Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2349 - Wurmloch ins Solsystem

Titel: 2349 - Wurmloch ins Solsystem
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dahinter, womöglich die Intrige eines Gegenspielers?
    Im Zustand des Singulären Intellekts sah Zarmaur mehrere Gründe, die den Koryphen sogar in seinen Augen einen Hauch des Ungewöhnlichen verliehen.
    Wenn er den spärlichen Informationen glauben durfte, lebten die Koryphen nur in den Dienstburgen der Kolonne. Er wusste nicht, aus welcher Dienstburg Aulgorién und ihre Begleiter stammten, auf jeden Fall waren sie aus Hangay gekommen, dem unmittelbaren Bereich der künftigen Negasphäre. Ein Terminaler Herold hatte sie in den Einsatz geschickt.
    Die Matriarchin leitete daraus eine Sonderstellung für sich ab.
    Vielleicht hatten diese Koryphen wirklich Einfluss in hohen Positionen der Kolonne.
    Der Eindruck ließ sich nicht leugnen.
    Zarmaur war informiert, dass sogar seine Untergebenen im Kommandoschiff das schon bemerkt hatten. Nur wussten sie nicht, dass er die im Geheimen kursierenden Gerüchte kannte, die Ankunft der Koryphen hätte ihn zum Abhängigen gemacht.
    Aulgorién entschied mittlerweile, wo und in welcher Stärke die Chaos-Geschwader gegen den Schutzschirm des Solsystems eingesetzt wurden. Sie regelte, welche Wissenschaftler ihren Gefährten Unterstützung gewähren durften - und sogar die Zahl der am ersten Vorstoß beteiligten Dunkelkapseln.
    Natürlich hatte Zarmaur der Matriarchin all diese Entscheidungen überlassen. Ebenso das Kommando über die Chaos-Geschwader, wenngleich nur für die Angriffe auf den Schirm.
    Allerdings fragte Zarmaur sich nach dem Fehlschlag, ob er all das tatsächlich aus eigener Überzeugung heraus zugelassen hatte.
    Er war sich nicht sicher. Und je länger er darüber nachdachte und dabei den Blick nicht von den Koryphen abwandte, desto mehr fühlte er sich übergangen. „Ich bin unzufrieden!", hörte er sich aus Zargodims Mund sagen. „Ich überlege mir, den Terminalen Herold über diesen gravierenden Fehlschlag zu informieren."
    „Wenn du glaubst, das könnte deinem Ansehen dienlich sein, Vizekapitän ..."
    Deutlich spürte er die Arroganz der Matriarchin. Aulgorién war überzeugt davon, dass er genau das nicht tun würde, weil es nur seiner eigenen Karriere schaden konnte. Er registrierte ihre Gefühle, diese für ihn unerträgliche Gewissheit, das Beste getan und dabei allen äußeren Gegebenheiten zum Trotz Erfolg gehabt zu haben. Wenn er, Zarmaur, nicht in der Lage war, Besatzungen zu rekrutieren, die den Terranern widerstehen konnten, hatten die Koryphen gewiss nichts damit zu schaffen. Ihre Aufgabe war es gewesen, den Schirm durchgängig zu machen... ... und genau das war geschehen.
    Er war zu nachsichtig gewesen. Die Matriarchin brauchte einen stärkeren Druck, den sie an ihre Begleiter weitergeben konnte. Sie musste spüren, was es bedeutete, eigenes Versagen zu fürchten.
    Wusste sie, dass er, der Duale Vizekapitän Zarmaur, nicht in der Lage war, ihr Endogene Qual zu bereiten? Dass er sie schlimmstenfalls mit Endogenem Genuss in den Wahnsinn treiben konnte? Aber wer würde nicht gerne, wenn ihm die Wahl blieb, im Rausch des Glückes sterben. „Ich erwarte, von dir lückenlose Aufklärung über den Verbleib der Dunkelkapseln zu erhalten!", herrschte er die Koryphin an. „Wie du das machst, interessiert mich nicht ..."
    „Du weißt, Zarmaur, dass der Schirm keine Beobachtung zulässt ..."
    „Dann schaff endlich Strukturlücken, die einem Traitank den Durchflug ermöglichen! Ich bin nicht gewillt, länger auf Ergebnisse zu warten. Wenn die Koryphen unfähig sind, kann ich ab sofort auf diese Unterstützung verzichten. Du stehst vor der Wahl, Aulgorién: Entweder stellt sich der Erfolg sehr schnell ein, oder ich sehe mich gezwungen, die AULYZ-033 mit ihrer unbrauchbaren Besatzung nach Hangay zurückzuschicken. Ich denke nicht daran, mich länger mit Helfern zu befassen, die mir die Zeit stehlen. Das wird auch der Terminale Herold verstehen."
    Er spürte das Erschrecken der Koryphen.
    Die Matriarchin empfand seine Drohung sogar wesentlich intensiver als ihre Begleiter. Es gab nichts Schlimmeres für Aulgorién als den Makel der Unbrauchbarkeit.
    Zuckend bewegte sie die Gliedmaßen, ihre Beine schienen kaum mehr in der Lage zu sein, den plumpen Körper zu halten. „Wir werden noch härter arbeiten als bisher", versicherte Aulgorién hastig. „Uns liegt bereits ein Ansatz vor, der eine detaillierte Lösung ermöglichen wird. Was wir dafür aber brauchen, ist Zeit.". „Die haben wir nicht mehr!", versetzte Zarmaur schroff.
    Aulgorién Saulgador schüttelte'
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher