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DGB 06 - Gefallene Engel

DGB 06 - Gefallene Engel

Titel: DGB 06 - Gefallene Engel
Autoren: Mitchel Scanlon
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eine riesige Seilwinde, um die Minenarbeiter in den Schacht hinabzulassen,
der sich in einem Winkel von fünfundvierzig Grad in den Grund bohrte, und um
das gewonnene Erz an die Oberfläche zu holen. Ringsum verteilten sich eine
windschiefe Ansammlung von Fertigbauten und die Unterkünfte für die Arbeiter.
    Erzloren waren über die Station
verstreut, einige waren umgekippt, ihre Ladung hatte sich auf der Erde
verteilt. Als Zahariel und seine Männer weiter in die Siedlung vorrückten,
mussten sie feststellen, dass alle Hütten und Gebäude verlassen waren. Eins
Zeta Fünf schien menschenleer zu sein. Das einzige Geräusch, das er hörte, waren
die angespannten Rückmeldungen über das interne Kom-Netz seines Trupps.
    »Irgendwas ist hier«, sagte
Hadariel. »Das kann ich fühlen.«
    »Ich auch«, erwiderte Zahariel.
»Es sollten zumindest Geräusche von Tieren zu hören sein. Aber hier ist alles totenstill.
Etwas ist hier, das die Tiere verscheucht hat.«
    Auf dem gleichen Kanal nahm
Hadariel mit den Trupps auf der anderen Seite der Station Verbindung auf.
    »Hadariel an den Löwen.
Irgendein Lebenszeichen vom Feind?«
    »Bislang nicht«, kam die
angespannte Antwort.
    »Aber ich kann Spuren sehen.«
    Blut.
    An manchen Stellen war es in
kleinen Spritzern auf dem Sand verteilt, anderswo fanden sich größere Lachen,
die zum Teil in den Grund eingezogen waren und die in der Mittagshitze bereits
üblen Gestank verbreiteten.
    Hier und da konnte Zahariel die
unterschiedlichsten weggewor-fenen Gegenstände erkennen.
    Auto-Waffen, eine Laser-Fackel,
zerschlagene Kom-Einheiten, Zündschnüre — alles lag im Sand verstreut. Zahariel
sah zum Himmel, wo die Stormbirds viele Tausend Meter über ihnen ihre endlosen
Kreise zogen.
    Plötzlich bemerkte er einen
stärker werdenden, abstoßenden Geruch nach Blut wie aus einem Schlachthof, unter
den sich der eklig süße Geruch von verrottetem Obst mischte.
    Er wollte eine Warnung
ausstoßen, doch dafür war es bereits zu spät.
    Die Metallwand des Gebäudes gleich
neben Attias wurde in Stücke gerissen, als etwas ungeheuer Kraftvolles durch
sie hindurchfuhr. Zahariel sah etwas Schuppiges; Augen mit vertikalen Pupillen
und ein mit Reißzähnen bewehrtes Maul, das weit aufgerissen wurde.
    Die Kreatur spuckte Attias an,
dessen Helm zu qualmen begann, als wäre er in Säure getaucht worden.
    Sie sprang den Krieger an und
schlang ihre dünnen Arme um ihn, dann schnitt sie mit ihren Klauen seine Rüstung
auf, als bestehe sie aus einer einzelnen Lage Alufolie. Im nächsten Augenblick
war ein grässliches Geräusch zu hören, da Dutzende Krallen ausgefahren wurden,
die sich durch die Panzerung in den Leib bohrten.
    Attias fiel zu Boden, Blut
strömte aus seiner zerfetzten Rüstung und versickerte im Sand, während das Monster
einen riesigen Satz machte und von seinen merkwürdig geformten Beinen mit
unglaublicher Geschwindigkeit durch die Wüste getragen wurde.
    Bolter-Salven folgten der
Kreatur und explodierten an den Wänden der Gebäude, verfehlten aber ihr
eigentliches Ziel.
    Zahariel sah mit an, wie das
Ding außer Sichtweite geriet. Etwas war grundverkehrt an der Art, wie es die
Knie und die Fußgelenke der Hinterläufe gebeugt hatte.
    Wieder waren Schüsse zu hören,
und aufgeregte Schreie verbreiteten sich über Kom, da auch andere Trupps der Dark
Angels angegriffen wurden.
    Er unterdrückte einen Wutschrei
und eilte zu seinem gefallenen Kameraden.
    Attias' Helm war zu großen
Teilen weggebrannt, es stank nach verkohltem Metall und Haut, was nicht einmal
von den Auto-Sinnen von Zahariels Rüstung völlig herausgefiltert werden konnte.
Attias wand sich vor Schmerzen, und Zahariel versuchte vergeblich, ihm den Helm
abzunehmen. Die Verschlüsse waren geschmolzen, so dass ihm nichts anderes
übrigblieb, als seinem Freund den Helm vom Kopf zu reißen.
    Der Helm löste sich, und im
gleichen Moment schrie Attias auf, da ihm dadurch auch die Haut vom Gesicht
gerissen wurde, die mit dem Metall verschmolzen war.
    »Zurück!«, schrie der
Apothekarius des Trupps ihn an und stieß ihn von seinem zuckenden Kameraden
weg. Der Mann machte sich an die Arbeit, da sein Narthecium-Handschuh mit den
zischenden Schläuchen, den Nadeln und Spendern die besten Chancen bot, um
Attias Leben zu retten.
    Zahariel wich entsetzt zurück,
als er die blutige Masse sah, die vor Minuten noch sein Gesicht dargestellt hatte.
    Hadariel zog ihn mit sich.
»Lass den Apothekarius seine Arbeit machen. Wir haben anderes zu
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