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Knallhart nachgefragt - Die populaersten Mythen und Irrtuemer

Knallhart nachgefragt - Die populaersten Mythen und Irrtuemer

Titel: Knallhart nachgefragt - Die populaersten Mythen und Irrtuemer
Autoren: Walter Schlegel
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Temperaturen. Um das Eigelb gerinnen zu lassen, reichen 62 Grad Celsius, für das Eiweiß jedoch sind 84,5 Grad Celsius nötig. An die aber kommt man auf dem Mount Everest nicht heran. Dafür ist der Luftdruck dort zu gering. Der Mount Everest ist 8848 Meter hoch, und so ist bei etwa 70 Grad Celsius der Siedepunkt des Wassers erreicht. Dass heißt: Heißer als 70 Grad Celsius wird das Wasser nicht auf dem Mount Everest und ein Frühstücksei könnten Sie dort vergessen....
     
    Dieses Prinzip und den Fakt, dass bei unterschiedlichem Druck andere Siedepunkte gelten nutzt auch der Schnellkochtopf. Nur dass dieser Topf den Überdruck nutzt und damit dem Wasser eine Siedetemperatur von etwa 120 Grad abverlangt. Diese höhere erreichbare Temperatur in diesem Schnellkochtopf führt dann zu den kürzeren Kochzeiten.
     

Reis in Salzstreuern verhindert das Verklumpen des Salzes
     
    Und gleich noch ein Mythos, der aus vielen Küchen bekannt ist: Wenn man einige Reiskörner in den Salzstreuer gibt, verhindert man das Verklumpen des Salzes. Auch das ist ein Irrtum, der sich hartnäckig hält und gern pseudo- physikalisch begründet wird. Angeblich nimmt der Reis die Umgebungsfeuchtigkeit auf und hält so das Salz trocken, das bei geringster Feuchtigkeit ansonsten verklumpen würde und sich nicht mehr streuen ließe.
     
    Aber auch wenn diese Begründung durch die scheinbar logische physikalische Erklärung einleuchtend erscheint, sie zeigt, dass man nur geschickt und scheinbar wissenschaftlich argumentieren muss, um überzeugend zu sein. Denn diese Begründung lässt sich ebenfalls mit Wissenschaft hervorragend widerlegen: Die Salzkristalle sind durch ihre Zusammensetzung viel anfälliger für eine Feuchtigkeitsaufnahme als ein Reiskorn. Dass heißt, Salz nimmt Feuchtigkeit nicht nur leichter, sondern auch schneller auf, als es Reis je könnte. Auch hier können Sie ganz leicht einen kleinen Versuch machen, der Ihnen das beweist: Geben Sie auf eine Untertasse ein kleines Häufchen Speisesalz und auf eine andere Untertasse ein oder zwei Reiskörner. Jetzt träufeln Sie auf das Salzhäufchen einen Tropfen Wasser und machen das gleiche über den beiden Reiskörnern. Noch bevor der Tropfen auf den Reis gefallen ist, ist der Tropfen auf dem Salz verschwunden und von den Kristallen aufgenommen. Selbst wenn Sie zuerst den Tropfen auf den Reis geben, wird dieser noch immer da sein, wenn Sie das Salz beträufelt haben und der Tropfen auf dem Salz direkt verschwunden ist.
     
    Reis in Salzstreuern mag das Salz kurzfristig etwas körniger halten, aber keineswegs, weil die Reiskörner die Feuchtigkeit aufnehmen, sondern weil der Reis verhindert, dass die Salzkristalle sich verbinden können. Das liegt aber nur daran, dass sich keine Salzkristalle verbinden können, die zwischen sich ein Reiskorn haben. Sie können ja auch keine Briefmarke auf ein Brief kleben, wenn dazwischen ein Blatt Papier liegt. Um jedoch ein vollständiges Verklumpen des Salzes zu verhindern müsste so viel Reis im Streuer sein, dass dieser nach jeder Benutzung nachgefüllt werden müsste, da er dann schon wieder leer wäre. Der gern praktizierte Brauch, einige Reiskörner in den Salzstreuer zu geben, um das Verklumpen des Salzes zu verhindern, ist und bleibt nichts anderes als ein Brauch. Nur in dem Falle ein Brauch ohne praktischen Nutzen, der in das Reich der Küchenmythen gehört.
     
     
Wussten Sie übrigens,....
     
    …. dass zwei Scheiben Brot mit Wurst in der Regel den Tagesbedarf an Speisesalz vollkommen ausreichend decken? Zu viel Salz schadet Knochen, Gelenken und führt nicht zuletzt zu einer überhöhten Flüssigkeitsspeicherung im Körper, was zu Übergewicht beiträgt. Besser ist es, auf zu viel zusätzliches Salz zu verzichten und speisen stattdessen mit Kräutern oder anderen frischen Zutaten aufzupeppen.
     

Ein Glas Rotwein am Tag ist gut fürs Herz
     
     
    Ich bin mir sicher, sehr viele von Ihnen haben schon einmal gehört, dass jeden Tag ein Glas Rotwein gut fürs Herz sei. Auch dieses vermeintliche 'Hausrezept' wird gern pseudo- wissenschaftlich begründet. Die Inhaltsstoffe und insbesondere das Resveratrol in den roten Trauben, welche die Grundlage des Weines sind, sollen die Blutgefäße von innen her schützen und so dazu beitragen, dass die Infarktrisiken deutlich absinken. Aber dies ist wohl eher ein Wunschdenken der Winzerindustrie, die diese Halbwahrheit gern verbreitet um ihrem Produkt einen Heiligenschein zu verpassen. Aber sie
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