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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen
Autoren: Timothy Zahn
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»Frei«, verkündete Watchman, »aber das wird nicht lange so bleiben.«
    »Verstanden«, sagte Twister und schaute hinter sich zu den Eickaries.
    Sie standen einfach nur da, einige von ihnen zuckten ein wenig, andere nestelten unsicher an ihren Waffen, und alle starrten ihre toten Feinde an.
    Feinde, die zu töten sie keinen Finger gerührt hatten.
    Twister ließ den Blick eine weitere Sekunde auf ihnen ruhen, dann wandte er sich Su-mil zu. »Sie haben sie als Soldaten bezeichnet?«, fragte er zornig.
    Su-mils orangefarbene Flecken hatten sich mattbraun verfärbt. »Sie waren überrascht«, sagte er, und Twister hätte nicht sagen können, ob das eine Erklärung oder Ausrede sein sollte. »Ich entschuldige mich für ihr Versagen. Es wird nicht noch einmal passieren.«
    »Das möchte ich ja gerne glauben«, sagte Twister. »Aber leider kann ich das Risiko nicht eingehen.«
    »Soll das heißen, Sie werden Ihr Versprechen nicht halten?«, fragte Su-mil schlicht.
    Twister zögerte. Die Eickaries gaben viel auf Versprechen, die zwischen Personen ausgetauscht wurden, die ihre vollen Namen genannt hatten. Aber er durfte auch seine eigene Mission nicht vergessen. »Wir werden Ihre Gefangenen befreien«, sagte er. »Aber erst nachdem wir den Kriegsherrn gefangen genommen haben.«
    Su-mil antwortete nicht. Twister sah ihn noch eine Sekunde an und gab ihm eine Gelegenheit, seine Argumente vorzubringen. »Dann sollten Sie lieber gehen«, sagte der Eickarie schließlich.
    »Schritte«, zischte Watchman, und er und Shadow zogen sich ein wenig hinter die Ecke zurück.
    »Richtung?« Twister hatte ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube, als er zu ihnen ging.
    »Sie könnten von überall kommen«, sagte Watchman, der den Kopf hin und her drehte. »All diese Echos …«
    »Schon gut«, schnitt Twister ihm das Wort ab und fällte eine Entscheidung. Vermutlich würden die Lakraner von links kommen, um dem Angriff der Aurek-Kompanie entgegenzutreten. Also würden er und seine Einheit sich nach rechts wenden. »Nach rechts. Vielleicht können wir uns an ihnen vorbeischleichen.«
    Er eilte den Flur entlang, und die beiden anderen Sturmtruppler folgten ihm. Zehn Meter weiter kreuzte ein weiterer Flur schräg den ihren. Dort konnten sie weitere laute Schritte hören, und einige kamen zweifellos näher …
    »Halt!«, erklang plötzlich Su-mils Stimme hinter ihnen. »Weg mit den Waffen!«
    Twister drehte sich um und blieb aus reiner Überraschung stehen. Su-mil und seine Soldaten waren hinter den Imperialen in den Flur gekommen und hatten sich wie ein klassisches zweireihiges Erschießungskommando aufgestellt.
    Und dann tauchte zehn Meter hinter den Eickaries ein Dutzend Lakraner auf und strömte den Flur entlang auf sie zu wie ein zorniger Fluss. Weiterer Lärm erklang von hinten, und als Twister sich umdrehte, sah er eine weitere Söldnergruppe, die aus dem Seitenflur auf sie zukam.
    Einheit Aurek-Sieben der 501. saß in der Falle.
    »Legen Sie die Waffen auf den Boden«, wiederholte Su-mil und hob die Waffe, um direkt auf Twisters Gesicht zu zielen. »Tun Sie es, oder Sie werden sterben.«
    Es schien nicht viele Möglichkeiten zu geben. »Tut es«, knurrte er Shadow und Watchman zu, bückte sich und legte seinen BlasTech auf den Boden.
    Su-mil nahm das Gewehr in eine Hand, hob die andere über die Köpfe seiner Soldaten und winkte den sich nähernden Lakranern. »Bruder-Diener unserer Glorreichen Majestät«, rief er. »Wir haben sie erwischt!«
     
    Die erste Gruppe von Lakranern ging an den Leichen ihrer Kameraden an der Kreuzung vorbei und kam hinter den Eickaries zum Stehen, die Waffen misstrauisch auf deren Rücken gerichtet. Der Anführer der Söldner ließ seine Leute hinter sich und ging durch die Gruppe zu Su-mil, wobei er jeden beiseitestieß, der ihm nicht schnell genug aus dem Weg ging. »Was haben wir denn da?«, knurrte er mit einer Stimme, die klang, als würde man Steine in einem Obstmixer mahlen, und richtete den schweren Blaster in seinen fleischigen Händen auf Twisters Brust. »Imperiale Sturmtruppen. Ein interessanter Fang.«
    Er warf einen Seitenblick zu Su-mil. » Wenn sie denn tatsächlich ein Fang waren«, fügte er hinzu. »Wer seid ihr, und was tut ihr uneingeladen im Heim Seiner Glorreichen Majestät?«
    »Ich bin Su-mil.« Su-mil veränderte sein Ziel ein wenig, als bräuchte er die Imperialen nicht mehr so streng zu bewachen, nun, da die Lakraner eingetroffen waren. »Ich bin ein loyaler Untertan seiner
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