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2333 - Die Universale Schneise

Titel: 2333 - Die Universale Schneise
Autoren: Unbekannt
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will?"
    „Jedermann kennt die Bedingungen, unter denen er unserer Organisation beitritt. Das Patronat macht kein Geheimnis aus seinem potenziellen Veto- und Weisungsrecht.
    Wird dich etwa die Angst vor dem Revisor davon abhalten, die Weihe zum Friedensfahrer anzunehmen?"
    Alaska dachte lange nach. Seine langen, gestelzten Schritte hallten weithin hörbar über das Steinpflaster. „Nein", sagte er schließlich.
    Dann schwiegen sie erneut, jeder in seinen Gedanken verhangen, bis sie ihre Wohneinheiten erreicht hatten.
     
    *
     
    Alaskas Initiation wurde für den 21. März 1313 NGZ festgelegt.
    Drei Tage blieben ihnen, um dem Orakelmond Norena einen Besuch abzustatten und dort die FORSCHER zu einer gründlichen Untersuchung zu übergeben. Sie sollte umgebaut werden, da mit einer Erhöhung der Hyperimpedanz in naher Zukunft gerechnet wurde.
    Das so genannte Orakel stellte sich indes als große Biopositronik heraus, deren Schnittstelle zu den Friedensfahrern oft orakelhaft verbrämte Informationen von sich gab Die FORSCHER landete in einer von drei Kleinwerften. Sie wurde vorläufig stillgelegt und in eine kubusförmige Werft-Box transportiert, in der lediglich vereinzelt Androiden und Roboter Dienst taten. Eine mittelgroße Werft diente dazu, die wesentlich größeren OREON-Transporter zu warten.
    Es gab nicht viel Interessantes zu sehen.
    Manches, was Alaska interessiert hätte, blieb in den leidlich bekannten grünen Aggregatblöcken verborgen. Die Enthonen - oder wer auch immer darüber bestimmte - hüteten auch auf diesem Mond ihre Geheimnisse. Über eine Art Situationstransmitter auf Halbraumbasis, dessen violett glosendes Abstrahlfeld Alaska besonders argwöhnisch betrachtete, kehrten sie schließlich nach Ellegato zurück.
    Jedermann in der Stadt wusste über die bevorstehende Initiation Bescheid. Eine Art gelassene Nervosität war zu spüren, wie Alaska insgeheim bemerkte. Es sprach sich herum, dass ein Schwergewicht zum Bund der Friedensfahrer stoßen würde.
    Er musste hinter seiner Maske über die Bewunderung grinsen, die ihm allerorts entgegengebracht wurde. Als Schwergewicht war er noch niemals zuvor bezeichnet worden.
    Er fühlte sich unwohl. Er hasste es, im Mittelpunkt zu stehen, die anderen über sich flüstern zu hören. Er wollte nur die Weihe zum Friedensfahrer ruhig, zügig und ohne Aufsehen hinter sich bringen.
    Wie vergleichsweise einfach war doch damals der Beitritt zu den Gängern des Netzes gewesen...
    Endlich war es so weit. Die nachgerüstete FORSCHER brachte sie unter dem Begleitschutz mehrerer OREON-Kapseln zum Kapellenmond. „Es gibt nicht viele Gelegenheiten, Ospera zu besichtigen", sagte Xa-VaRiin. „Schau dich gut um, bevor das Zeremoniell beginnt." Er schwenkte mit der Hand über eine Reihe von Bildern, die ein schroff es, karges und zerklüftetes Land zeigten.
    Hochgebirge voller Zacken und Schründe wurden von tosenden Stürmen umweht.
    Der Friedensfahrer gab einen mentalen Befehl, das Schiff begab sich in ein enges, gut gegen die Witterungseinflüsse geschütztes Tal. Eine Herde sechsbeiniger Tiere hüpfte mit grotesk anmutenden Schritten beiseite, als die Schatten der insgesamt 32 landenden OREON-Kapseln breiter und breiter wurden.
    Sie stiegen aus. Das Licht war mild, die Luft kühl und frisch, fast stechend. „Dort", sagte der Friedensfahrer bloß und deutete auf das einzige Gebäude, das auf der kleinen Anhöhe des Tals stand. „Die Glasbasilika." Munteren Schrittes ging er darauf zu. „Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst. Erst wenn du bereit bist, folgst du mir. Wir werden warten."
    Alaska sah sich um. Die kleine Schar der Friedensfahrer versammelte sich abseits von ihm. Die so unterschiedlichen Wesen, denen nur ihr Ziel und ihre Aufgabe gemeinsam waren, besprachen sich. Ab und zu warfen sie ihm flüchtige, neugierige Blicke zu. Schließlich drehten sie sich beiseite und folgten Xa-Va-Riin. Täuschte sich Alaska, oder hatte er ein bekanntes Gesicht unter ihnen gesehen? Jenes von Chyndor?
    Er atmete tief durch. Ja, er würde sich die Zeit nehmen. Nachdenken. Plus und Minus aller bislang in Erfahrung gebrachten Informationen ein letztes Mal gegeneinander abwägen.
    Und dann den entscheidenden Schritt tun.
     
    *
     
    Die Tiere, zottelige und stinkende Gesellen, umringten ihn plötzlich.
    Zutraulich und ohne Angst vor dem, was sich hinter seiner Maske verbarg. Sie rieben sich an ihm, stießen ihn mit kalten und nassen Schnauzen an und gaben dabei knatschende Laute von
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