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Korvals Nemesis (German Edition)

Korvals Nemesis (German Edition)

Titel: Korvals Nemesis (German Edition)
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Himmel öffnenden Dachfenster, aus dem silbrige Strahlen die zerknitterte Überdecke erleuchteten. Das Licht webte Sterne in das lange, dunkle Haar einer Frau, die auf den Kissen schlummerte, ein Arm abgewinkelt hoch über dem Kopf liegend und mit einem Stirnrunzeln, das den Ausdruck ihrer sanft geschwungenen Augenbrauen störte.
    Die Vernunft kehrte zurück, schnell und kalt, ließ seine Füße auf dem Teppich gefrieren. Die Leute, die zu diesem Haus gehörten, würden ihn töten. Wahrlich, sie würden ihn töten – völlig zu Recht –, einen Fremden, der sich selbst hereingelassen hatte, allein und ohne Einladung, mitten in das Schlafzimmer eines der wertvollen Kinder des Clans.
    Er biss auf seine Lippen, wandte sich halb zum Gehen – und in exakt diesem Moment entschied sich die Katze, auf das Bett zu springen, und landete fest auf dem Bauch der Schlafenden.
    »Umpf!« Die Dame klappte wie ein Messer in eine sitzende Position und hob die Katze in ihre Arme. »Furchtbare Kreatur! Erst weigerst du dich, hier bei mir zu schlafen, und jetzt verweigerst du mir die Ruhe in Einsamkeit! Unerträglich, Lord Merlin! Ich hatte gedacht, dass du dich die ganze Nacht im Garten herumtreiben –« Sie hielt inne, hörte ihre eigenen Worte, wie Ren Zel dachte, und setzte die Katze dann sanft zur Seite, starrte über die Decke direkt auf … ihn.
    »Oh!«, sagte sie und neigte ihren Kopf zur Seite, wie jemand, der zwar verwirrt, aber nicht erschrocken darüber war, einen Fremden am Fußende ihres Bettes zu erkennen. »Guten Abend, Pilot.« Ihre Stimme war langsam, der Ausdruck seltsam hallend. Sie sprach im Modus, den man unter Gleichrangigen verwendete.
    Wäre er dem Code gefolgt, hätte er sich vor ihr aufs Gesicht werfen müssen, um sie nicht weiter mit seinem Anblick zu beschmutzen, während sie nach ihren Gleichaltrigen rufen würde oder den Älteren oder ihrem Delm, um schnell zu kommen und ihn fortzuschaffen.
    Ren Zel neigte seinen Kopf, erwiderte ihre würdige, unbeeindruckte Haltung. »Guten Abend, Lady.«
    Sie lächelte im Sternenlicht und warf die Decke zur Seite, glitt aus dem Bett und kam ihm leise auf nackten Füßen entgegen, ihr Nachthemd flatterte um ihre Knie.
    »Ah, Sie!« , sagte sie. »Ich gebe zu, dass ich Sie nicht erwartet habe. Darf ich den Namen erfahren?«
    Er verbeugte sich sehr sanft im Modus der Vorstellung. »Ren Zel.«
    Sie lächelte wieder und warf ihr Haar zurück. Er dachte für einen Moment, dass es im Sternenlicht Funken schlagen würde.
    »Ein kurzer Name, aber gut genug.« Sie hielt inne, stand ihm so nahe, dass er die Farbe ihrer Augen unter den einnehmenden dunklen Augenbrauen erkennen konnte – silber wie das Sternenlicht.
    »Mein Name«, sagte sie, »ist Anthora.« Sie streckte eine Hand aus, der Rand des Ärmels fiel graziös den Arm zurück. »Darf ich Ihre Jacke aufhängen? Wir sind alle Piloten hier.«
    »Ich …« Seine Kehle schloss sich. Er holte Luft. »Ich sollte nicht bleiben.«
    »Was … nach einer so langen Reise? Sie sollten sich für eine Stunde entspannen, ehe Sie sich der Mühe der Rückreise unterwerfen.«
    Sie kam noch einen halben Schritt nach vorne, mit silbernen Augen in einem Gesicht, das nicht direkt schön war mit seinen scharfkantigen Wangenknochen und dem spitzen Kinn. Es kam ihm so vor, dass er einst aus der Ferne ein ähnliches Gesicht gesehen hatte – dann aber verlor er den Gedanken vor Angst, als er sah, dass sich seine Hand hob, wie von einem mächtigen Magneten in Richtung ihrer seidigen Wange gezogen.
    Ihre Augen flackerten, folgten der Bewegung und er nutzte diesen Moment, um einen Schritt zurückzugehen, seine Hand höher zu heben und die beiden Samenkapseln zu zeigen, die immer nach an ihrem Zweig hingen.
    »Ein Geschenk«, brachte er hervor. Seine Stimme klang für ihn unsicher. »Wenn es der Lady gefällt.«
    »Ein Geschenk?« Für einen Moment starrte sie nur, dann warf sie ihren Kopf zurück und lachte, voll und ungekünstelt. Ren Zel fühlte, wie sich sein Mund zu einem Lächeln verzog, seine Augen folgten der perfekten Kurve ihres Halses hinunter zu den runden Formen ihrer Brüste, die sich unter dem dünnen Stoff ihres Hemdes abzeichneten – er hielt den Atem an, sein Blut erhitzte sich und in dem Moment trafen sich ihre Blicke. Sie grinste immer noch und griff nach den Kapseln.
    »Ein schönes Geschenk, das ich hier habe, und so passend zu diesem Anlass! Kommen Sie, wir teilen!«
    Er blinzelte sie an, die Zunge verknotet in einer Mischung
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