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Julia Extra Band 357

Julia Extra Band 357

Titel: Julia Extra Band 357
Autoren: Lucy Monroe Jennie Lucas Jackie Braun Lynne Graham
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sonst immer schnell durchschaute. Aber genau wie sein atemberaubendes Äußeres war seine Zurückhaltung eine seiner herausragenden Eigenschaften. Er war der geborene Diplomat, denn er behandelte heikle politische Themen mit der nötigen Sensibilität.
    „Ich dachte, Sie hätten es eilig“, sagte Ruby, weil sein Schweigen sie irritierte.
    Das Lächeln, das nun seine Lippen umspielte, zog sie in seinen Bann. „Wenn Sie mir Ihre Telefonnummer geben, rufe ich Sie heute Abend an und teile Ihnen meine Antwort mit.“
    Nachdem sie ihre Nummer für ihn notiert hatte, ging sie in den Flur. Als sie die Haustür öffnen wollte, spürte sie eine seiner Hände auf der Schulter und blickte fragend zu ihm auf. Hermione, die ihnen gefolgt war, knurrte wieder, doch Raja ignorierte es. Langsam ließ er die Hand über Rubys Arm gleiten und sah sie dabei mit funkelnden Augen an. Ihr stockte der Atem, und regungslos stand sie da, während nie gekannte Empfindungen sie durchfluteten.
    Sein Atem streifte ihre Wange, und wie gebannt betrachtete sie seine sinnlichen Lippen, während heiße Wellen der Erregung ihren Schoß durchfluteten und sich in ihrem ganzen Körper ausbreiteten. Sie verstand es nicht und konnte es auch nicht kontrollieren, genauso wenig wie sie der Versuchung zu widerstehen vermochte, Raja die Hände auf die Brust zu legen und sich an ihn zu schmiegen. Bebend blickte sie zu ihm auf, und er enttäuschte sie nicht. Bevor er die Lippen auf ihre presste, streifte er ihren Hals, worauf es sie heiß durchzuckte. Während er mit einer Hand ihre Taille umfasste, küsste er sie so verlangend, dass die Flammen der Lust hell aufloderten.
    Raja löste sich erst wieder von ihr, als Hermione sich bellend auf ihn stürzte. „Ruf deinen Hund zurück“, drängte er rau.
    Sofort schnappte Ruby sich die knurrende Hündin und brachte sie in deren Korb im Wohnzimmer zurück. Ihre Hände zitterten. Noch nie hatte ein Mann derartige Empfindungen in ihr geweckt, und es schockierte und berauschte sie gleichermaßen. Als sie Raja jedoch im nächsten Moment dabei ertappte, wie er sie forschend betrachtete, wurde sie wütend. Hoffentlich merkte er nicht, dass sie am ganzen Körper bebte! „Sie hatten kein Recht, mich anzufassen!“, fuhr sie ihn deshalb an.
    „Stimmt, aber ich war sehr neugierig“, konterte er so unverfroren, dass sie errötete. „Und Sie waren das Risiko wert.“
    Im nächsten Moment hatte er das Haus verlassen, und es kostete sie große Überwindung, die Tür nicht zuzuknallen. Noch immer waren ihre Nerven zum Zerreißen gespannt. Normalerweise sprachen Männer nicht so herablassend mit ihr und provozierten sie auch nicht derart. Im Gegenteil, sie überschlugen sich förmlich, um ihre Gunst zu erlangen. Raja hingegen hatte sie kühl und sichtlich unbeeindruckt gemustert, während sie völlig die Kontrolle über sich verloren hatte. Und dafür hasste sie ihn – sie war schwach geworden, er nicht.
    Als Ruby gegen elf ins Bett gehen wollte, klingelte das Telefon.
    „Ich bin’s, Raja“, meldete Raja sich in geschäftsmäßigem Tonfall. „Ich hoffe, Sie sind bereit, schnell zu handeln, weil die Zeit drängt.“
    Da sie sich immer noch in ihrem Stolz verletzt fühlte, fiel es ihr schwer, höflich zu ihm zu sein. „Das hängt davon ab, ob Sie mit meinen Bedingungen einverstanden sind“, erwiderte sie steif.
    „Das bin ich. Während ich die Vorbereitungen für die Hochzeit hier in England treffe …“
    „Was … so schnell? Und wir heiraten hier ?“, fiel sie ihm entgeistert ins Wort.
    „Wir sollten es über die Bühne bringen, bevor Sie in Ashur einreisen, damit unsere Familien nicht monatelang darüber debattieren, wo und wann und in welchem Rahmen die Hochzeit stattfinden soll“, informierte er sie trocken. „Deshalb halte ich es für sinnvoll, in aller Stille hier in England zu heiraten.“
    Ohne auf ihre scharfen Bemerkungen zu achten, riet er ihr anschließend, ihren Job fristlos zu kündigen und mit dem Packen anzufangen. Ruby wartete auf Stella, um ihr von der geplanten Hochzeit zu erzählen. Diese reagierte verblüfft, nahm ihre Ausführungen über die Lage in Ashur allerdings leichter auf, als sie es getan hatte.
    „Du hast dich von diesem Prinzen breitschlagen lassen“, verkündete sie mit besorgter Miene. „Er hat dir ein schlechtes Gewissen gemacht, aber dein Leben ist hier. Was hast du mit dem Land deines Vaters zu tun?“
    Noch vor achtundvierzig Stunden hätte Ruby ihr recht gegeben. Inzwischen
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