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Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Titel: Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)
Autoren: Julia James
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bevor ihr Nichtsnutz von einem Ehemann ihr diesen furchtbaren Schlag versetzen konnte. Athan kochte vor Wut. Was, verdammt noch mal, hatte Ian sich dabei gedacht, Marisa mit herzubringen, um Eva mit der grausamen Wahrheit zu konfrontieren? Denn das hatte Ian unzweifelhaft vor: Er wollte Eva eröffnen, dass er sie verlassen würde.
    Aber nicht wegen Marisa Milburne! dachte Athan aufgebracht. In seinem Inneren brodelte ein Wirrwarr widerstreitender Gefühle. Einerseits wollte er seine Schwester vor ihrem nichtsnutzigen, untreuen Ehemann schützen – und andererseits verhindern, dass Marisa sich mit diesem Mann einließ.
    Mit keinem Mann außer ihm selbst.
    Sie zusammen mit Ian zu sehen hatte Athan so erschüttert, dass er sogar die heftige Wut auf seinen Schwager eine Weile vergessen hatte. Nun zog er sie mit sich durch den leeren Gang zum Fahrstuhl. Er musste Marisa aus dem Hotel bringen, weg von Eva. Aber möglicherweise war Ian schon dabei, seiner Frau die grausame Wahrheit zu sagen. Dafür werde ich ihn sein Leben lang büßen lassen, dachte Athan grimmig.
    Er drückte heftig den Rufknopf des Fahrstuhls und herrschte dann Marisa an: „Wie kannst du es wagen, hier einfach so unverfroren mit Ian aufzutauchen?“
    Marisa wurde blass und versuchte, zurückzuweichen, doch er war stärker und hielt sie unbarmherzig fest. „Es tut mir leid. Ich weiß, dass ich nicht hätte herkommen dürfen.“
    Athan schüttelte sie wütend. „Und warum, verdammt noch mal, hast du es dann getan?“
    „Weil ich genug habe von dieser ewigen Heimlichtuerei!“, rief sie. „Ian will mich einfach nicht mehr verstecken. Und ich will kein schmutziges kleines Geheimnis mehr sein.“
    Als er ihren Arm losließ, sah Marisa Athan an und schluckte. Sein Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt.
    „Ob Eva jetzt von dir weiß oder nicht – du bist nun einmal das schmutzige kleine Geheimnis“, sagte er mit leiser, kalter Stimme. „Dadurch, dass ihr Eva alles erzählt, wird sich daran nichts ändern.“
    Marisa schloss einen Moment lang die Augen. „Ich weiß“, erwiderte sie kaum hörbar. „Ich weiß aber auch, dass es zu nichts führt, einfach wegzulaufen. Deine Schwester fragt sich bestimmt jetzt schon, warum Ian mich mit hergebracht hat. Das heißt, auch wenn ich jetzt sofort abreise, ist es ohnehin schon zu spät.“
    Athan fluchte auf Griechisch. „Es muss doch eine Möglichkeit geben, sie vor der Wahrheit zu schützen.“
    Als Marisa ihn ansah, umfasste er wieder ihren Arm und überlegte angestrengt, was er tun musste, um den Schaden so gering wie möglich zu halten.
    Er hatte gedacht, Ian hätte sich endgültig von Marisa getrennt. Dabei hatte dieser die ganze Zeit diesen Showdown geplant!
    Ihm wurde kalt vor Wut. Wut auf Ian, aber auch auf sich selbst, weil er nicht erkannt hatte, was für eine mieser Kerl sein Schwager war.
    Er atmete tief ein und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. „Ich werde Eva sagen, dass du meinetwegen hier bist und Ian dich in meinem Auftrag zum Hotel begleitet hat, weil ich gerade erst aus Athen angekommen bin. Und dass ich dich ihr vorstellen wollte.“ Mit kaltem Vorwurf in der Stimme fuhr er fort: „So kann ich sie vielleicht noch vor dem schmutzigen Geheimnis bewahren. Es ist ja immer noch besser, wenn du meine Geliebte bist als die meines Schwagers.“
    Doch als Athan sie zurück zum Speisesaal führen wollte, rührte Marisa sich nicht von der Stelle. Sie blieb stehen und sah ihn starr an. Ihr Gesicht war blass und völlig ausdruckslos. Dann löste sie ganz langsam seine Finger von ihrem Arm und wich einen Schritt zurück.
    Stirnrunzelnd fragte Athan sich, was gerade geschah.
    „Athan! Komm bitte wieder her!“
    Eva stand in der offenen Tür des Speiseraums und winkte ihn zu sich. Neben ihr wartete Ian. Entschlossen und energisch ging Marisa auf die beiden zu.
    Als sie alle wieder im Raum waren und die Tür hinter sich geschlossen hatten, wurde Athan von der deutlichen Vorahnung erfüllt, dass nun etwas Schlimmes passieren würde und er nichts daran ändern konnte. Er hatte sich so viel Mühe gegeben, dieses Geheimnis zu bewahren, um seine Schwester vor Schmerz und Erniedrigung zu schützen. Und nun würde die harte Wahrheit Eva doch mit voller Wucht treffen. Aber zumindest würde er für sie da sein, wenn ihr Mann sich mit seiner Geliebten davongemacht hätte.
    Ironisch verzog er den Mund. Mit der Geliebten, die ich für mich selbst haben wollte, dachte er. Aber dieser Wunsch würde sich nicht
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