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1111 - Die Macht der Elf

Titel: 1111 - Die Macht der Elf
Autoren: Unbekannt
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böse. Ich wußte ja nicht, was da passieren würde!
    Eigentlich fing alles damit an, daß sie das Segel entdeckten ...
     
     
     
    1.
     
    „Schnapszahl!" stellte Ok Müppelheimer mit einer Selbstverständlichkeit fest, als hätte er soeben das Datum - 7. Juni 426 NGZ - von der KOM-Wand des Freizeitzentrums abgelesen. Er saß zurückgelehnt in seinem Sessel und blickte sein Gegenüber bedeutungsvoll an.
    „Was?" fragte der zweite Spieler, neben Ok einziger Anwesender im Raum. Der Nagezahn verschwand zur Hälfte unter der schiefgezogenen Nase.
    „Na, Schnapszahl!" wiederholte Ok, wie der spindeldürre Fremdvölkerpsychologe sich nennen ließ. Ok hatte seinen Eltern bis heute nicht verziehen, daß sie ihm den Namen Ottokar-Gottlieb gegeben hatten. Manch einer glaubte sogar zu wissen, daß seine große Leidenschaft, alte Spiele wiederzuentdecken und einige neue dazuzuerfinden, eine Art Selbsttherapie zur Bewältigung von Minderwertigkeitskomplexen war. Und die hatte er reichlich - nicht nur wegen seiner Gestalt. Oks Gesicht sah so aus, als wäre er damit zwischen zwei Prallfelder geraten. Sein Haar war flammend rot, der ganze Körper voller Sommersprossen.
    Er nahm die beiden Würfel und drehte sie zwischen Daumen und Zeigefinger wie jemand, der kostbare Edelsteine begutachtete.
    „Einmal die Fünf, einmal die Sechs", erklärte er in dozierendem Tonfall. „Macht zusammen elf - Schnapszahl, wie unsere Vorfahren zu sagen pflegten."
    „Deine vielleicht", murmelte Gucky, der plötzlich alles Interesse an dieser Form des Zeittotschlagens verloren zu haben schien. Sein Blick ging an Ok vorbei.
    In regelmäßigen Abständen esperte er nach der Zentrale. Irgendwann mußte er doch etwas aufschnappen, aus dem sich für ihn Kapital schlagen ließ. Im Klartext: Es war ihm schon wieder viel zu ruhig geworden, obwohl es zwischen den Sternen von M82 von Armadaeinheiten nur so wimmelte. Es war eine unwirkliche Situation. Niemand wußte, was die nächsten Stunden an neuen Entwicklungen bringen würden. Die BASIS stand inmitten der Endlosen Armada, deren Schiffe zum Teil noch auf der Suche nach ihren Einheiten waren. Natürlich durfte diese bildhafte Vorstellung nicht über die gewaltigen Entfernungen hinwegtauschen. Der Abstand zur nächsten Armadaeinheit betrug jetzt, nach dem blitzschnellen Rückzug aus dem Gebiet um Kruste Magno, etwa drei Millionen Kilometer.
    Das konnte sich sehr schnell wieder ändern, falls das Armadaherz sein Schweigen brach und neue Befehle gab.
    Perry dachte fast nur noch daran, wie man sich schnellstens Armadaflammen „besorgen" könnte, denn über kurz oder lang war der Besitz dieser Siegel für weitere Operationen innerhalb der Armada überlebenswichtig. Das galt besonders für den Fall eines Vorstoßes zum Armadaherzen - aber das war vorläufig noch Zukunftsmusik.
    Und dann die Galaktische Flotte!
    Es gab nach wie vor keinen Kontakt zu den anderen Schiffen, die nach dem Durchgang durch den Frostrubin überall verstreut sein mußten. Niemand konnte wirklich sagen, wie viele der fast zwanzigtausend Einheiten überhaupt noch existierten.
    Und er, Gucky, hockte hier mit einem Besessenen zusammen und mußte sich nun anhören, welch eine großartige Erfindung ein Würfelspiel sei, mit dem man nicht nur eine Elf, sondern eine Einhundertelf oder gar die sinnesberauschende Zahl Eintausendeinhundertelf werfen konnte!
    Etwas geschieht jetzt!
    Gucky konzentrierte sich noch stärker, während Ok auf dem Tisch etwas aufbaute, das so aussah wie ein Schachbrett mit einer Menge kleiner Projektoren an beiden Seiten.
    Etwas kommt aus dem Weltraum herangesegelt! fing er auf.
    Gesegelt?
    „Schau her", sagte Müppelheimer. „Wo bist du mit deinen Gedanken? Was ich hier vor mir habe, ist eine meiner Eigenentwicklungen. Du hast zehn Kugeln vor dir, genau wie ich.
    Sie werden von Antigravfeldern in verschiedenen Höhen gehalten. Ein Deflektorfeld verhindert, daß der eine die Kugeln des anderen sieht. Man nannte das Spiel in seiner primitiven Form ‚Schiffe versenken’!"
    Gucky hörte Oks weltbewegende Eröffnungen kaum.
    Ein riesiges weißes Segel, an dem unten ein winziger Klumpen hängt!
    Erstaunlicherweise war es ausgerechnet Jercygehl An, der Kommandant der 2500 an Bord der BASIS aufgenommenen Cygriden, der darüber so in Aufregung geriet. An befand sich in der Zentrale, weil man dort offenbar immer noch glaubte, er könnte die Koordinaten des Armadasiegelschiffs verraten, in dem jeder neugeborene Armadist seine
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