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2015 - Mein Freund der Tod

Titel: 2015 - Mein Freund der Tod
Autoren: Unbekannt
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Ziel erreicht hatte, war auch knapp eine zehntel Tonta danach unklar.
    Begleitet von zehn Elitesoldaten, die sie vor ausgebrochenen Gefangenen beschützen sollten, war Endra da Kimbarley auf dem Weg aus dem Gefängnis, als sie über Sprechfunk von mehreren Dutzend toten Wachen und Gefangenen hörte. Alle boten einen entsetzlichen Anblick, als wären sie zwischen schweren Maschinen zerquetscht worden, fast allen fehlte das Blut.
    Der zeitliche Zusammenhang war zu offensichtlich, als daß Endra da Kimbarley den geringsten Zweifel gehegt hätte, wer für all das verantwortlich war: der Mrii'Q, der Massenmörder, der gerade erst von Bord der KYRANTAR übernommen worden war. „Wo wurden die Leichen gefunden?"
    Die Antwort bestätigte Endras schlimmste Befürchtungen. Nahe der Quarantänehalle, in die der Container gebracht worden war, begann die blutige Spur und zog sich fast schnurgerade in die höher gelegenen Etagen. Es schien vorhersehbar, wo der Mrii'Q wieder zuschlagen würde, Die Position lag nicht einmal hundert Meter entfernt und lediglich ein Stockwerk tiefer.
    Endra wußte nicht, wie die Bestie den Absturz des Golkana-Komplexes bewerkstelligt hatte, aber sie konnte sich nichts anderes vorstellen.
    Die ersten beiden Leichen sah die Gefängnisleiterin am Übergang zur nächsten Etage. Sie war auf vieles vorbereitet gewesen, doch beim Anblick der übel zugerichteten Toten begann ihr Puls zu rasen, sie taumelte und mußte an einer Wand nach Halt suchen.
    Eine Hand tastete nach ihrer Schulter. Einen gurgelnden Aufschrei auf den Lippen, wirbelte Endra da Kimbarley herum. Sie blickte in das besorgte Gesicht eines Soldaten. „Zhdopanda ...", begann er. „Was erlaubst du dir?" herrschte Endra den jungen Mann an. „Nimm die Finger weg, oder ich werde dafür sorgen, daß du nie wieder ..." Sie unterbrach sich und wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht. „Weiter!" befahl sie schroff. „Ich will den Mrii'Q - tot oder lebendig!"
    Ein Teil des Korridors war verschüttet. Gewaltige Scherkräfte hatten auf die Trägerkonstruktion eingewirkt, Stahlträger wie Streichhölzer geknickt und die meterdicken Zwischendecks aufplatzen lassen.
    Eine stinkende dunkle Brühe ergoß sich aus der Decke wie ein kleiner Wasserfall, verwandelte diesen Abschnitt des Ganges in einen brackigen See und verlief sich erst ein Dutzend Meter weiter voraus über die Abbruchkante in die darunterliegende Etage. Angewidert blickte Endra da Kimbarley auf die Fäkalien, während die ersten Soldaten schon bis zu den Knien in der Brühe wateten. „Zhdopanda da Kimbarley, wenn Ihr erlaubt...?"
    Der junge Arbtan deutete eine Verbeugung an. Den Karabiner hatte er sich über die Schulter gehängt. Endra zögerte nur einen Augenblick. Der Arbtan war groß und kräftig - vielleicht ein Liebhaber, der sie die schrecklichen Geschehnisse der letzten Zeit vergessen ließ. „Ich erlaube dir, mich hinüberzutragen, Arbtan", sagte sie. „Aber sieh dich vor!"
    Vorsichtig wie ein rohes Ei hob der junge Soldat sie hoch. Endra legte ihren Arm um seine Schultern, und dabei trafen sich ihre Blicke - ein klein wenig länger als angemessen. Der Junge würde wie Wachs in ihren Händen schmelzen, das spürte sie. Sobald alles vorbei war ...
    Mehr als einen Meter hatte sich der Korridor hinter der Bruchstelle abgesenkt. Der Arbtan war gezwungen, Endra da Kimbarley an einen der Soldaten weiterzureichen, der auf der anderen Seite sicheren Stand gefunden hatte.
    Die nächste Einmündung lag zehn Schritt entfernt. Mit den Waffen im Anschlag sichernd, erreichten die ersten Soldaten den Abschnitt Augenblicke vor Endra. Unvermittelt hasteten sie los. „Bleibt zurück, Zhdopanda! Hier ist der Mrii'Q!"
    Niemand, nicht einmal der junge Arbtan, hätte sie aufhalten können. Golkana war ihre Anstalt, ihr Zuhause, in dem sie das Leben führte, das Prushi da Kimbarley nicht kennen durfte. Sie wollte den sehen, der es gewagt hatte, ihr das alles zu nehmen.
    Seit Akellms Verrat trug sie einen mit Explosivgeschossen bestückten Nadler unter der Kleidung verborgen. Das Gefühl der Waffe in der Hand beruhigte sie ein wenig.
    Zehn Meter bis zur nächsten Kreuzung. Ein lebloses, undefinierbares Etwas lag dort, kaum weniger übel zugerichtet als die Leichen im Korridor.
    Daneben eine düstere Kreatur, die einem Alptraum entsprungen zu sein schien. Gut drei Meter groß, mit einer Masse wie ein Yuk-Bulle, schien der Leib sich unaufhörlich zu verändern.
    Aber das lag wohl daran, daß die
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