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1602 - Die Lady aus der Hölle

1602 - Die Lady aus der Hölle

Titel: 1602 - Die Lady aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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und es würde nicht lange dauern, dann war er überführt.
    Im nächsten Augenblick zuckte Jane zusammen. Der Mann hinter ihr stieß einen zischenden Laut aus. Auch er hatte die Veränderung auf dem Monitor gesehen. An der Seite hatte es eine Bewegung gegeben.
    Dort war für einen Moment etwas erschienen, was nicht dorthin gehörte.
    »Haben Sie das gesehen, Jane?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Ich kann Ihnen nichts sagen. Ich - ich weiß es nicht.«
    »Aber da ist etwas gewesen!«
    Jane nickte. »Das schon. Man konnte es nur nicht erkennen. Es war wie ein Schatten.«
    Marc Burton beugte sich tiefer. »Ja, ein Schatten. Aber wenn mich nicht alles täuscht, hatte er einen menschlichen Umriss. Ich meine sogar, ein Gesicht gesehen zu haben.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Nun ja, so genau nicht, aber…«
    Beide starrten den Monitor an, der nur das Bild zeigte, das sie kannten.
    Kein Fremder war zu sehen, abgesehen von Richard Lester, der sich weiterhin mit dem Computer beschäftigte. Er ließ die Unterlagen ausdrucken, steckte sie in einen Umschlag und wandte sich der Tür zu.
    »Jetzt haut er ab!« Burton lachte rau.
    Alles wies darauf hin. Er musste auch nur zwei Schritte gehen, dann hatte er die Tür erreicht.
    Er ging den ersten, den zweiten nicht mehr, denn da geschah etwas, das nicht nur ihn überraschte.
    »Was ist das denn?«, keuchte Burton.
    »Eine Frau«, flüsterte Jane, »und sie hält tatsächlich ein Messer in der Hand.«
    »Schauen Sie sich mal das Gesicht an!«
    Jane Collins sprang auf. »Kommen Sie! Ich glaube, jetzt geht es um Sekunden…«
    ***
    Können Gespenster Messer haben? Können sie damit auch umgehen und sie Menschen in den Körper stoßen?
    Es war schon seltsam und völlig ungewöhnlich, welche Fragen Richard Lester durch den Kopf schössen, als er die Gestalt anschaute. Wer oder was immer sie auch sein mochte, eines stand für ihn fest: Sie war eine tödliche Gefahr für ihn, und sie musste Kräfte besitzen, die über die eines Menschen weit hinausgingen.
    Zudem kam es ihm vor, als wäre die Wirklichkeit zurückgewichen und hätte etwas anderem Platz gemacht.
    Der Tod war da!
    Er hatte seine Region verlassen, und er war auch nicht als Sensenmann erschienen, der aus bleichgrauen Knochen bestand. Et trug auch keine Kutte und hatte keine Kapuze über den Kopf gestreift. Dieser Tod war anders, er war zudem nicht männlich.
    Der weibliche Tod sagte nichts. Das Gesicht blieb unbewegt. Der Tod zeigte nach wie vor die menschliche Maske, und weil nichts passierte, kam Lester der Gedanke, dass ihm die Gestalt die Chance geben wollte, von seinem normalen Leben Abschied zu nehmen.
    Ja, er lebte noch. Und es kamen ihm die Gedanken, die nur ein Lebender haben konnte.
    Er tat etwas.
    Er wich zurück!
    Dabei behielt er das Gesicht der Frau unter Kontrolle. Tatsächlich war die eine Hälfte nicht mehr normal. Das war also keine Täuschung gewesen. Diese Person sah tatsächlich so aus. Zur einen Hälfte war sie ein Mensch, zur anderen war sie der Tod.
    Und da war das Messer.
    Eine böse, eine lange Klinge.
    Lester ging zurück. Er hob beide Arme halb an und kreuzte sie vor der Brust. Sein Dutzendgesicht zeigte eine Mischung aus Bestürzung und tiefer Angst. Es ging jetzt um sein Leben, und plötzlich wünschte er sich, dass er von den Kameras beobachtet worden war. Er war ihnen ja aus dem Weg gegangen. Nun aber hoffte er, dass sie das schreckliche Bild auf einen Monitor übertrugen und man ihm helfen konnte.
    Es war nicht der Fall.
    Und dann huschte die Gestalt vor!
    Er hörte kein Auftreten. Sie schien zu schweben. Sie wurde tatsächlich zu einem Geist oder Gespenst, aber sie riss während ihrer Bewegung das lange Messer hoch.
    Lesters Gesichtszüge nahmen den Ausdruck einer wilden Panik an, denn er sah, dass die Killerin das Messer nicht mehr zurückziehen würde.
    Dann spürte Lester den Schmerz.
    Er hätte nie gedacht, dass es so etwas gab. Es war nicht zu beschreiben. Sein Körper schien in zwei Hälften geteilt zu werden, aber durch beide wühlte der Schmerz in all seiner Wildheit.
    Lester stand noch auf den Füßen, nur nicht mehr lange. Er merkte, dass die Kraft seinen Körper verließ und ihm die Knie weich wurden. Er sah wie seine Mörderin das Messer wieder aus seinem Körper herauszog.
    In den letzten Momenten seines Lebens klärte sich sein Blick. Er schaute nach vorn, sah all es überdeutlich - und dann war es vorbei.
    Es gab auch keinen Schmerz mehr. Es war nur dunkel, und Lester merkte nicht mal, dass
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