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Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Foundation 06: Die Grösse des Imperiums

Titel: Foundation 06: Die Grösse des Imperiums
Autoren: Asimov Isaac
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solltest du darauf verzichten?«
    »Weil andere auch verzichten müssen. Du mußt an dich und Loa denken. Wenn sie mich holen kommen, nehmen sie auch euch beide fest. Wer bin ich denn, daß ich wegen ein paar lausiger Jahre auf Kosten anderer…«
    »Hör auf damit, Grew. Kein Theater. Wir haben dir oft genug erklärt, wie wir vorgehen wollen. Eine Woche vor dem Zensus werden wir dich der Behörde melden.«
    »Und der Arzt wird sich von euch zum Narren halten lassen?«
    »Den Arzt werden wir bestechen.«
    »Hm. Und jetzt dieser neue Mann – mit ihm verdoppelt sich euer Verbrechen. Schließlich müßtet ihr ihn ebenfalls verstecken.«
    »Wenn es so weit ist, lassen wir ihn einfach frei. Um der Erde willen, warum müssen wir darüber heute schon nachdenken? Dafür ist auch in zwei Jahren noch Zeit. Die Frage ist, was fangen wir jetzt mit ihm an?«
    »Ein Fremder«, überlegte Grew. »Klopft einfach an die Tür. Niemand weiß, woher er kommt. Man versteht kein Wort von dem, was er sagt… Ich weiß nicht, wie ich dir raten soll.«
    »Bösartig scheint er nicht zu sein«, sagte der Farmer. »Sieht eher so aus, als fürchtet er sich zu Tode. Was kann er uns schon anhaben?«
    »Fürchtet sich, wie? Und wenn er nun schwachsinnig ist? Wenn sein Kauderwelsch gar kein fremder Dialekt wäre, sondern nur das Gestammel eines Idioten?«
    »Das halte ich für unwahrscheinlich.« Dennoch trat Arbin unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    »Jedenfalls redest du dir das ein, weil du Nutzen aus ihm ziehen willst… Schön, ich will dir sagen, was du tun sollst. Bring ihn in die Stadt.«
    »Nach Chica?« Arbin war entsetzt. »Das wäre eine Katastrophe.«
    »Keineswegs«, sagte Grew gelassen. »Dein Fehler ist, daß du keine Zeitungen liest. Ein Glück für diese Familie, daß ich noch da bin. Wie es der Zufall will, hat das Institut für Kernforschung einen Apparat entwickelt, der den Menschen das Lernen leichter machen soll. In der Wochenendbeilage stand darüber ein ganzseitiger Artikel. Und jetzt suchen sie Freiwillige als Versuchspersonen. Bring den Mann dorthin. Er soll sich freiwillig melden.«
    Arbin schüttelte entschieden den Kopf. »Du bist verrückt, Grew. Das ist ganz ausgeschlossen. Sie würden als erstes seine Kennummer verlangen. Wenn mit ihm irgend etwas nicht in Ordnung ist, provozieren wir, daß sie Nachforschungen anstellen, und dann stoßen sie auf dich.«
    »Nein, Arbin, du hast wieder mal keine Ahnung. Das Institut sucht deshalb Freiwillige, weil sich das Gerät noch im Erprobungsstadium befindet. Wahrscheinlich hat es bereits etliche Leute umgebracht, und deshalb werden sie mit Sicherheit keine Fragen stellen. Falls der Fremde nicht überlebt, ist er vermutlich auch nicht schlechter dran als jetzt… Hör zu, Arbin, gib mir den Buchfilmprojektor und stell ihn auf Spule sechs ein. Und bring mir bitte sofort die Zeitung, wenn sie kommt.«
     
    Als Schwartz die Augen öffnete, war es bereits nach Mittag. Auf seinem Herzen lastete jene dumpfe Trauer, die keine Nahrung braucht, Trauer um eine Frau, die beim Aufwachen nicht mehr neben einem liegt, um eine vertraute Welt, die nicht mehr ist…
    Diese Trauer hatte er schon einmal verspürt. Eine Erinnerung blitzte auf, erhellte eine längst vergessene Szene, ließ sie in scharfen Umrissen hervortreten. Er sah sich selbst als jungen Burschen in einem winterlich verschneiten Dorf… der Schlitten stand schon bereit… am Ende der Fahrt wartete der Zug… und danach das große Schiff…
    Die deprimierende, mit Sehnsucht vermischte Angst vor dem Verlust der vertrauten Welt vereinte ihn für einen Augenblick mit jenem Zwanzigjährigen, der nach Amerika ausgewandert war.
    Die Trauer war zu schmerzlich. Es konnte kein Traum sein.
    Als das Licht über der Tür zu blinken begann und sein Gastgeber in tiefem Bariton sinnlose Laute von sich gab, sprang Schwartz auf. Die Tür wurde geöffnet, es gab Frühstück – einen graubraunen Brei, den er nicht identifizieren konnte, der aber ein wenig wie Maisgrütze schmeckte (allerdings etwas pikanter), und Milch.
    Er sagte: »Danke« und nickte nachdrücklich mit dem Kopf.
    Der Farmer erwiderte etwas, griff nach Schwartz’ Hemd, das über der Stuhllehne hing, und untersuchte es eingehend von allen Seiten. Besonders die Knöpfe hatten es ihm angetan. Dann legte er es zurück und riß die Schiebetüren eines Schranks auf. Zum ersten Mal bemerkte Schwartz die warme, milchige Beschaffenheit der Wände.
    »Plastik«, murmelte er, ein
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