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Initiation

Initiation

Titel: Initiation
Autoren: Imogen Rose
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zurück. Hoffentlich holte sie das im nächsten Jahr auf. Ich war froh, dass ich bei all ihren Tests dabei sein durfte, manche vielleicht sogar mitgestaltet hatte.
    »Wow, sieh mal, wer da reinkommt.« Quinns Augen waren auf den Eingang geheftet.
    Ich sah zu einer Menge wichtig aussehender Männer und Frauen, alle in modischen Roben und Smokings gekleidet, die am Eingang standen. Unter ihnen war McKenzies andere Hälfte, König Alfred, der Vampirkönig von London. Zu seiner Rechten stand der ernstblickende Spencer Darley, weltweiter Anführer der Wanderer, und flüsterte seiner Gattin etwas ins Ohr. Und zu König Alfreds Linker war Marthas Mom, die Dämonenkönigin von Dallas. Sie gingen zur ersten Reihe, wo Faustines Dad mit breitem Lächeln im Gesicht stand. Es gab eine Menge Schulterklopfen und Umarmungen, bevor sie sich alle hinsetzten. Oh Mann, der Berühmtheitenanteil war sicher maximal. Ich fragte mich, warum König Alfred da war. Ich sah mich nach McKenzie um, aber fand sie nicht.
    »Oh Mann, das ist ja mal was, oder?« Quinn klang beeindruckt.
    »Ja, ich kann es nicht genau sagen, aber es ist, als ob sie Energie ausstrahlen. Ich wette, damit könnte man einen der Kronleuchter betreiben.«
    Und die Energiewellen, die von Jagger ausgingen konnte ich auch fühlen. Er war sehr still, aber sein Knie berührte mich wie zufällig, und er drängte sich in meine Privatsphäre. Ich ließ meinen rechten Arm sinken und schob meine Finger zwischen seine, ohne ihn anzusehen.
    Faustine drehte sich um und bemerkte mich. Sie winkte glücklich. Ich warf ihr einen Luftkuss zu und wandte mich dann einem anderen Paar winkender Hände im Publikum zu. Froh darüber, dass sie beschlossen hatten zu kommen, winkte ich Sienna und Jewel zurück. Ich würde sie nächstes Jahr vermissen.
    »Wo ist Ryker?«, flüsterte ich Jagger zu.
    »Achte Reihe,… Fünfter von rechts.«
    Ich reckte mich und erhaschte einen Blick von ihm. Er trug seine Kappe und Robe. »Also hat er es geschafft?«
    »Gerade so. Er muss nächstes Jahr in seinen Kursen viel nachholen. Ich bleibe ein weiteres Jahr sein Mentor, weil er noch nicht einmal angefangen hat, seine Feenkräfte anzuzapfen. Die Smelt will sowieso, dass ich als Vorsitzender des Schülerrats bleibe.«
    »Was geht zwischen ihm und Martha ab?«
    »Nicht viel, schließlich verbringt er seine Tage damit, Faustine zu stalken.« Jagger lachte. »Aber ich glaube, er hat keine Wahl. Wie ich«, sagte er spitz.
    »Richtig. Ich habe mich das nur gefragt, weil ich gestern meinte, Martha mit Delam flirten gesehen zu haben. Und der ist ungeschoren davongekommen, oder?«
    »Keine Ahnung. König Alfred wollte es anscheinend so. Er hat gesagt, er würde sich persönlich darum kümmern. Delam hängt viel mit Martha rum. Seltsame Mischung, aber egal.« Er sah mir in die Augen.
    Es gab nichts, was ich sagen konnte, nicht während Quinn neben mir saß. Aber das musste ich auch nicht wirklich. Er wusste es. Ich wusste es. Und das war alles, was zählte. Wir waren synchronisiert. Punkt.
    Quinn lenkte mich von meinen Gedanken und von Jagger ab. »Wann kommt Pascal an?«
    Ich konnte es kaum erwarten, meinen Bruder Pascal zu sehen. »In ein paar Tagen. Er wird zu Beginn des Initiationsjahrs ankommen.« Ich wollte nicht unbedingt viel über ihn sagen; er hatte einige ernste Probleme. Quinn wusste alles darüber. Pascal bewunderte Quinn und hatte schon verlangt, das Quinn sein Mentor sein sollte. Viel Glück Quinn; Pascal war ein richtiger Rabauke, und irgendetwas an ihm war merkwürdig. Mom hatte gesagt, er hätte ein paar ungewöhnliche Kräfte.
    Alle wurden still, während Frau Schmelder mit dem Rest des Kollegiums die Bühne betrat.
    Sie trugen alle ihre Roben für die Abschlussfeierlichkeiten und sahen aus, als hätten sie den Morgen damit verbracht, ihre Haare und ihr Makeup zu stylen. Ich fragte mich, ob sie zu diesem Anlass die Kosmetikerinnen aus St. Moritz hergebeten hatten. Das würde ich wohl nächstes Jahr herausfinden, nahm ich an. Als Professor Berns Lehrling würde ich zum Kollegium zählen. Ich durfte sogar meine eigene Kleidung tragen. Das war ein lustiger Gedanke,
Jimmy Choos
und
Chanel
an der Academy.
    Sogar Professor Bern, sah hübsch aus mit ihrem von Foundation geglätteten Gesicht, dem katzenaugenartigen Lidstrich um ihre sonst runden Augen und den zu einem ordentlichen Dutt zusammengebundenen, glänzenden Haaren. Warum machte sie das nicht täglich? Sie sah so viel besser aus. Oder noch besser, warum
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