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Eine Marcelli geht aufs Ganze

Eine Marcelli geht aufs Ganze

Titel: Eine Marcelli geht aufs Ganze
Autoren: Susan Mallery
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wünschte, ich könnte das ändern.«
    Er löste sich ein wenig von ihr und nahm ihr Gesicht in seine Hände. »Was auch immer dir das jetzt bedeuten mag, ich finde dich unglaublich. Diese letzten Wochen haben mir gezeigt, dass du eine ganz besondere Frau bist. Ich schätze mich sehr glücklich, dich in meinem Leben zu haben.«
    Seine Augen strahlten. Es war ein warmes, sanftes Licht, das sie hätte schweben lassen müssen.
    Doch stattdessen machte es ihr Angst.
    »Sam, nicht.« Sie schob ihn von sich. »Sag nichts Nettes über mich.«
    Er verspannte sich. »Weil ich die Regeln ändere? Weil ich mehr will als etwas Unverbindliches?«
    Es war, als würde ihr jemand das Herz aus der Brust reißen. Wenn sie nicht schwanger gewesen wäre, wenn sie ihn nicht die letzten Wochen über angelogen hätte, hätte sie nichts glücklicher machen können, als diese Worte zu hören und zu wissen, dass ihm etwas an ihr lag. Er sie vielleicht sogar liebte. Denn in den letzten Tagen hatte sie festgestellt, dass sie mehr für ihn empfand als jemals zuvor für irgendwen.
    Sie konnte sich ein Leben mit ihm vorstellen, eine Zukunft. Sie sah vor sich, wie sie gemeinsam alt wurden, glücklich waren. Für Sam war sie nicht nur ein hübsches Gesicht, ein Anhängsel. Er sah sie als selbstbewusste, fähige Frau. Er verließ sich auf sie, glaubte an sie. Er hielt sie für stark, sah sie als ebenbürtig an. Als Partnerin. Mit ihm hatte sie endlich alles gefunden, was sie immer gewollt hatte.
    Aber würde sie es behalten können?
    »Bitte setz dich.« Sie ging zum Küchentisch und zog einen Stuhl heraus. »Wir müssen miteinander reden.«
    Er zog eine Grimasse. »Die vier meistgehassten Worte eines jeden Mannes.« Er setzte sich. »Lass mich raten. Du bist nicht an etwas Intensiverem als einer Affäre interessiert.«
    Tränen brannten ihr in den Augen, aber sie blinzelte sie fort. »Du könntest nicht falscher liegen.«
    Sein Gesicht erhellte sich. »Großartig. Wo ist dann das Problem?«
    Es gab keinen schonenden Weg, die Neuigkeiten zu verkünden, also sagte sie es geradeheraus: »Ich bin schwanger.«
    Er starrte sie an, dann lachte er. »Ja, genau. Jetzt mal ehrlich. Was ist los?«
    Sie seufzte. »Das ist kein Witz. Ich bin wirklich schwanger.«
    Er sagte nichts, reagierte nicht. Saß einfach nur da und schaute sie an. Sie versuchte, seine Miene zu deuten, doch es gelang ihr nicht.
    »Seit wann?«, fragte er.
    Sie war nicht sicher, ob er wissen wollte, wie lange sie schwanger war oder seit wann sie es wusste. Beides würde ihm nicht gefallen.
    »Ich bin ungefähr in der siebten Woche. Es muss in unserer ersten Nacht passiert sein.«
    Er stand auf und schob den Stuhl dabei energisch nach hinten. Die Anspannung war in seinem Körper und seinem Gesicht zu sehen. Sein Mund war verkniffen, die Augen zu Schlitzen verengt.
    »Schwanger?«, fragte er ungläubig. »Du bekommst ein Baby?«
    Sie nickte. »Ich weiß, das ist ein Schock für dich ...«
    »Ein Schock?« Er lief in der Küche auf und ab. Dann lehnte er sich gegen die Arbeitsplatte und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ein Schock? Wie, zum Teufel, konnte das passieren?«
    Der Angriff hätte sie nicht überraschen dürfen, aber er tat es doch. Sie klammerte sich an die Tischkante. »Auf die übliche Weise.«
    »Wir haben ein Kondom benutzt.«
    »Ich weiß. Ich war dabei.« Ihr kam ein Gedanke. »Bezweifelst du etwa, dass es von dir ist?«
    »Natürlich nicht. Ich denke nicht, dass du in der Gegend rumgebumst hast, wenn du darauf hinauswillst. Aber guter Gott, musstest du denn unbedingt schwanger werden? Reicht es nicht, dass gerade schon Kelly in mein Leben geplatzt ist?«
    Sie hatte gewusst, dass er darüber nicht glücklich sein würde, obwohl sie im Stillen davon geträumt hatte. Seine Verärgerung sollte sie nicht überraschen. Keiner von ihnen hatte das hier gewollt. Doch sie musste zugeben, seitdem sie sich von dem Schock erholt hatte, gefiel ihr die Vorstellung, ein Baby zu bekommen – vor allem Sams Baby.
    »Ich habe es nicht mit Absicht gemacht«, sagte sie. »Ich würde sagen, hierfür sind wir beide zu gleichen Teilen verantwortlich.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß. Tut mir leid. Ich wollte dir nicht die Schuld geben. Aber ein Baby. Jetzt. Ich hatte nicht vor ...«
    Seine Stimme verebbte. Er überließ es Francesca, sich den Rest des Satzes zu denken. Er hatte nicht vorgehabt, jemals Kinder zu kriegen, und nun hatte er schon Kelly und konnte ein Baby überhaupt nicht
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