Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
das hatte aber niemanden von uns daran gehindert, sie mitzubringen.
    Selbst ich war überrascht, als ich sah, wie viele Dolche man auf sechs Personen verteilen konnte. Ich hatte nur meine üblichen sieben, vier in den Stiefeln, zwei in den Ärmeln und einen im Nacken, aber Zokora überraschte mich mit insgesamt zehn Dolchen. Selbst Armin hatte vier und etwas, das man nur als Kurzschwert bezeichnen konnte, hinter seinem Nacken versteckt.
    Die Augen der Wächter wurden immer größer, vor allem als Varosch ein Dutzend Bolzen in die Truhe fallen ließ und seine Armbrust oben auf legte.
    »Und die Schwerter auf euren Rücken?«, fragte der Wächter vorsichtig.
    Ich löste Seelenreißer mitsamt Scheide von meinem Schwertgehänge und stellte es vor mir auf die Spitze. Es blieb stehen, wie es den Legenden nach alle Bannschwerter taten.
    Sieglinde und Leandra taten es mir nach.
    Zwischen den beiden kunstvollen Drachenköpfen von Eiswehr und Steinherz sah Seelenreißer fast bescheiden aus.
    Hahmed, der Hüter des Protokolls, erschien wieder, schwer atmend und mit einem Offizier der Palastwache. Es war Khemal Jask, der Hauptmann, der uns das letzte Mal zum Schiff des Emirs begleitet hatte.
    Als Khemal die drei Schwerter vor uns stehen sah, weiteten sich seine Augen. Er räusperte sich. »Auf Anordnung des Emirs dürfen diese Personen mit den Schwertern, die stehen können, passieren. Sie sind persönliche Gäste des Emirs und der Prinzessin Faihlyd.«
    »Danke, Hauptmann«, sagte ich.
    Die Wache wollte die Kiste gerade schließen, als Janos die Hand hob. »Moment.«
    Er schob sein Hosenbein hoch und ließ noch zwei Wurfpfeile in die Truhe fallen.
    Die Wachen und der Hauptmann sahen ihn wortlos an. Dann trat der Wächter an Leandra heran und musterte einen großen Beutel an ihrem Gürtel. »Darf ich sehen, was sich in Eurem Beutel befindet?«, fragte er höflich.
    Leandra öffnete ihn und schüttete etwas auf ihre Handfläche, es glitzerte im Licht der Lampen. »Diamantenstaub. Ein Geburtstagsgeschenk für die Prinzessin.«
    Der Wächter knetete den Beutel von außen, nickte zufrieden, als er keine verborgenen Dinge darin fand, und öffnete uns dann die Tür.
    »Havald Bey«, fragte Hauptmann Khemal leise. »Sind das wirklich Bannschwerter?«
    Ich nickte.
    Er sagte nichts weiter, sondern verbeugte sich nur.
    Den Thronsaal hatte ich bisher nicht zu Gesicht bekommen. Als uns Hahmed hineinführte, verrenkte ich meinen Kopf wie ein Junge vom Land, der das erste Mal eine Stadt sieht. Der Raum war bestimmt vier Stockwerke hoch, ringsum verliefen Säulen aus Rosenquarz, der Boden aus hellem Marmor war spiegelblank. An den Seiten und an der hinteren Wand des Thronsaals war der Boden gut kniehoch angehoben, bildete so ein offenes U, das zu den großen Türen des Thronsaals hin offen war. Die Säulen befanden sich etwa sechs Schritt von der Wand entfernt und schlossen mit der Vorderkante des umlaufenden Podests ab, sie trugen eine Galerie, auf der ich gut drei Dutzend Armbrustschützen sah.
    Auf der hinteren Plattform gab es ein weiteres Podest, ebenfalls kniehoch, auf dem ein Thron aus Elfenbein stand, der Löwenthron, der wohl so genannt wurde, weil die Armlehnen des Throns aus zwei Löwen bestanden und sich das Motiv überall wiederholte. Ein schwerer weißer Vorhang fiel hinter dem Thron von der hohen Galerie bis auf den Boden.
    Hahmed führte uns zu meiner Überraschung auf das hintere Podest und wies uns allen einen Platz zu. Ich saß auf einem reich verzierten Stuhl, der das Löwenmotiv nicht teilte, direkt neben einem Stuhl, der sehr wohl dieses Motiv trug, tatsächlich also in nächster Nähe der Familie. Ich fragte mich, was der Emir sich dabei dachte. Ich war mir sicher, dass es entweder Falah oder Faihlyd waren, die es veranlasst hatten. Ich selbst hätte lieber an einem unauffälligeren Ort gestanden oder gesessen.
    Armin bezog stehend hinter meinem Stuhl Position. Leandra, Sieglinde und ich stellten unsere Schwerter hinter unseren Lehnen auf den Boden, so waren sie nicht direkt sichtbar. Ich blickte nach oben, wir besaßen zweifellos die Aufmerksamkeit der Armbrustschützen.
    Die Familie des Emirs war noch nicht zu sehen, aber die Halle füllte sich allmählich, auf den Seiten standen jeweils acht kleinere Throne mit den unterschiedlichen Hausinsignien. Gut zwei Drittel von ihnen waren bereits von den Gesandten der anderen Emirate besetzt, die uns nun aufmerksam musterten.
    Auch der Raum zwischen den Schenkeln des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher