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Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)

Titel: Ich will nur dein Glück: Roman (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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einer Institution wie Birchwood nicht.«
    Und was wird hier bitteschön akzeptiert?, fragte sich Kelly. Vermutlich Cyborg-Kinder nach dem Vorbild des Films Die Frauen von Stepford ?
    »Wir werden natürlich mit Tess reden, was ihre › Einstellung ‹ anbelangt, aber ich habe den Eindruck, dass es hier um mehr geht«, sagte Nash. »Dass es noch mehr Gründe gibt, warum Sie Tess nicht mögen, denn ich muss Kelly Recht geben: Ihrer bisherigen Beschreibung nach ist sie einfach nur ein typisches Mädchen im Teenageralter.« Er presste die Hände so fest auf die Tischplatte, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. »Eines, das Sie zufällig nicht ausstehen können.«
    Kelly hegte denselben Verdacht, doch sie hatte erwartet, dass sich Nash auf die Seite der Lehrerin schlagen würde. Seine Worte überraschten sie.
    Sie verschränkte die Arme und wartete gespannt die Antwort der Lehrerin ab.
    »Nun hören Sie mal gut zu. Mir ist bewusst, dass Mister Barron – Ethan Barron – der Schule eine ansehnliche Summe gespendet hat, damit seine Halbschwester hier aufgenommen wird. Aber befände sich Birchwood nicht wegen Martin Harrington, dem Vater von Mister Barrons Ehefrau, in finanziellen Schwierigkeiten, dann wären wir gar nicht auf seine Zuwendung angewiesen gewesen.«
    »Soll das etwa heißen, dann hätten Sie ein Kind wie Tess abgewiesen?«, sagte Kelly scharf.
    »Ganz recht«, erwiderte Miss Bernard, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Sie sollten sich was schämen.« Nash erhob sich, packte Kelly an der Hand und zog sie ebenfalls vom Stuhl hoch.
    Kelly war so verblüfft, dass sie es geschehen ließ.
    Miss Bernard schnappte nach Luft. »Wie bitte?«
    »Ich sagte, Sie sollten sich was schämen. Gerade Sie als Pädagogin sollten jeden Ihrer Schüler als Individuum betrachten und tolerant und verständnisvoll behandeln. Aber wie ich sehe, haben Sie Vorurteile gegen ein unschuldiges Kind, das in seinem kurzen Leben schon viel mitgemacht hat. Ein Kind, das Ethan Barron so viel bedeutet, dass er beschlossen hat, ihm eine zweite Chance zu bieten. Und ich muss Sie wohl nicht daran erinnern, dass er damit zugleich dazu beigetragen hat, die finanzielle Situation an Ihrer Schule zu stabilisieren.«
    Kelly hätte ihm am liebsten applaudiert. Sie musterte ihn bewundernd.
    Miss Bernard stand auf, was ihr wegen ihrer zierlichen Statur nicht viel nützte. »Ich habe Kollegen, die wegen Faith Harringtons Vater ihre Stelle verloren haben«, stieß sie mit vor Wut zitternder Stimme hervor. »Der Lehrplan wurde gekürzt, und etliche Kinder, die sich hier prächtig entwickelt haben, mussten zurück auf eine staatliche Schule, weil ihre Eltern sämtliche Ersparnisse verloren haben!«
    »Meinen Eltern ging es genauso«, erwiderte Nash. »Mein Pflegevater erlitt deswegen sogar einen Herzinfarkt und starb wenig später. Aber der Zorn meiner Pflegeeltern hat sich gegen den Menschen gerichtet, der ihnen das angetan hat. Sie dagegen lassen ihn an einem Kind aus.«
    Damit wandte er sich zum Gehen. Kelly war überrascht über seine Enthüllung, fügte aber hastig hinzu: »Sie können sich darauf verlassen, dass wir Ethan Barron und seiner Frau, die Birchwood eine so großzügige Spende haben zukommen lassen, darüber in Kenntnis setzen werden, wie man Tess hier behandelt.« Dann stürmte sie, dicht gefolgt von Nash, aus dem Klassenzimmer.
    Draußen im Flur drehte sie sich zu ihm um und keuchte: »Einfach toll, wie du dich für Tess eingesetzt hast! Und Ethan und Faith werden dir ewig dankbar sein, wenn sie hören, dass du sie verteidigt hast.«
    Nash lehnte sich an die Wand und rieb sich den Nasenrücken. Sein Atem ging flach. »Ich habe es nicht für sie getan … «
    »Sondern für Tess. Ich weiß.«
    »Ohne Ethan wäre sie nicht in dieser misslichen Lage.«
    Kelly legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ohne ihn hätte sie aber auch nicht die Möglichkeiten, die man ihr hier bietet«, erinnerte sie ihn sanft.
    Er hob den Kopf.
    In seinen Augen sah sie einen Schmerz, der sie tief berührte. »Ich will nur helfen«, sagte sie leise.
    Er holte tief Luft und nickte. »Okay, gehen wir.«
    »Wohin?«
    »An einen Ort, an dem du alles über die unerquickliche Geschichte der Barron-Brüder erfahren wirst.«

Kapitel 3
    Nash und Kelly fuhren durch die Innenstadt von Serendipity. Die Sonne war noch nicht ganz untergegangen, aber die Straßenlaternen waren bereits eingeschaltet. Nash folgte den wohlbekannten Seitenstraßen, bis sie am Ende einer Sackgasse
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