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Geflüster auf Burg Schreckenstein

Geflüster auf Burg Schreckenstein

Titel: Geflüster auf Burg Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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nichts passiert?“ sorgte sich die besonnene Freundin.
    „Ach was“, erwiderte Isabella in bester Laune. „Die traut sich nur nicht mehr heim nach der Pleite. Mich betrafs ja nicht, dank Klaus. Bei dem kommst du aus dem Lachen nicht mehr heraus!“
    „Vielleicht hat sie einen Platten und muß schieben?“ Ingrid lächelte vor sich hin.
    Sophie drängte: „Wie war Florian, erzähle!“
    „Wie bist du überhaupt an den geraten?“ wollte Isabella wissen.
    „Per Telefon!“ kam die Antwort. „Bea wollte ihn abschleppen, um Stephan zu ärgern. Florian ist doch drüben die große Attraktion. Mit Recht, muß ich sagen. Mit dem kann man wenigstens vernünftig reden…“
    „Das war zu sehen“, sagte Sophie. „Dampfwalze hat geschaut wie ein angeschossenes Reh.“
    „Na ja.“ Ingrid grinste. „Sagen wir: Flußpferd .“
    Ein paar Türen weiter saßen die Zwerghühner mit roten Ohren in ihren Betten.
    „Ich hab’s gleich gesagt: Nichts mit den Minis machen! Die haben uns nur als Holzwolle gebraucht, damit der Laden voll wird…“, maulte Johanna.
    „Idiotenritter!“ pflichtete ihr Klein-Ilse bei. „Der Schreckschuß mit der Horn – das war bestimmt einer von ihnen.“
    Karin nickte. „Bestimmt! Nachdem sie gesehen haben, daß Rumstehen noch kein Streich ist… Aber das kriegen sie zurück!“

    Rechtzeitig zur Nachtruhe kamen auch die Ritter auf ihre Burg zurück. Obwohl Andi noch fehlte, zählten sie genauso viele, wie weggefahren waren. Bei dem überstürzten Aufbruch aus dem Gasthaus, wo jeder und jede, im Regen durchs Dunkel tastend, sein oder ihr Fahrrad gesucht hatte, war es zu Irrtümern gekommen. Mancher merkte erst im Sattel, daß er den falschen Drahtesel erwischt hatte, stellte ihn irgendwo hin und fand den eigenen dann doch noch.
    In einem Fall klappte das nicht. Die betroffene jugendliche Person sah sich vergeblich um. Schließlich schloß sie sich den vier Minis an, die infolge mangelnder Körpergröße als letzte aus dem Gedränge herausgekommen waren. Von der Leuchtkugel abgefangen, hatten sie obendrein noch für andere bezahlen müssen: Zwölf Limo und drei Apfelsäfte!
    Glücklicherweise trug der kleine Kuno immer ein kleines Lederetui mit einem Geldschein um den Hals. Seine Mutter hatte es ihm einmal zu ihrer Beruhigung geschenkt, mit dem Hinweis: „Man weiß nie, wann und wie man’s braucht.“
    Jetzt wußte er’s.
    „Jemand hat mir mein Rad gestohlen!“ klagte die jugendliche Person. Die Minis versuchten sie zu beruhigen. Stehlen war für Schreckensteiner ein Fremdwort. Obwohl sie sich über die angeblich Bestohlene leidlich geärgert hatten, nahmen sie sie mit. Es war Beatrix.
    Zügig schoben die Minis ihre Räder im Regen den Berg hinauf. Beatrix ging voraus, und nicht nur sie kam ins Schnaufen. Die Unterhaltung wurde immer lückenhafter.
    „Rüberrudern tun wir dich aber nicht!“ machte ihr der kleine Herbert klar.
    „Keine Sorge!“ antwortete sie. „ Wär ’ mir viel zu kalt. Was ich jetzt brauche, ist eine heiße Dusche und ein Telefon. Sonja soll mich mit dem Wagen holen.“
    „Eternit!“ brummte Mini Eberhard. Je schneller man sie loswurde, desto besser. Es mußte ja nicht jeder sehen, daß sie ausgerechnet Beatrix mitgenommen hatten.
    Daß die jüngste Lehrerin von Rosenfels mit ihren Mädchen unter einer Decke steckte, war bekannt. Mini Kuno hatte nur noch einen Mini-Einwand: „Sag Sonja, sie soll an der Abzweigung warten. Denn wenn die in den Burghof knattert, dann…“
    Hier unterbrach ihn Mini Herbert: „Wir müssen telefonieren! Wir können Beatrix nicht im Westflügel spazierenführen , wo noch nicht alle im Bett sind.“
    Sie hatten Drei Tannen erreicht.
    „Komm, setz dich!“ Der kleine Udo nahm das große Mädchen aufs Fahrrad und brachte es sicher bis zur Zugbrücke.
    Mini Eberhard ging als Späher voraus. Schon nach einer Minute kam er zurück. „Mordsverkehr! Bringt sie in die Folterkammer, ich rufe Sonja an!“ Die Durchwahlnummer der jüngsten Lehrerin kannte er auswendig.
    Es war ritterlich gewesen, Beatrix keine Vorwürfe zu machen. Was den Ablauf in der Wirtschaft betraf, mußten sie sich an die eigene Nase fassen. Glücklicherweise hatte der falsche Alarm das dumme Spiel beendet. Eberhard schaute auf seine Uhr: Ungefähr in einer halben Stunde würden sie Beatrix los sein.
    Doch dann kam alles anders.
    Sonja atmete zwar auf. Sie würde die Mädchen verständigen, Beatrix abholen konnte sie jedoch nicht. FDH war aus Neustadt zurückgekommen
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