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In der Oase unserer Traeume

In der Oase unserer Traeume

Titel: In der Oase unserer Traeume
Autoren: ABBY GREEN
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bisschen heiß.“
    In diesem Moment näherte sich Salman. Sein Mund war zu einer schmalen Linie zusammengepresst. Bevor er ihre kleine Gruppe erreicht hatte, flüchtete Jamilah mit einer hastig gemurmelten Entschuldigung hinaus auf die Terrasse. In tiefen Zügen atmete sie die kühle Nachtluft ein.
    Als sie sich gerade wieder ein wenig beruhigt hatte, fühlte sie plötzlich, wie jede Zelle in ihrem Körper angespannt war. Langsam drehte sie sich um. „Lass mich in Ruhe, Salman“, murmelte sie erschöpft.
    „Wenn du wolltest, dass ich dich in Ruhe lasse, hättest du heute Abend nicht kommen sollen.“
    Jamilah fühlte, wie sie errötete. Plötzlich trat Salman auf sie zu, und ihr Herz setzte für einen Schlag aus.
    „Du bist noch viel schöner als in meiner Erinnerung“, murmelte er rau.
    Heiße Wut stieg in Jamilah auf. Mit welchem Recht sagte Salman diese Dinge jetzt zu ihr? „Du hast mir auch damals gesagt, ich sei schön. Nur deshalb bist du mit mir ins Bett gegangen, erinnerst du dich?“, erwiderte sie schneidend.
    „Das stimmt, aber jetzt wirkst du wesentlich reifer.“ Salman grinste. „Zu deiner Schönheit ist das gewisse Etwas hinzugekommen.“
    „Willst du mich heute Abend als deine Beute mit nach Hause nehmen?“, fragte sie spöttisch. „Deine Vorliebe für schöne Frauen ist berüchtigt. Wie lange hast du es übrigens mit der bezaubernden Eloise ausgehalten?“
    „Hör auf!“
    „Wieso sollte ich?“
    Salman trat aus dem Schatten und kam geschmeidig wie eine Raubkatze auf Jamilah zu. Unwillkürlich trat sie einen Schritt zurück.
    „Ich hätte geglaubt, du wärst mittlerweile darüber hinweg.“
    „Darüber hinweg?“ Jamilah lachte gezwungen. „Das bin ich schon lange, Salman. Ich habe nichts mit dir zu besprechen. Wenn es dir nichts ausmacht – mein Date sucht bestimmt schon nach mir.“
    „Ahmed El-Salamouny ist kein Mann für dich. Er ist nichts als ein unterwürfiger Jasager des Sultans. Was willst du mit ihm?“, fragte Salman.
    „Was interessiert dich das? Mir gefällt er.“
    Sie drängte sich an Salman vorbei zur Tür, doch mit einer schnellen Bewegung legte er seinen Arm fest um ihre Taille. Aufgebracht drehte sie ihm das Gesicht zu, aber der hungrige Ausdruck in seinen dunklen Augen ließ sie alles um sich herum vergessen. Ihre Blicke verschmolzen miteinander. Die Spannung zwischen ihnen war körperlich spürbar.
    Fast grob zog er sie noch enger an sich. Sein Mund suchte ihre weichen, vollen Lippen, und seine Hände glitten fordernd über ihre sanften Kurven. Jamilah erschrak, wie gut ihr Körper sich an ihn erinnerte.
    Sie drängte sich ihm entgegen, sie wollte mehr. Seine Liebkosungen waren wie der erste Schluck Wasser in der Oase nach einer langen Wüstentour. Doch plötzlich schob sich das Bild, wie er die rothaarige Frau in seinen Armen gehalten hatte, vor ihre Augen.
    Ruckartig drehte sie den Kopf weg. Wie schnell sie die Kontrolle über sich verloren hatte! Ihr Gesicht brannte vor Scham.
    „Halte dich von mir fern, Salman!“, sagte sie kalt. „Du hast es selbst gesagt: Wir hatten nur eine bedeutungslose Affäre. An einer Wiederholung bin ich nicht interessiert. Übrigens hatte ich noch einige Dates seit unserer Trennung, also glaub nicht, dieser Kuss wäre etwas Besonderes gewesen.“ Sie drehte sich um und lief mit wehendem Kleid davon.
    Salman blieb zurück und starrte ihr hinterher. Er war noch immer atemlos von dem unglaublichen Kuss. Jamilah wieder in seinen Armen zu halten hatte sich so richtig und lebenswichtig wie der nächste Atemzug angefühlt. Es war, als wäre seit ihrem letzten Zusammensein keine Zeit vergangen. Für einen Moment überrollte ihn eine Welle der Verzweiflung.
    Doch dann schüttelte er den Kopf über sich selbst. Er hatte Jamilah bereits in seinem Bett gehabt, und er hatte sie zurückgewiesen. Noch nie hatte er Interesse an einer Frau gehabt, nachdem er sie einmal besessen hatte. Warum sollte es mit Jamilah anders sein?
    Jamilah verließ das Fest, ohne sich von irgendjemandem zu verabschieden. Sie wollte einfach nur noch weg. Jetzt saß sie in ihrem Jeep und war zurück auf dem Weg nach Merkazad.
    Nachdem sie einige Meter gefahren war, konnte sie vor Tränen nicht mehr die Straße erkennen. Sie hielt an, legte ihre heiße Stirn auf das kühle Lenkrad und schluchzte hemmungslos.
    Wäre sie nur niemals zu der Party gegangen! Alles war nur noch schlimmer geworden! Nach seinem Kuss sehnte sie sich noch mehr nach Salman, obwohl es für ihn
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