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Initiation

Initiation

Titel: Initiation
Autoren: Imogen Rose
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geprüft?«
    »Nein. Wir hatten schon ziemlich viele Hybriden, aber noch nie einen
menschlichen
Hybriden. Bist du mehr Mensch oder mehr Dämon? An deinem Geruch kann ich es nicht erkennen, das war, was ich eben versucht habe. Tut mir leid, wenn dir das unangenehm war.«
    »Kein Problem.« Faustine setzte sich auf den Sessel, auf den ich zeigte. »Ich weiß es nicht. Das herauszufinden ist einer der Gründe, warum ich hier bin, glaube ich. Hört mal, ich bin ein bisschen hungrig.«
    »Oh, Entschuldigung. Quinn kommst du zu einem Imbiss mit? Lass uns nach unten in die Mensa gehen.«
    »Ähm, bist du dir sicher? Vielleicht wäre es klüger, sich etwas nach oben bringen zu lassen, vergiss nicht…«
    »Das würde zu lange dauern. Ich denke, Faustine muss jetzt essen. Stimmt’s Faustine?« Eigentlich musste ich nicht fragen. Ich konnte den roten, nagenden Hunger in ihren Augen gerade während sie nickte erkennen. Ich würde sie beschützen. Außerdem hatte ich ja Quinn zur Hilfe, sollten wir irgendwelche Probleme haben. »Okay, wollen wir?«
    Wir gingen die Treppe hinunter und durch die dunklen Steinflure auf den Innenhof. Es war sehr ruhig und wir trafen nur zwei andere Schüler. Beide gingen vorbei, ohne Faustine auch nur zu beachten. Mir fiel auf, dass an den sonst ungeschmückten Wänden Video-Überwachungskameras aufgereiht waren. Die Kameras waren neu und Teil der Verbesserungen im Zuge des Wiederaufbaus. Wir trafen sonst niemanden, das würde sich aber morgen ändern, wenn der Großteil der Schüler zurückkam.
    Als wir uns der Mensa näherten, stürmte das Aroma von gegrilltem Fleisch so auf meine Sinne, dass es mir schwerfiel, nicht zu sabbern. Obwohl es mich unheimlich zur Fleischausgabe drängte, stoppte ich abrupt, als wir eintraten. Quinn ebenfalls.
    »Was ist los?«, fragte Faustine und sah uns mit großen Augen an.
    »Alles ist total verändert! So etwas hab ich nicht erwartet.« Ich überflog den Raum, der einmal ein altmodischer Saal mit Banketttischen gewesen war. »Alter, die haben den Raum total umgestaltet! Er war voller langer Eichentische und Bänke ohne Rückenlehnen. Hier haben anderthalb Meter hohe Kronleuchter an der Decke gehangen und die Steinwände waren voller Leuchter. Wir hatten zehn von diesen sieben Meter langen Tischen. Einer davon stand im rechten Winkel dazu und war für die Lehrer reserviert. Die Essensausgaben waren da drüben.« Ich zeigte auf eine Tür am anderen Ende des Raums. »Dem Geruch nach, sind sie immer noch da. Lasst uns was zu essen holen.«
    Wir gingen durch den von Starbucks inspirierten Sitzbereich: einem Mix aus Tischen für vier bis acht Personen und gemütlichen Couchgarnituren mit Kaffeetischen. Verschwunden war die alte Internatsatmosphäre, sie war einem modernen luftigen Raum gewichen. Ich fragte mich, welcher Grund hinter dieser Entscheidung steckte. Der Rest der Schule schien ziemlich im alten Stil restauriert worden zu sein.
    Ich war mir nicht sicher, ob mir die Veränderung gefiel, aber wollte mich im Moment noch nicht festlegen. Mein Magen rebellierte vor Hunger. Ich brauchte Faustine nicht einmal zeigen, wohin sie gehen musste. Sie marschierte vor Quinn und mir her, ihre Nase führte sie gleich zur Fleischausgabe. Teller mit dickem blutigem Fleisch – ohne irgendwelche überflüssige Garnierung – standen brutzelnd auf der Theke bereit. Wir schnappten uns jeder zwei Teller und gingen zurück in den Essbereich, ließen uns auf den nächstbesten Stühlen fallen und fielen über unser Essen her. Wie gewöhnlich sprach keiner, bis wir aufgegessen hatten, ein universeller Brauch innerhalb der paranormalen Gemeinschaft. Tischgeplauder ist reine Menschensache, deshalb war es interessant festzustellen, dass Faustine auch nichts sagte, während wir aßen. Sobald wir fertig waren, lehnten wir uns, glücklich und zufrieden, in unseren Sitzen zurück.
    »Das muss das beste Steak der Welt gewesen sein«, kommentierte Faustine. »Mom besorgt immer die besten Fleischstücke, aber mit dem hier, können sie nicht mithalten. Ich muss das Rezept bekommen, bevor ich wieder nach Hause fahre.«
    Quinn lachte: »Und ein Flugzeug, um ein paar Kühe mit nach Hause zu nehmen.«
    Faustine zog verwirrt die Augenbrauen zusammen.
    »Faustine, das Fleisch ist so köstlich, wegen der Art wie die Kühe gezüchtet werden. Sie werden hier auf dem Anwesen gehalten. Ich kann dich hinbringen, wenn du sie dir ansehen willst«, bot ich an.
    Faustine schüttelte sich. »Igitt, nein. Ich
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