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JULIA EXTRA Band 0276

JULIA EXTRA Band 0276

Titel: JULIA EXTRA Band 0276
Autoren: Catherine Spencer , Liz Fielding , Marion Lennox , Kathryn Ross
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hin zum oberen Abschluss ihres Abendkleids umspannte. Schob er seine Hand nur einen Zentimeter nach oben oder nach unten, konnte er mit dem Daumen ihre Haut oder mit dem kleinen Finger die begehrenswerte Rundung ihrer Hüfte ertasten. Und schob er seinen Arm noch enger um sie, berührten seine Fingerspitzen seitlich ihre Brüste …
    Diese Erkenntnis schickte eine unerträgliche Hitzewelle in seine Lendengegend und ließ ihn für einen Sekundenbruchteil die Umsicht vergessen, für die er so berühmt war.
    Vollkommen blind für seinen Ausnahmezustand strahlte Gina ihn unter dichten Wimpern an. „Kommen Sie aus Athen, Mr. Christopoulos?“
    „Nein“, presste er hervor. „Ich bin in einem kleinen Dorf im Nordwesten dieses Landes geboren. Und bitte nennen Sie mich Mikos. Mein richtiger Vorname ist Mikolas, aber ich bevorzuge Mikos.“
    Um einen Zusammenstoß mit einem älteren Paar zu verhindern, machte er mit Gina im Arm eine schnelle Drehung rückwärts. Nach der Art, wie sie seiner Bewegung ohne zu zögern folgte, hätten sie schon seit Jahren ein eingespieltes Tanzpaar sein können. Das sanfte Rascheln ihres Seidenkleids und das Gefühl ihrer Brüste an seinem Oberkörper raubten ihm die Sinne.
    Die Musik verstummte. „Also, was gibt es noch über Gina Hudson zu wissen?“, erkundigte er sich etwas zu aufgesetzt. „Womit verbringen Sie Ihre Zeit, wenn Sie nicht für Ihr Magazin schreiben?“
    Ein flüchtig gequälter Ausdruck huschte über ihr Gesicht, den sie eilig mit einem hellen Lachen überspielte. „Nichts Aufregendes, befürchte ich.“
    Dafür bist du es umso mehr, schloss er im Stillen. Mit einer Hand auf ihrem Rücken geleitete er sie zurück zu ihrer Handtasche.
    „Wie lange leben Sie schon in Athen?“, fragte sie – ganz offensichtlich, um von sich selbst abzulenken.
    „Ich kam als Teenager hierher, um zu arbeiten.“ Er musste bei dem Gedanken an jene aufregende Zeit lächeln. „Mit anderen Worten: Es ist schon wahnsinnig lange her.“
    Sie sah aus dem Fenster auf den Straßenverkehr der Vassilissis Sofias hinunter und schnitt eine Grimasse. „Macht Ihnen das Tempo dieser Stadt gar nichts aus? Der Lärm und die ganze Verschmutzung?“
    „Nicht solange ich dem von Zeit zu Zeit entfliehen kann. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie nicht viel vom Stadtleben halten?“
    „Seinerzeit schon. Aber heute lebe ich im Haus meiner Familie auf den Golfinseln.“
    Das überraschte ihn. Er hätte sie auf Anfang zwanzig geschätzt – ein bisschen zu alt, um noch bei den Eltern zu wohnen, aber definitiv zu jung, um sich auf einer einsamen Insel abzuschotten. „Ich habe selbst ein kleines Plätzchen vor der Küste“, sagte er beiläufig und warf seinem Kollegen Theo einen unauffälligen Blick zu, den dieser mit einem kaum merklichen Kopfnicken quittierte, „und dann noch ein Apartment hier in Lykabettos Hill.“
    „Das sagt mir nichts. Leider kenne ich mich in dieser Stadt überhaupt nicht aus.“
    Genau wie er erwartet hatte. Vom Nebentisch her ertönte lautes Gelächter, und so musste er sich ihrem Ohr nähern, damit sie ihn verstehen konnte. Dabei atmete er tief ihr zartes Parfum ein. „Warum besorgen wir uns nicht ein paar Drinks und gehen auf die Dachterrasse des Hotels? Dann kann ich Ihnen einen Überblick über die Stadt geben. Obendrein ist es dort viel ruhiger, und man kann sich unterhalten, ohne schreien zu müssen.“
    Darüber dachte sie einen Moment lang nach und legte dann den Kopf schief. „Hier ist es wirklich ziemlich laut.“
    „Warten Sie hier, ich bin sofort zurück!“
    An der Bar gesellte sich Theo zu ihm. „Nun? Was hast du in der Tasche gefunden?“, fragte Mikos.
    „Nichts Auffälliges“, antwortete der Sicherheitsbeauftragte. „Einen gültigen Presseausweis, ein wenig Bargeld und den üblichen Mädchenkram: Kamm, Lippenstift, Spiegel, Pfefferminzbonbons, so was eben.“ Er klopfte gegen die Außentasche seines Jacketts. „Oh, und ihren Hotelzimmerschlüssel. Die altmodischen mit der eingravierten Zimmernummer“, fügte er abfällig hinzu.
    „Presseausweis, wie? Sie behauptete auch, für ein Magazin zu schreiben.“
    „Sieht aus, als hätte sie die Wahrheit gesagt. Oder nicht?“
    „Sieht so aus.“ Seine plötzliche Erleichterung war natürlich zu vorschnell, aber Mikos konnte nicht anders. „Gute Arbeit, Theo. Kommst du eine Weile ohne mich aus?“
    Theo machte keine Anstalten, sein freches Grinsen zu verbergen. „So lange wie es dauert herauszufinden, in
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