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Leuchtendes Land

Titel: Leuchtendes Land
Autoren: Patricia Shaw
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verfrachtet.«
    Clem war verblüfft. Elsie war ihm immer so langweilig und gesetzt erschienen. Als er vor der Tür stand, dachte er immer noch über Elsie nach, bis ihm schließlich auffiel, dass in seinem Zimmer ein Streit ausgebrochen war. Wenn sie weiterhin solchen Krach schlugen, würde man ihn noch hinauswerfen.
    Jocelyn saß mit untergeschlagenen Beinen auf dem Kissen am Kopfende des breiten Bettes. Sie fauchte die beiden Männer an wie eine wütende Katze. »Andy Postle, ich habe nein gesagt, also verschwinde!«
    »Du hast es so gewollt«, schnappte Andy zurück. Mit Schwung hob er sie hoch und warf sie wieder aufs Bett, schob ihr die Röcke über den Kopf und ließ sich ungeschickt auf sie fallen.
    Clem starrte Les an, der zurückgelehnt auf einem Stuhl saß, die langen Beine gegen den Toilettentisch gestemmt. »Wie wär’s mit einer Wette, Clem? Ich setze fünf zu eins auf Andy.«
    Wenigstens war der Lärm verstummt. Man hörte nur noch erstickte Kampfgeräusche vom Bett.
    »Sie wird sich schon beruhigen«, meinte Les so lässig, als spräche er von einer Stute, die beschält werden sollte. Clem spürte Abscheu in sich aufsteigen. Er wusste nicht, was er tun sollte, und ging zum Bett hinüber.
    »Geht es dir gut?«, fragte er die Frau, die unter ihren Röcken und Andys kräftigem Rücken beinahe erstickte.
    »Natürlich nicht«, erklang ihre Stimme. »Schaff diesen Bastard von mir runter.«
    Und Clem tat, wie ihm geheißen. Es war eher ein Reflex als eine kalkulierte Handlung. Er kannte die Spielregeln nicht. Also griff er rasch nach Andys Beinen und zog ihn zum Fußende des hohen Bettes hinunter. Dann versetzte er ihm einen heftigen Stoß, so dass Andy polternd zu Boden krachte.
    Sein neuer Freund schnellte hoch und umklammerte dabei seine Hosen. »Price, du Wahnsinniger, dafür wirst du mir büßen! Ich hätte mir das Rückgrat brechen können.«
    »Versuch’s doch«, erwiderte Clem und ging in Angriffsstellung. Er hatte die Nase voll von Dora, von Noahs Heuchelei, von der Last einer großen Farm, die wie ein Bauernhof in der Vorstadt geführt wurde – einfach von allem!
    »Versuch’s doch«, warnte er Andy, der ihm an Größe und Körperkraft unterlegen war, »dann bekommst du die Prügel deines Lebens.«
    »Hör ihn dir an«, lachte Les, der ältere der beiden. Ihn schien einfach alles zu amüsieren. »Ich schätze, er könnte es dir zeigen, altes Haus. Aber nicht hier, wenn es geht. Jocelyn ist nicht in der Stimmung, wir sollten besser zu Mrs. Penny gehen, bevor sie den Laden schließt.«
    Nachdem sie ihre Bluse zugeknöpft hatte, glitt Jocelyn vom Bett. Sie kochte vor Wut. »Zur Hölle mit dir, Andy Postle!«
    Heftig stieß sie Les’ Beine beiseite, um einen Blick in den Frisierspiegel werfen zu können. Sie brachte hastig ihr Haar in Ordnung und war kurz darauf verschwunden.
    »Nun, wie sieht’s aus?«, fragte Les und ergriff seinen Hut.
    »Kommt ihr beide mit oder wollt ihr euren Streit unten im Hof austragen?«
    »Ich kriege dich schon«, drohte Andy und schloß sich damit stillschweigend dem Vorschlag seines Bruders an. Clem fühlte Panik in sich aufsteigen, als er an Mrs. Penny dachte. Das Freudenhaus an sich war schon schlimm, aber wenn er nun Dora dort begegnete? Les würde sich köstlich amüsieren. Ganz zu schweigen von den Folgen, die ein weiterer Zusammenstoß mit Dora haben würde. Zum zweiten Mal an diesem Abend stieg Clem die Treppenstufen vor dem Hotel hinunter und fiel plötzlich der Länge nach zu Boden.
    Les hob ihn hoch, ließ ihn aber wieder fallen. »Verdammt, er hat schlappgemacht.«
    »Der könnte nicht mal saufen, wenn’s um sein Leben ginge«, meinte Andy fröhlich.
    »Wir sollten ihn besser nach oben bringen.«
    »Vergiss es. Lass ihn hier. Markiert den großen Mann, wo sein Alter noch warm ist. Und dann diese billige Nutte im Haus. Ich wette, er hat sich schon mit ihr eingelassen.«
    »Keine Sorge. Ich habe gehört, dass er sie schon rausgeworfen hat.«
    »Na, los!«, Andy stieß Clem mit dem Stiefel an. »Vor einer Minute war er noch nicht so blau. Spielt uns bestimmt was vor. Diese verdammten Prices sind arm wie die Kirchenmäuse. Er könnte sich die paar Kröten für die Huren gar nicht leisten.« Andy trat fester zu, aber Clem biss die Zähne zusammen, als der Schmerz seine Brust durchzuckte, und blieb reglos liegen. Andy hatte recht. Bisher war ihm nicht klar gewesen, dass er gar kein Geld für eine Hure hatte.
    Als die Postle-Brüder gegangen waren, rappelte
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