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Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 10 Ellen Porath
Autoren: Das Schloß im Eis
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einen oder auf der
anderen Seite lag.
Goldener Flügel und Klecks kreuzten gerade außer
Reichweite der strampelnden Armee über den See und
hievten Tanis, Dreena und Kitiara aus dem Eiswasser. Sie
schlossen sich wieder den Angreifern an, die auf dem Rücken der Eulen hoch über dem aufgewühlten See sicher
waren. Als Kitiara erwachte, fand sie sich vor dem zitternden Halbelfen auf dem Rücken von Goldener Flügel wieder und starrte nicht auf Lida, sondern auf Dreena.
»Wer…?«
Dann blieb Kitiara vor Schreck der Mund offenstehen, als
Dreena ten Valdan den letzten Eisjuwel, den sie aus Janusz’
Zimmer mitgebracht hatte, in den See dort unten warf.
»Was machst du da?« schrie die Kriegerin die Zauberin
an. Der leuchtende Stein traf die Wasseroberfläche und
verschwand. Augenblicklich gefror der See wieder, so daß
die letzten Angehören der Armee des Valdans gefangen
waren. Unter Tanis’ Augen begann Schnee über das Eis zu
wehen, in dem die grotesken, erfrorenen Gestalten steckten.
Nur ein Drittel der Angreifer hatte überlebt. Brittain salutierte Tanis von Windbrechers Rücken aus, doch weder von
seinen Kundschaftern noch von seinem ersten Offizier war
etwas zu sehen. Die siegreiche Armee kreiste höher, um
dann nordwärts über die verschneiten Berge abzuziehen.
Tanis setzte sich auf, ignorierte den bitterkalten Wind und
Kitiaras Klagen und schaute in Richtung Heimat.
Der Schnee fiel mit Macht. Bis auf eine leichte Senke im
Boden gab es kein Zeichen mehr davon, daß hier die
Schlacht um Krynn stattgefunden hatte.
Epilog
    Nachdem sie das Eisvolk verlassen hatten, flogen die Rieseneulen mit Tanis, Kitiara und Dreena nach Norden. Die
Zauberin hatte wieder ihre Gestalt aus dem Düsterwald
angenommen und hörte nur noch auf den Namen Kai-lid,
denn sie bestand darauf, daß Dreena nunmehr wirklich tot
war. Die Vögel setzten Kitiara und Tanis vor Solace auf der
Straße ab. Kai-lid und die Rieseneulen flogen nach Süden
in den Düsterwald, während der Halbelf und die Kriegerin
nach Solace gingen.
    Nach einer Weile gab Tanis es auf, Kitiara über ihre
Schwangerschaft und über ihre Rolle beim Angriff auf das
Eisvolk zu befragen. Sie beharrte störrisch darauf, daß sie
nur so getan hatte, als würde sie den Valdan beraten, um
Zeit zu gewinnen, bis Tanis und Caven auftauchten. Was
ihre Schwangerschaft anging, war sie eisern.
    »Xantar hat sich geirrt«, fauchte sie. »Das einzige, wozu
diese Eule taugte, war das Reiten. Auch wenn die Vorstellung einer berittenen Armee, die hoch über dem Feind
fliegt, mich wirklich begeistert, Halbelf. Vielleicht könnten
die Eulen am Söldnerleben Gefallen finden.«
»Du weichst aus.«
    Kitiara fuhr fluchend herum. »Laß es, Halbelf. Wenn ich
ein Kind bekommen würde, dann würde ich es wissen, oder? Und warum sollte ich das ausgerechnet vor dir verbergen?«
    Tanis sah sie nur an. Schweigend gingen sie weiter. Bald
blieben sie vor dem gepflasterten Weg zum Haus von Flint
Feuerschmied in Solace stehen. Gleich würde Tanis den
Zwerg wiedersehen, und Kitiara würde ihre Zwillingsbrüder aufsuchen.
    »Kitiara«, sagte Tanis. Er sammelte sich, hielt dann aber
inne und runzelte die Stirn. »Ich…«
»Nicht, Halbelf. Du würdest zuviel von mir erwarten. Ich
würde dich enttäuschen, und am Ende würdest du mich
hassen, weil ich die Frau bin, die ich bin.« Sie blickte auf
ihre Hand hinunter, die auf dem Schwertgriff ruhte.Einige
Monate darauf verschwand die Kriegerin. Monate später
tauchte sie wieder auf, angeblich enttäuscht, daß sie den
Purpurstein nicht wiedergefunden hatte, der in den Staubebenen verlorengegangen war. Doch zum ersten Mal seit
Monaten schien Kitiara merkwürdig mit sich im reinen zu
sein. Tanis blieb die Ungewißheit.
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