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Dein - Grünberg, L: Dein

Dein - Grünberg, L: Dein

Titel: Dein - Grünberg, L: Dein
Autoren: Lilly Grünberg
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mentales Kräftemessen, erotischer Spaß. Aber auf keinen Fall zu Regeln, die er jetzt vorgab. Für einen Augenblick fragte sie sich, was in sie gefahren war zu glauben, dass dieser Dom, über den alle Welt ehrfurchtsvoll flüsterte, sich von ihr an der Nase herumführen lassen würde. Ihr Körper zitterte vor Erregung bei dem Gedanken daran, dass ein Fremder vollständig von ihr Besitz ergreifen würde und dass ihr Wunsch weit mehr als von ihr vorauszusehen gewesen war, in Erfüllung gehen würde. Es war so abstrus, so fern jeder Realität, als befände sie sich gerade als Hauptdarstellerin in einem Film. Jeden Augenblick würde jemand laut rufen: »Danke, das genügt, die Szene ist im Kasten.«
    Sophie versuchte ihr Selbstbewusstsein und ihre Konzentration zu reaktivieren, atmete einige Male tief durch und setzte sich an den Tisch. Sie legte den Stift beiseite und öffnete das Kuvert. Es war nicht zugeklebt, sondern die Lasche nur in den Umschlag geschoben. Sie holte das Dokument heraus, legte es vor sich auf den Tisch und las.
    Vertrag zwischen der Liebessklavin Sophie Lovato und ihrem Herrn
    Der Vertrag war computergeschrieben, machte dabei trotzdem einen edlen Eindruck. Es war eine besonders schöne Schrift gewählt worden, der Text in klaren Abschnitten gegliedert, mit einer Initiale am Beginn jedes neuen Absatzes, und die freien Ränder waren in großzügigem Abstand zur Blattkante gewählt. Das Papier war ein wenig fester als gewöhnlich, nicht Weiß sondern Chamois, von einer zarten Struktur durchzogen.
    Interessant. Der Mann schien ein Ästhet zu sein.
    Ihr Name stach in bordeauxroten, schwungvoll geschriebenen Buchstaben heraus, sein Namen hingegen fehlte. Er hielt sich also bis zum letzten Augenblick bedeckt. Warum war ihm dies so wichtig? Was hatte er zu verbergen? Sie zitterte innerlich vor der Entscheidung, sich einem Fremden anzuvertrauen, von dem sie noch weniger als Nichts wusste.
    Die Sklavin erklärt hiermit, ihrem Herrn in absolutem Gehorsam zu dienen und sich ihm vollständig zu unterwerfen, zu jeder Zeit und an jedem Ort devot und widerspruchslos die Befehle ihres Herrn zu befolgen
.
    Die Sklavin erklärt sich ohne Ausnahme damit einverstanden, dass ihr Körper von nun an ihrem Herrn gehört und von diesem benutzt wird, wie er es für richtig hält
.
    Für ihre Konten, ihren gesamten Besitz und ihre Mietwohnung stellt die Sklavin ihrem Meister Vollmachten aus
.
    Wut stieg in ihr auf und es kostete Sophie viel Selbstbeherrschung, überhaupt noch weiter zu lesen. Sie sollte ihm ihre Ersparnisse und ihre Konten überlassen? Der spinnt ja! Das hörte sich ja fast so an, als sollte sie für ihn anschaffen gehen. Alles an ihr fühlte sich auf einmal eiskalt an. Was, wenn er tatsächlich ein Zuhälter wäre? Sie war jung genug und attraktiv, um …
    Seine Regeln gaben keinen einzigen Hinweis auf ein erotisches Spiel. Selbst wenn er sie nur für sich wollte, war nicht sichergestellt, dass sie bei ihm die Erfüllung ihrer Sehnsüchte finden würde. Sie schüttelte den Kopf. Um Himmels willen, wenn das ernst gemeint war, was dort Schwarz auf Weiß stand, dann war es vollkommen verrückt, unanständig und krank, was er von ihr erwartete. Und es spielte keine Rolle, dass ein solcher Vertrag ungesetzlich war. Wenn sie sich aus freien Stücken darauf einließ, dann war es wie ein Versprechen, und dieses würde sie auf keinen Fall brechen. Sie sah zur Tür. Würde diese gleich aufgerissen werden, ihre Freundin hereinstürmen und rufen: »Das war nur ein Scherz, um dir zu zeigen, wie gefährlich dein Vorhaben ist!«
    Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend beschloss Sophie weiter zu lesen.
    Die Sklavin hat verstanden,, dass sie ab sofort nur noch für das Vergnügen ihres Herrn lebt und dass alles, was ihr selbst an Zugeständnissen gewährt wird, ein Privileg ist, das sie sich immer wieder aufs Neue erarbeiten muss
.
    Sollte eine SM-Beziehung nicht auf Gegenseitigkeit beruhen, dem gemeinsamen Spaß und der sexuellen Befriedigung dienen? Bei all dem, was sie über diesen Dom gehört hatte, war zwar von ungewöhnlicher Dominanz die Rede gewesen, aber auch von besonderer Erotik, von allen Facetten, die SM zu der Spielart machten, die eine tiefe Befriedigung beinhaltete. Nie, nicht ein einziges Mal hatte Sophie davon gehört, dass dazu ein solcher absurder Vertrag gehörte. Ihr Puls beruhigte sich. Nein, ein Zuhälter konnte er unmöglich sein. Sein guter Ruf basierte auf stabilen realen Wurzeln. Außerdem
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