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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Autoren: Jan Guillou
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sie jetzt eine zu große Armee gegen sich, da das dänische Heer nicht weit genug in die Falle gegangen war. Arn schickte die Forsviker in die Mitte des Schlachtfelds, wo sie, so gut sie konnten, angreifen sollten.
    Alles schien verloren. Denn eine langgezogene ungeordnete Schlacht gewann immer der, der die meisten Männer befehligte. Arn sagte Lebewohl zu König Erik, ließ Birger Magnusson mit den Fahnen der Folkunger und des Erikschen Geschlechts beim König zurück und führte
seine schwere Reiterei in einem weiten Bogen oberhalb des Schlachtfelds durch den Wald.
    Auf dem Weg sahen sie, wo sich Sverker Karlsson und die gegnerischen Fahnen befanden: in sicherer Entfernung von der eigentlichen Schlacht. Jetzt galt es, keine Zeit zu verlieren.
    Sobald sie den Wald verließen, ordneten sie sich in einer Linie an, während sie auf das Herzstück der feindlichen Armee zutrabten, dann in vollen Galopp übergingen und ganz zum Schluss die Lanzen senkten. Neben Arn ritt Sune Folkesson. Beide hatten sie das Wappen von Sverker Karlsson entdeckt, den schwarzen Greifen mit der goldenen Krone, und hielten darauf zu.
    Die Forsviker durchbrachen schnell die ersten Linien von Sverkers Verteidigung, aber dann hatten die meisten ihre Lanze verloren oder zerbrochen und mussten Schwert oder Streitaxt ziehen, um sich einen Weg zu Sverker freizuhauen. Es ging immer langsamer vorwärts, und mehrere von ihnen fielen.
    Aber zum Umkehren war es zu spät. Arn kämpfte sich wütend vorwärts und bemerkte, dass ihm das Schwert in den letzten Jahren zu schwer geworden war. Da warf er seinen Schild weg, nahm sein Schwert in die Linke und seine lange Streitaxt in die Rechte. Vier Mann tötete er mit der Streitaxt und zwei mit dem Schwert, ehe er zu Sverker kam, der sich gerade gegen die Hiebe von Sune Folkesson wehrte. Für einen Moment war Sverkers Hals ungeschützt, was Arn sofort ausnutzte, um ihm mit der Axt den Todesstoß zu versetzen.
    Als Sverker von seinem Pferd kippte, wurde es bei den Dänen und den Männern der Sverkersippe, die noch im Sattel saßen, vollkommen still. Der Kampf kam zum Erliegen, und alle sahen sich um. Die Hälfte der Forsviker
war gefallen, aber trotzdem waren sie noch zahlreicher als die Dänen, die sich langsam um Erzbischof Valerius und sein Wappen neu formierten.
    Erst jetzt entdeckte Arn, dass er an mehreren Stellen blutete und dass ihm eine abgebrochene Lanzenspitze links in der Seite steckte. Er spürte keinen Schmerz, zog die Spitze aber trotzdem heraus, warf sie auf die Erde und senkte einen Augenblick den Kopf, um Atem zu schöpfen. Dann stieg er ruhig vom Pferd, trat auf den getöteten Sverker zu und schlug ihm den Kopf ab. Arn griff sich eine Lanze und spießte Sverkers Kopf und seinen Schild mit dem Königswappen auf, ehe er sich mit Mühe wieder in den Sattel schwang. Ritter Sune hob Arns Schild auf und reichte ihn ihm. Die Dänen neben Erzbischof Valerius hatten aufgehört zu kämpfen, und Arn hatte ebenfalls nicht die Absicht, den Kampf gegen sie fortzusetzen.
    Mit dem Rest seiner schweren Reiterei ritt Arn zurück zum eigentlichen Schlachtfeld. Sverkers Haupt und Schild trug er hoch erhoben auf seiner Lanze. In einigem Abstand von den Kämpfenden blieb er stehen und wartete, bis ihm die ersten Rufe der Siegesfreude und des Grauens entgegenschlugen. Mit einem Mal war die Schlacht vorbei.
    In der Stille, die sich jetzt über das Schlachtfeld senkte, konnten sich Harald Østeinsson und seine norwegischen Bogenschützen vorsichtig nähern und ebenso die Armbrustschützen der Folkunger, die bisher kaum etwas ausgerichtet hatten. Die leichte Reiterei der Forsviker, die offenbar nur geringe Verluste erlitten hatte, formierte sich in Schwadronen und Vierergruppen.
    Wenn die Schlacht jetzt weitergegangen wäre, wäre sie ebenso blutig verlaufen wie beim vorigen Mal.

    Da ritt König Erik, umgeben von Forsvik’schen Reitern, von seiner Anhöhe herab und mitten aufs Schlachtfeld. Dort erklärte er mit lauter Stimme, alle seien begnadigt, die jetzt aufgäben.
    Wenige Stunden später hatten sie sich geeinigt. Einige von Sverkers Verwandten, die zu seiner Garde gehört hatten und noch am Leben waren, erhielten einen königlichen Geleitbrief, um seinen Leichnam in die Kirche des Klosters Alvastra bringen zu können, in der sich die Grablege der sverker’schen Familie befand. Das dänische Heer erhielt die Erlaubnis, seine Toten zu begraben, ehe es nach Hause zurückkehrte. Es waren die letzten heißen Julitage,
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