus Horus jetzt fähig ist«, sprach |35| Eusebius Elenas Befürchtungen aus. »Wir müssen mit dem Allerschlimmsten rechnen. Deswegen hat die Zauberregierung uns den Auftrag erteilt, Mafaldus aufzuspüren und ihm das Buch wieder abzunehmen.«
    In der Halle herrschte Schweigen. Miranda presste die Lippen zusammen. Eine weitere Träne rollte über ihre Wange.
    Schließlich räusperte sich Jolanda und fragte: »Wer ist ›wir‹? Wer ist außer dir noch dabei, Eusebius?«
    »Leon Bredov«, antwortete Eusebius. Nach einer kleinen Pause ergänzte er: »Und Agneta Molaris, die derzeit unsere beste Agentin ist.«

|36|

    E lena sah, wie ihre Mutter blass wurde. Auch sie selbst spürte einen Stich. Ihr Vater hatte also wieder einmal einen gefährlichen Auftrag erhalten.
    In ihrem Hals bildete sich ein Kloß. Sie hatte so sehr gehofft, einmal
keine
Angst mehr um ihren Vater haben zu müssen. Sowohl Leon als auch Eusebius versuchten immer, die Gefährlichkeit ihres Agentenberufs herunterzuspielen, aber Elena war alt genug, um diese Beschwichtigungstaktik zu durchschauen. Leon begab sich ständig in Lebensgefahr. Sein Job barg große Risiken, und Elena wünschte sich nicht zum ersten Mal, dass ihr Vater seine Tätigkeit als Geheimagent endlich an den Nagel hängen würde. Anfangs war sie riesig stolz darauf gewesen, dass ihr Papa einen so spannenden Beruf hatte. Aber inzwischen sehnte sie sich danach, einen »ganz normalen« Vater zu haben, der einem »ganz normalen« Beruf nachging. Sie wollte nicht mehr ständig um sein Leben bangen. Sie wollte nicht mehr dauernd Angst haben müssen, dass Leon von einem |37| Gegenspieler in einen Felsen, einen Schrank oder in einen Leguan verwandelt würde, auch wenn Letzteres mit seinem Einverständnis schon einmal geschehen war. Sie wollte einen Vater haben, der um fünf Uhr nachmittags von seiner Arbeit nach Hause kam und dann für seine Familie da war. Sie wollte ihm von der Schule erzählen, von ihren Sorgen und Gedanken; sie wollte ihn jederzeit um Rat fragen können und bei ihm Trost finden, wenn es nötig war. Doch das alles ging nicht, weil Leon Bredov als Superagent im Dienst der Zauberregierung arbeitete. Und Eusebius schien in seine Fußstapfen zu treten.
    »Wer ist Agneta Molaris?« Monas Stimme klang scharf. »Diesen Namen habe ich noch nie zuvor gehört.«
    »Ich kenne sie selbst noch nicht«, antwortete Eusebius. »Aber sie soll in ihrem Job außergewöhnlich gut sein. Die Beste, wie es sogar heißt.«
    Jolanda sah so unglücklich aus, dass Elena an die Seite ihrer Mutter trat und ihr die Hand drückte.
    »Mama«, sagte sie und bemühte sich um einen tröstenden Ton, obwohl ihr selbst vor lauter Unruhe der Magen rumorte. »Mach dir keine Sorgen um Papa. Bisher hat immer alles geklappt. Er ist jedes Mal heil zurückgekommen.«
    »Gerade deswegen mache ich mir Sorgen«, murmelte Jolanda leise. »Irgendwann
muss
es ja mal schiefgehen …«
    Genau das war auch Elenas Befürchtung. Selbst wenn Leon mit einem starken Schutzzauber gewappnet war, musste es ihn eines Tages treffen – einfach weil niemand immer ungeschoren davonkommen konnte. Elenas Zähne gruben sich tief in ihre Unterlippe. Nachdenklich warf sie Miranda einen Blick zu. Sie sah
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