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1602 - Die Lady aus der Hölle

1602 - Die Lady aus der Hölle

Titel: 1602 - Die Lady aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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können los. Ich fahre vor.«
    Darauf war nichts mehr zu sagen.
    ***
    Unser Ziel lag am Südufer der Themse im östlichen Teil der Metropole.
    Es war ein Gelände in der Nähe des Southwark Parks, und es war verbunden mit einem alten Pier, der stillgelegt, aber nicht abgerissen worden war. Es war kein Problem, das Wasser zu erreichen, in dessen Nähe die zwei alten Kähne wie tote Metallsaurier standen.
    Die Lagerhäuser waren nicht mehr gefüllt, aber im Bereich dahinter sah es anders aus. Da gab es die hohen Bauten aus dunkelroten Ziegelsteinen, die man renoviert hatte. So war Platz für kreative Menschen geschaffen worden, und es gab auch die eine oder andere IT-Firma, die hier ihren Sitz gefunden hatte.
    Wir waren mit unseren Fahrzeugen bis dicht an den Eingang herangefahren und mussten den beiden Bulgaren beim Aussteigen helfen. Sie waren noch ziemlich angeschlagen.
    Karina und ich kümmerten uns um die Männer. Jane Collins gab uns dabei Rückendeckung.
    Die Männer taumelten durch die geöffnete Eingangstür aus Metall ins Haus hinein und gelangten in einen Flur, der mehr ein breites Rechteck war.
    Ich hatte von außen gesehen, dass der Bau gut vier Stockwerke hoch war.
    Von der alten Fabrikhalle war nicht mehr viel zu sehen. Man hatte Zwischenwände eingezogen und eine neue Eisentreppe gebaut. Es gab sogar einen Fahrstuhl mit einer recht breiten Tür, auf die Karina und ich zugingen. »Wie hoch müssen wir?«
    »In die letzte Etage.« Ich grinste.
    »Und der Aufzug funktioniert?«
    »Das denke ich doch.« Karina blieb vor der grauen Metalltür mit der schmalen Scheibe in der Mitte stehen. Sie schaute mich dabei ernst an.
    »John, ich möchte, dass du das vergisst, was du gleich zu sehen bekommst. Die Außenstelle ist unter einer Deckadresse angemietet worden. Nur wenige Menschen wissen Bescheid. Aber ich weiß auch, dass ich dir vertrauen kann und du nichts im Sinn hast, was dieses Schlupfloch gefährden könnte. Sind wir uns da einig?«
    »Das geht klar.«
    »Und bei dir, Jane?«
    »Da musst du dir keinen Kopf machen, Karina.«
    »Das ist okay.«
    Um die Bulgaren kümmerte sie sich nicht. Sie standen zwar auf ihren eigenen Füßen, mussten allerdings von Jane und mir gestützt werden, was sich später ändern würde.
    Das Glück stand auf unserer Seite, denn keine der in der Nähe liegenden Türen öffnete sich. Besonders warm war es hier nicht. Der Bau war so gut wie nicht isoliert.
    Die Fahrstuhltür musste aufgezogen werden. Die Kabine dahinter war recht geräumig. Sie diente auch zum Transport von Material. Erst recht bot sie Platz für fünf Personen.
    Wir lehnten die Bulgaren mit den Rücken gegen die Wand. So hatten sie mehr Halt. Karina drückte einen Knopf, neben dem eine schwarze Vier stand. Ein kurzes Rucken, dann setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung, wobei er recht langsam und schaukelnd in die Höhe fuhr.
    Ich machte mir meine Gedanken darüber, wie es weitergehen würde. Es war nur zu hoffen, dass wir uns nicht verrechnet hatten, alles andere wäre fatal gewesen. Eine Unperson wie Surina durfte nicht auf die Menschheit losgelassen werden.
    Erneut ruckte die Kabine, dann hielt sie an.
    Jane Collins stieß die Tür auf.
    Karina und ich schleiften die beiden Bulgaren in einen Flur, der recht breit und trotzdem nicht besonders übersichtlich war, weil er nach beiden Seiten hin eine Biegung machte.
    An einer Seite gab es noch die alten Fenster der Fabrikhalle. Sie waren durch Eisensprossen in Vierecke unterteilt. Man hatte sie sogar gereinigt.
    Von hier aus schweifte mein Blick zum Fluss hinüber. Der blaue Himmel war noch da. Eine fahle Sonne brachte trügerische Wärme, und das Wasser im Flussbett hatte eine hellgraue Farbe angenommen, auf der hin und wieder helle Reflexe standen.
    Karina Grischin ging vor. Jane und ich kümmerten uns um die Bulgaren, die jetzt allein gingen, aber recht frustriert waren, was an ihren geflüsterten Flüchen zu hören war.
    Karina war nach links gegangen. Ungefähr dort, wo das Licht schwächer wurde und der Flur dicht vor einer Biegung stand, sahen wir, wie die Russin eine Tür auf schloss.
    Sie verschwand zuerst in ihrer konspirativen Wohnung und schaute sich dort um. Erst als sie sicher war, dass sich kein Fremder in der Wohnung befand, konnten wir eintreten.
    Das war schon kein Zimmer mehr, sondern ein riesengroßer Raum, in den wir hineingingen. Rechts sahen wir eine Front aus Glas, die durch Sprossen ebenfalls in Vierecke unterteilt war. Nach draußen konnte
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