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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition)
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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unverblümt.
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Das ist das zweite Mal in dieser Nacht, dass Sie mir das sagen, Colonel. Irgendwie fühle ich mich diesmal nicht wie ein Glückspilz.«
    Jon lächelte zurück. »Glück ist immer relativ, Ms. Devin.« Er wurde wieder ernst. »Erstaunlicherweise hat die Kugel, die Sie getroffen hat, jedes größere Blutgefäß und auch den Knochen verfehlt. Ihr Oberschenkelmuskel ist ziemlich zerfetzt, doch er dürfte gut heilen – sobald wir Sie in ein anständiges Krankenhaus gebracht haben.«
    Nachdem er Fiona stabilisiert hatte, riss er ein weiteres Verbandspäckchen auf, schob seinen Sweater hoch und klebte Pflasterstreifen über seine gebrochene Rippe, um sie an Ort und Stelle zu halten. Nachdem er die Rippe fixiert hatte, legte Smith sich ein Stück Binde um den Hals, machte eine große daraus und legte seinen linken Arm hinein.
    Plötzlich hörte er Randi Russells aufgeregte Stimme in seinem Headset. »Jon«, sagte sie hastig, »Renke ist tot, aber ich habe etwas Material von ihm. Ich komme jetzt den Berg hoch. Wie sieht es bei euch aus?«
    Smith drückte auf eine Taste an seinem Mikrofon. »Brandt ist auch tot. Aber Malkowitsch ist entkommen und Ms. Devin ist verletzt.« Eilig erklärte er ihr die Lage und beschrieb ihre Position auf der Piazza Cahen. »Wie schnell kannst du da sein?«
    »Gib mir fünf Minuten«, sagte sie.
    »Verstanden«, erwiderte Smith. »Komm so schnell du kannst. Und ruf den Pave-Low-Helikopter. Die Codes habe ich dir gegeben. Sie sollen uns abholen.«
    »Wo willst du hin?«, fragte Randi.
    »Ich will auch hinter Malkowitsch her. Ich halte dich auf dem Laufenden. Ende.« Er nahm seine Waffe, stand auf und schaute auf Fiona hinab. »Randi wird bald hier sein. Halten Sie es so lange aus?«
    Immer noch blass nickte sie. »Natürlich. Helfen Sie Oleg, diesen Verbrecher zu stellen.«
    »Und Sie rühren sich nicht vom Fleck. Versuchen Sie nicht, mit dem verletzten Bein zu laufen«, sagte Smith fest. »Das ist ein Befehl.«
    Dann drehte er sich um und sprintete über die Piazza.

    Erich Brandt tauchte durch die Dunkelheit und unterdrückte den Schmerz, der seine Sinne zu betäuben drohte. Als er wieder voll bei Bewusstsein war, schlug er die Augen auf. Er lag auf dem Pflaster und seine Beine wurden von einem toten Gewicht zu Boden gedrückt. Der warme, kupferartige Geruch frischen Bluts stieg ihm in die Nase. Er bewegte den Kopf und stöhnte über den Schmerz, der ihn dabei durchzuckte. Sein Blut tropfte auf die Piazza.
    Einer seiner Männer lag auf ihm, offensichtlich tot – er hatte mehrere Schusswunden.
    Vorsichtig hob Brandt eine Hand und berührte seine Stirn. Die Schramme dort brannte wie Feuer. Unter der aufgerissenen Haut konnte er zerbrochene Knochen ertasten. Ihm wurde schwarz vor
Augen, deshalb zog er die blutbefleckten Finger schnell wieder zurück. Es hatte keinen Sinn, lange über diese Kopfwunde nachzudenken.
    Als er jemanden auf sich zurennen hörte, kniff er die Augen zusammen, bis sie nur noch schmale Schlitze waren, und atmete möglichst flach. Dann sah er einen schlanken, dunkelhaarigen Mann vorbeilaufen, der eine Hand in einer improvisierten Schlinge trug und in der anderen eine Maschinenpistole hielt.
    Das war Smith, erkannte Brandt fassungslos. Irgendwie war es dem Amerikaner gelungen, aus Russland zu fliehen, und nun war er hier in Orvieto, Malkowitsch dicht auf den Fersen. Diese Erkenntnis riss ihn aus seiner Benommenheit. Langsam schob er sich unter der Leiche hervor. Er fand seine Pistole und kroch, tief an das Pflaster gedrückt, in den Schutz einiger Bäume und Sträucher, die nahe des hohen, gewölbten Eingangstors des Fortezza dell’Albornoz gepflanzt waren. Sobald der Mann mit den grauen Augen Deckung gefunden hatte, stand er auf und folgte schwankend Smiths Spuren.

    Mit beiden Händen stemmte Fiona sich in eine sitzende Position, wobei sie sorgfältig darauf achtete, ihr bandagiertes Bein ausgestreckt zu halten. Von der Anstrengung wurde ihr ein wenig flau. Sie wartete einige Augenblicke, bis der Schwindel sich gelegt hatte, und sah sich dann auf dem mondhellen Platz um. Hinter ihr in der Stadt konnte sie ängstliche Stimmen hören, Orvietos Bürger versuchten, sich einen Reim auf all die Explosionen und Schießereien zu machen, die ihre alte Stadt erschütterten.
    Fiona krauste die Stirn. Sie schaute auf die Uhr und fragte sich, wo Agentin Russell blieb. Falls die örtliche Polizei eintraf, ehe die CIA-Agentin ihr zu
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