Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1738 - Der Dämonen-Dom

1738 - Der Dämonen-Dom

Titel: 1738 - Der Dämonen-Dom
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
alles zu schnell über die Bühne gegangen war.
    Der Angreifer hatte mich verfehlt. Er hatte zwar an Höhe verloren, aber nicht so stark, als dass er mich erwischt hätte. Er war über mir hinweg geglitten. Ich hatte noch den Luftzug mitbekommen und wäre beinahe von seinen Krallen erwischt worden.
    Ich rollte mich herum.
    Die Lampe brannte auch jetzt noch und machte meine Bewegungen mit. So zuckte der Strahl von einer Seite zur anderen, das passierte alles, während ich auf dem Rücken lag und mir der Angreifer auch nicht die Zeit ließ, auf die Beine zu kommen.
    Er war verdammt schnell und auch wütend. Mich erreichten Schreie, die an Tierlaute erinnerten. Er stieg kurz in die Höhe, drehte sich um und jagte aus der Drehung hervor erneut auf mich zu.
    Ich stand noch nicht auf den Beinen. Saß auf dem Boden und wollte nicht erwischt werden. Im Sitzen schoss ich.
    Dabei hielt ich die Lampe nach vorn gerichtet. Um mich zu erreichen, musste er in das grelle Licht hineinfliegen, was er auch tat. Es war fast die gleiche Situation wie beim ersten Angriff, nur hatte ich jetzt Gelegenheit gehabt, eine Kugel auf ihn abzufeuern, und ich hatte auch getroffen.
    Nicht den Kopf, der wäre zerplatzt. Die Silberkugel war in den Körper eingeschlagen, etwa in Brusthöhe, und der Treffer hatte ihn aus dem Konzept gebracht. Sein Flug wurde zwar nicht gestoppt, er geriet jedoch aus dem Rhythmus. Leicht torkelnd bewegte er sich trotzdem auf mich zu. Er sackte zusammen, kam wieder hoch und auch immer näher an mich heran.
    Ich überwand meine Zuschauerrolle, wuchtete mich zur Seite und überschlug mich mehrere Male, wobei ich auch einen Schlag gegen den Rücken erhielt. Bestimmt hatte mich der Teil einer Schwinge erwischt.
    Ich kroch ein Stück weiter und traute mich erst dann, wieder auf die Beine zu kommen. Die Lampe hatte ich festgehalten. Ihr Licht kam mir zugute.
    Der Dämon lag auf dem Boden. Und im hellen Licht sah ich, was mit ihm geschah. Das Einschlagsloch der Kugel in der Brust war zu sehen. Aus ihm quoll etwas Dickes.
    Das Wesen warf sich von einer Seite auf die andere. Es kämpfte, es war schwer angeschlagen, es wollte nicht sterben. Ich strahlte seinen Schädel an.
    Das Gesicht zuckte. Es befand sich in ständiger Bewegung. Es war zu einer Ausgeburt an Hässlichkeit geworden. Aus dem Mund sprühte grünlicher Geifer.
    Ich ging so nahe an den Dämon heran, wie ich musste. Er spürte offenbar, dass jemand zu ihm gekommen war, und drehte sich so, dass er an mir hoch schauen konnte.
    Ich blickte in seine kalten Augen. Da war nichts Menschliches zu sehen. Ich wollte auch nicht weiter darüber nachdenken. Diese Gestalt gehörte nicht in diese Welt.
    Die rechte Hand mit der Beretta senkte ich. Der Kopf war nicht zu verfehlen.
    In die Mitte des Gesichts jagte ich die Kugel. Das bedeutete seinen Tod. Seine Vernichtung. Der Kopf platzte vorn auf, und er schien in den Boden gedrückt zu werden, aber das sah nur so aus. Tatsächlich verwandelte er sich in Brei.
    Ab diesem Moment bewegte sich nichts mehr an seinem Körper. Vor mir lag ein lebloses Wesen, das nicht in diese Welt gehörte und dessen Körper sich zersetzen würde.
    Erst in diesem Moment atmete ich auf und dachte daran, dass die Kirche befreit worden war und den Namen Dämonen-Dom nicht mehr verdiente...
    ***
    Die Schüsse waren auch in der Kirche gehört worden, und deshalb war Bill Conolly zum Eingang gegangen und erwartete mich dort. Als er mich sah, hörte ich seinen erleichterten Laut.
    »Alles klar?«, fragte er mich.
    Ich gab die Antwort auf meine Weise, drehte mich um und leuchtete dorthin, wo der zweite Dämon lag und dabei war, allmählich zu vergehen. Er löste sich zu Asche auf, und dabei sah sein Körper aus, als würde er sich auf der Stelle bewegen oder von einer anderen Macht beeinflusst sein.
    »Gratuliere, John.«
    Ich winkte ab. »Es ist kein Problem gewesen. Auch für Dämonen ist es schwer, einer Kugel auszuweichen. Das hat er erleben müssen.«
    »Und damit wäre der Weg frei für uns. Wir können die Kirche verlassen und ins Dorf gehen.«
    Ich hatte Bill schon fast passiert. Jetzt aber blieb ich stehen. »Du glaubst, dass es so einfach ist?«
    »Ja, warum sollte es nicht so sein?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir haben zwei Probleme. Das eine heißt Serena, das andere hört auf den Namen Justine Cavallo. Beide müssen wir überzeugen.«
    »Welchen Grund sollte Serena haben, noch länger hier zu bleiben?«
    »Und wo sollte sie hin?«
    »Keine Ahnung,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher