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JULIA EXTRA BAND 0263

JULIA EXTRA BAND 0263

Titel: JULIA EXTRA BAND 0263 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATHRYN ROSS LUCY GORDON LILIAN DARCY
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einer Woche harter Arbeit.“
    Während der gesamten Reise hatte Jane regelmäßig den Kontakt mit Sarah aufrechterhalten. Beim nächsten Halt suchte Jane sich eine Telefonzelle und rief wieder an. Sarah war sofort am Apparat und wirkte verärgert.
    „Dieser unerträgliche Mann hat mich besucht, Kenneth. Er hat mir ellenlange Vorträge darüber gehalten, dass du vor dir selbst geschützt werden müsstest. Ich weiß nicht, wie du es mit ihm aushalten konntest.“
    „Tut mir leid. Ich werde mal ein Wörtchen mit ihm reden.“
    „Ja, du sollst ihn anrufen. Er muss dringend mit dir sprechen.“
    „So dringend dürfte das auch wieder nicht sein.“
    „Um ehrlich zu sein, Liebes, war ich vielleicht ein klein wenig indiskret.“
    „Was hast du ihm erzählt?“, fragte Jane mit einem unguten Gefühl.
    „Dass du Gil Geld geliehen hast.“
    „Oh, Sarah, wie konntest du nur! Na ja, egal, er kann sowieso nichts anderes tun als schwafeln.“
    Nach einigem Zögern rief sie Kenneth an. „Dem Himmel sei Dank!“, sagte er sofort. „Ich bin außer mir vor Sorge, wenn ich daran denke, dass du allein mit diesem Mann unterwegs bist. Ich habe ihn überprüft und musste feststellen, dass ein Gil Wakeham gar nicht existiert.“
    „Du hattest kein Recht, ihm nachzuspionieren. Und außerdem hast du vermutlich an den falschen Stellen nachgeschaut.“
    „Hör mal, ich habe seinen Lieferanten ausfindig gemacht. Der weiß auch nichts über ihn. Und er zahlt immer bar. Er besitzt nicht einmal eine Kreditkarte. Nicht eine, und das heutzutage!“
    „Bei dir hört sich das an wie ein Verbrechen.“
    „Er benutzt einen falschen Namen. Wahrscheinlich ist er geradeaus dem Gefängnis gekommen.“
    „Das glaube ich nicht“, erwiderte Jane wütend.
    „Jane, er ist ein Hochstapler. Sieh nur, wie er dir den Kopf verdreht hat. Du wirst Probleme bekommen, wenn die Bank erfährt, dass du ihm Geld geliehen hast.“
    „Die Bank wird nie etwas davon erfahren, denn ich habe ihm mein eigenes Geld geliehen.“
    „Ach, so ist das! Keinen Penny davon wirst du jemals wiedersehen. Ihn wirst du niemals wiedersehen, sobald das Geld verbraucht ist!“
    Es war Jane klar, dass Kenneth es nur gut meinte, aber sie war doch kurz davor, die Beherrschung zu verlieren.
    „Was weißt du überhaupt von ihm?“, fuhr Kenneth fort. „Über seine Familie? Ist er verheiratet?“
    „Natürlich nicht!“, protestierte Jane schockiert.
    „Hast du ihn gefragt? Vermutlich nicht, und da er einen falschen Namen benutzt, kannst du es auch nicht überprüfen.“
    „Auf Wiedersehen, Kenneth“, sagte Jane und legte auf.
    Als sie zurückkam, kochte Gil gerade das Abendessen. „Du warst lange weg.“
    „Ich musste Kenneth anrufen und mir seine düsteren Warnungen über deine Person anhören. Er glaubt zum Beispiel, dass du gerade aus dem Gefängnis entlassen wurdest.“
    Gil bekam einen solchen Lachanfall, dass ihm beinahe die Pfanne aus der Hand fiel.
    Am nächsten Tag geschah etwas, das ihr wieder vor Augen führte, wie wenig sie eigentlich von Gil wusste. Als sie in einer Schublade nach einem Schraubenzieher suchte, fiel ihr ein Notizbuch in die Hände, in welchem er fein säuberlich alle seine finanziellen Transaktionen eingetragen hatte – auch ihr Darlehen.
    Gerade wollte sie das Büchlein wieder beiseitelegen, da bemerkte sie, dass Gil vor etwa einem Jahr ein anderes Darlehen aufgenommen hatte. Es war inzwischen abbezahlt, aber die abschließende Summe enthielt eine so hohe Zinsrate, dass sie unwillkürlich einen Pfiff ausstieß. Das Geräusch ließ Gil aufmerksam werden.
    „Ich hatte nicht vor, herumzuschnüffeln“, meinte sie verlegen. „Obwohl ich genau das wohl gerade tue. Aber derjenige, der dir das Geld geliehen hat, hat dich ganz schön über den Tisch gezogen. Wie konntest du so naiv sein?“
    „Er war der Einzige, der bereit war, mir etwas zu leihen.“
    „Er ist ein Gauner“, rief Jane entrüstet.
    Gil lachte. „Er ist ein respektabler Börsenmakler, der Sohn von Dane & Son.“
    „Du kennst einen Börsenmakler? Ist er dein Freund?“
    „Freund wäre zu viel gesagt. Ich mag ihn nicht, und wir sind in vielen Punkten unterschiedlicher Meinung.“
    „Woher kennst du ihn überhaupt?“
    „Wir waren in derselben Schule.“
    Jane glaubte, nun einige von Gils Widersprüchlichkeiten besser zu verstehen. Sarah hatte ja gemeint, dass er einen anspruchsvollen Geschmack hatte. Seine Eltern mussten wohlhabend genug gewesen sein, um ihn auf eine teure Schule

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