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1483 - Der Hollywood-Vampir

1483 - Der Hollywood-Vampir

Titel: 1483 - Der Hollywood-Vampir
Autoren: Jason Dark
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als erträglich war. Sie würde davonschwimmen und die Sorgen des normalen Daseins vergessen. Und das alles nur, weil Armando Diaz nicht tot war. Er war zurückgekehrt. Es war alles so wunderbar, und sie hätte sich das niemals erträumt.
    Wie liebkosend streiften die Zahnspitzen an ihrem Hals entlang, bis sie plötzlich stoppten. Der leichte Druck aber blieb bestehen und wurde schlagartig stärker.
    Kate schrie auf. Sie hatte nicht damit gerechnet und fühlte sich im Moment überfordert. Plötzlich verkrampfte sie vom Kopf bis zu den Fußspitzen. Ihr Mund stand offen. Sie hatte den Eindruck, das Blut sprudeln zu hören, das aus ihrer Halsader schoss und vom weit geöffneten Mund des Vampirs aufgesogen wurde.
    Armando Diaz war in seinem Element. Endlich, endlich konnte er saugen und sich satt trinken. Das lange Warten war vorbei, und das Blut der ehemaligen Geliebten schmeckte ihm noch immer. Es war so köstlich, so süß, und es sättigte ihn.
    Er trank.
    Er war so gierig. Seine Lippen zogen sich zusammen, denn er wollte die Frau bis auf den letzten Tropfen leer saugen.
    Kate lag einfach nur still da und genoss.
    Den ersten Schmerz beim Eindringen der Zähne in ihre Haut hatte sie längst vergessen. Schnell war sie in einen anderen Zustand hinein geglitten. Sie fühlte sich plötzlich so behaglich und zugleich irgendwie umsorgt. Nichts sollte sie mehr stören. Es war so wunderbar, sich einfach hinzugeben.
    Ihr Kopf war zur Seite gedreht. Die Augen hielt sie nicht mehr geschlossen, und sie lächelte selig. Es war die Freude über den neuen Weg, den ihr Armando gezeigt hatte.
    Irgendwann verloren sich ihre Gedanken. Da spielten ihre Gefühle nicht mehr mit. Etwas Fremdes nahm sie auf, das wie eine große Wolke auf sie zuschwebte.
    Kate merkte nicht, dass Armando Diaz seine Lippen von ihrem Hals löste und sich aufrichtete. Ein paar Blutstropfen hingen noch an seinen Lippen, die er mit der Zunge ableckte. Ein paar weitere Blutflecken hatten sich auf seinem Jackett verteilt.
    Er schaute auf sie nieder. Er sprach sie an, ohne dass Kate etwas hörte.
    »Ein Anfang«, flüsterte Diaz, »es war ein Anfang, und manchmal werden die bösen Märchen und Geschichten wahr…«
    ***
    »Das ist ein Witz, Abe – oder?«
    Mein alter Freund Abe Douglas, der New Yorker FBI-Mann, aus dem fernen Los Angeles anrufend, lachte in mein Ohr. »Leider nicht, Geisterjäger. Sonst hätte ich dich nicht angerufen.«
    »Hat auch einige Zeit gedauert.«
    »Kannst du laut sagen. Aber der Job – du kennst das ja. Aber jetzt gibt es einen Grund.«
    Mein Luftholen war sicherlich auch für ihn hörbar. »Es gibt ihn also, diesen Hollywood-Vampir? Da habe ich mich nicht verhört? Ist das so richtig ausgedrückt?«
    »Ja.«
    Ich stellte ihm eine Frage, obwohl ich die Antwort schon im Voraus wusste. »Und was habe ich mit der Sache zu tun?«
    »Das FBI, in diesem Fall ich, bittet Scotland Yard offiziell um Amtshilfe.«
    »Wie schön.«
    »Das meine ich auch.«
    »Ich soll also nach L.A. kommen? Ist das richtig?«
    »Und das so schnell wie möglich, bevor hier die Luft anfängt zu brennen. Man darf den Blutsauger auf keinen Fall unterschätzen, denn er hat bereits Zeichen gesetzt.«
    »Und wie sehen die aus?«
    »Er saugte Blut.«
    »Und weiter?«
    »Du kannst dir vorstellen, was geschehen wird. Er wird seine verdammte Pest verbreiten.«
    »Ja, das befürchte ich auch.«
    »Eben, Alter, und deshalb solltest du so schnell wie möglich kommen. Du kannst auch deine Waffen mitbringen, ich habe alles geregelt. In L.A. hole ich dich ab und…«
    »Du bist nicht mehr in New York?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Ich bin jemand, den man rumschickt, wenn es gewisse Probleme gibt. Aber das kennst du ja. Du hast deine Fälle ja auch nicht nur in London gelöst.«
    »Richtig. Muss ich allein kommen oder soll ich Verstärkung mitbringen?«
    »Zwei Helfer würden meine Vorgesetzten nicht akzeptieren. Sie sind jetzt schon skeptisch, was deine Hilfe angeht.«
    »Ach ja, ihr Amerikaner. Immer noch die Größten, die Besten, die Herren der Welt und…«
    »Moment mal, John. Nicht alle. Ich gebe zu, dass es diese Typen gibt und leider zu viele von ihnen, aber ich gehöre nicht dazu, und das weißt du auch.«
    »Klar, war nur ein Scherz.«
    »Du kannst die nächste Maschine nehmen. Ich habe bereits alles in die Wege geleitet. Dein Ticket liegt bereit. Eine Mail werde ich dir schicken, damit du alle Informationen hast, die dir noch fehlen. Ich werde am Flughafen
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